1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Kita "Rasselbande" in Dessau: Kita "Rasselbande" in Dessau: Eltern befürchten Personal-Engpass

Kita "Rasselbande" in Dessau Kita "Rasselbande" in Dessau: Eltern befürchten Personal-Engpass

Von Sylke Kaufhold 27.02.2015, 07:57
Kindertagesstätte Rasselbande in Dessau
Kindertagesstätte Rasselbande in Dessau Sebastian Lizenz

Dessau - „Bisher läuft das Ganze recht hektisch und ist alles noch recht vage“, fasst Björn Bischoff, Vorsitzender des Elternkuratoriums der Kita Rasselbande, die Meinung des Gremiums zur Einführung einer Randzeitenbetreuung in ihrer Einrichtung zusammen.

Bereits zum 1. April will die Betriebsleitung des Dekita-Eigenbetriebes in der Einrichtung in der Flössergasse Plätze zur Verfügung stellen, die bis 20.30 Uhr genutzt werden können. Diese sollen als sogenannte Belegplätze von einem (oder mehreren) Unternehmen gekauft werden. Diesbezügliche Gespräche mit den Firmen liefen, so Dekita-Leiterin Doreen Rach. Eine Aussage, wie viele Plätze es sein werden, konnte sie bisher noch nicht treffen.

Reicht das Personal?

Die Eltern der Kinder, die derzeit die Rasselbande besuchen, sind beunruhigt. „Unsere größte Sorge ist, dass zum 1. April nicht genügend Personal da ist“, benennt Bischoff das aus Elternsicht größte Problem. Zwar habe Doreen Rach in einem Gespräch zugesichert, für die Randzeitenbetreuung zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen einstellen zu wollen. „Aber wir wissen auch, dass die Personalsuche mehr als schwierig ist“, so Bischoff. Schon jetzt sei die Personaldecke in der Einrichtung zum Zerreißen dünn.

Die Kita Rasselbande ist zu nahezu 100 Prozent ausgelastet. Das heißt, alle Räume sind belegt und die Gruppen nicht groß aufnahmefähig. Wo sollen also die Randzeitenkinder hin, die ja auch einen anderen Tagesablauf haben? „Es müsste also ein Raum freigelenkt werden. Wird dafür eine Gruppe aufgelöst?“, gibt Björn Bischoff die Überlegungen der Eltern wider. Wenn darüber nicht rechtzeitig und ausführlich informiert werde, „gibt es richtig Ärger“.

Aufmerksam verfolgt auch der Stadtelternbeirat die Vorbereitungen eines Angebotes für die Randzeitenbetreuung. „Solch ein Angebot muss es geben in einer Stadt wie Dessau-Roßlau“, ist der Vorsitzende Hendrik Fuchs überzeugt. „Und es muss für alle zugänglich sein.“ Die Belegplätze könnten deshalb nur der Anfang sein.

Fuchs sieht zwei Prämissen, die es einzuhalten gilt: Der Betreuungsschlüssel müsse eingehalten und die Personaldecke dürfe nicht weiter ausgedünnt werden. Die Randzeitenbetreuung darf keinen Einfluss auf die Qualität der Betreuung insgesamt haben. Zusätzliches Personal hält er deshalb auch für unverzichtbar. 

Das Elternkuratorium muss den geänderten Öffnungszeiten und dem Konzept dafür zustimmen. „Damit tun wir uns jetzt noch schwer“, gibt Bischoff zu, zumal ein Konzept ja auch erst dann erarbeitet werden könne, wenn die Rahmenbedingungen bekannt sind. Und das sind sie noch nicht. „Es sind nur noch vier Wochen Zeit“, versteht Bischoff die Eile nicht und plädiert stattdessen für eine längerfristige Vorbereitung. „Warum wird das nicht zum 1. August eingeführt, wenn in der Kita sowieso ein Wechsel erfolgt?“

Eine Randzeitenbetreuung sehe das Kuratorium aber grundsätzlich als sinnvoll an, betont der Vorsitzende. Die Belegplätze könnten diesbezüglich aber nur ein Anfang sein, um eine Struktur zu schaffen. „Ziel muss es sein, dass dieses Angebot alle Eltern zu jeder Zeit in Anspruch nehmen können, ohne einen teuren Belegplatz kaufen zu müssen.“ In der kommenden Woche trifft sich das Elternkuratorium zu einem weiteren Gespräch mit der Dekita-Betriebsleiterin. (mz)