Karate in der Anhalt-Arena Karate in der Anhalt-Arena: Kampfsport-Mekka Dessau

dessau-rosslau/MZ - Zurück zu den Wurzeln. So lautet das Motto der World Karate Trophy, die am 15. März 2014 die besten Karatekämpfer aus über 30 Nationen in die Dessauer Anhalt-Arena holen will. Ursprünglich sollte dieser Wettkampf in Berlin ausgetragen werden. Aber die Veranstalter entschieden sich bewusst gegen die große Hauptstadt. „Hier wird die Karaty Trophy viel mehr Aufmerksamkeit bei Besuchern und Medien erregen“, sagt Christopher Krähnert. Der stellvertretende Bundesstilrichtungsreferent JKD Shoto-Ha ist Dessauer und hat als Sechsjähriger mit dem Judo begonnen. Später kam Karate dazu. Einige Medaillen hat der inzwischen 34-Jährige in seiner Laufbahn schon geholt. Zuletzt belegte Krähnert im Teamkampf den sechsten Platz bei der WM in Japan.
Zurück zu den Wurzeln
Auch für Kränert heißt es mit der World Karate Trophy 2014 zurück zu den Wurzeln. Schon seit einigen Jahren in Berlin lebend und derzeit Geschäftsstellenleiter des Berliner Turn- und Sportclubs (BTSC), hat Krähnert immer engen Kontakt in die Heimat gehalten. Dort wurde am 1. Dezember des vergangenen Jahres die Fahne der Karateabteilung der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Medizin in der Cafeteria des Städtischen Klinikums geweiht. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht war da. Kenji Okada, der Gesandte des japanischen Botschafters in Deutschland, besuchte Dessau, auch sein Landsmann, der mehrfache Karateweltmeister Toshihito Kokubun.
„Das hat auch außerhalb Dessaus und Deutschlands Wellen geschlagen“, erinnert sich Matthias Lieschke. Der ist Vereinsvorsitzende der BSG Medizin Dessau und Mitarbeiter des Städtischen Klinikums. Diesen Effekt wollte man nicht einfach verpuffen lassen. Schnell war die Idee geboren, ein internationales Turnier in Dessau durchzuführen. Bereits 2001 in der Sporthalle des Berufsschulzentrums und 2003 in der Anhalt-Arena hatte sich Karate-Prominenz an der Mulde getroffen. Für Krähnert stand schnell fest, dass das eine Neuauflage verdient.
Dessau-Roßlau, mittlerweile als Sportstadt national und international etabliert, holt damit ein weiteres hochkarätiges Event an Mulde und Elbe. „Wir laden die besten Kämpfer aus 40 Nationen und unabhängig vom Verband nach Dessau-Roßlau ein“, unterstreicht Lieschke die Besonderheit der World Karate Trophy. Mindestens 600 Teilnehmer aus 30 Ländern, erwartet Lieschke im nächsten Frühjahr in der Anhalt-Arena. Zu den Karate-Favoritenländern zählen neben Japan übrigens Russland und Frankreich. Unter den deutschen Teilnehmern werden auch Karatemeister aus Dessau, Halle und Magdeburg sein. „Bei einem erfolgreichen Verlauf soll daraus eine Tradition werden“, sagt der Mitorganisator.
„Ein solcher Wettkampf hat Synergien für den Sport vor Ort und gibt Dessau-Roßlau eine weitere Möglichkeit, sich als weltoffene Stadt zu präsentieren“, freut sich Dessau-Roßlaus Sportdirektor Ralph Hirsch auf die Premiere gespannt. In der Stadt selbst hat der Sport eine lange Tradition: In der Sektion Karate des BSG Medizin Dessau trainieren 26 Kinder und Jugendliche. Andere Teilnehmer üben beim Verein Kyuyosan Shotokan. Beim PSV, dem Begründer der Tradition, hat bis diesen Sommer eine Sektion bestand.
Stolz beim Ärztlichen Direktor
„Dass der 2011 gegründete Breitensportverein es geschafft hat, eine internationale Veranstaltung hierher zu holen, macht mich stolz“, erklärte Joachim Zagrodnick. Als Ärztlicher Direktor und erster Betriebsleiter des Städtischen Klinikums Dessau fördert er die BSG im Rahmen der Möglichkeiten. Als Jugendlicher hat Zagrodnick selbst Karate trainiert. „Konzentration, Körperbeherrschung und Fitness stehen bei dieser Sportart im Mittelpunkt, das stärkt gleichzeitig das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen.“ Im März 2014 können sich die Dessau-Roßlauer davon live überzeugen.