Köthener Brauerei Köthener Brauerei: Wachstum gegen den Trend
Köthen/MZ. - Die Brauerei, 100-prozentige Tochter der Pfungstädter Brauerei Hildebrandt GmbH und KG, vertreibt vor allem Bier, das im Mutterunternehmen, aber auch im Brauhaus Köthen am Holzmarkt hergestellt wird. Mit dem Brauhaus hat das Unternehmen einen Kooperationsvertrag. Solche Sorten wie Köthener Spezial und Export oder die Hubertus-Reihe - mit Hubertus 1861 Premium Pilsner in Bügelverschlussflaschen - sind ein Begriff für Liebhaber edlen Gerstensaftes. Alkoholfreie Getränke umfassen nur rund drei Prozent vom Umsatz der Brauerei.
"Wir sind ein regional agierendes Unternehmen", so Geschäftsführer Günter Kretschmann. "Wir liefern nach Sachsen-Anhalt und Sachsen, unsere Schwerpunktgebiete sind Köthen, Halle, Magdeburg, Leipzig." Ein wichtiges Absatzterrain sei die Vereinsgastronomie. Mehr als 70 Vereine seien Partner der Brauerei. Kretschmann: "Das eine Nische, die wir gesucht und gefunden haben." Dem Geschäftsführer zufolge seien seit 1992 fünf Millionen Euro in Gaststätteneinrichtungen investiert worden. Hier vergibt die Brauerei zum Beispiel Darlehen an die Betreiber. In vielen Gaststätten in Köthen, aber auch in Halle nehmen Köthener Biere den dominierenden Platz auf der Getränke-Karte ein.
Kretschmann kam 1990 in den Osten. Als die Brauerei Köthen 1992 von der Pfungstädter Brauerei gekauft wurde, wartete eine anspruchsvolle Aufgabe auf ihn. Die Köthener Biere, zu DDR-Zeiten in der Region gut bekannt, büßten in den Nachwendezeiten ihren Ruf ein. "Die Akzeptanz war gleich null", erinnert sich der Geschäftsführer. So wurde kräftig investiert - zuletzt in das neue Logistikzentrum im Osten Köthens. Eine nächste Investition steht bevor: Die Brauerei will eine große Halle bauen, in der Schankwagen, Zapfgeräte und anderes Inventar gelagert werden soll. Im Dezember wurde dafür ein benachbartes Grundstück mit einer Fläche von 10 000 Quadratmetern gekauft.
Heute hat das Unternehmen 22 Beschäftigte, zwei Lehrlinge werden ausgebildet. Auch mittelbar trägt die Brauerei zur Erhaltung der Arbeitsplätze in der Region bei - u.a. in Gaststätten, in fünf Speditionen, die für sie arbeiten, in Druckereien durch die Vergabe von Werbeaufträgen. Am Bau des Logistik-Zentrums arbeiteten ausschließlich Fachleute der hiesigen Region.
Kretschmann betont immer wieder, dass die Beschäftigten der Brauerei an der guten Geschäftsentwicklung wesentlich beteiligt sind. "Das sind sehr engagierte Menschen", sagt er. Sehr engagiert ist der Geschäftsführer selbst - auch in kleinen Dingen. Sein Lieblingsbier sei das Köthener Pils, unterstreicht Kretschmann. "Fremd gehen" gebe es nur selten - wenn kein Köthener zu bekommen sei.