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Jubila 2002 Jubila 2002: Sonderstempel zum 125-jährigen Bestehen

Von Helmut Dawal 26.05.2002, 15:15

Köthen/MZ. - Das Gymnasium an der Rüsternbreite war am Wochenende fest in der Hand der Briefmarkensammler. Der Briefmarkensammelverein 1877 Köthen konnte im Februar auf sein 125-jähriges Bestehen zurückblicken und nahm dieses Ereignis zum Anlass, eine Sonderausstellung zu veranstalten. "Jubila 2002" war sie überschrieben und zog am Sonnabend und Sonntag eine große Schar von Sammlern aus nah und fern an. Unter den Ausstellern waren auch Sammler aus Frankreich, Belgien und Luxemburg und aus den Köthener Partnerstädten Langenfeld, Lüneburg und Wattrelos.

Vereinsvorsitzender Willi Fuchs war über den regen Zuspruch sehr zufrieden und sah darin die mühevolle Arbeit belohnt, die im Vorfeld der Exposition gemacht werden musste. "Unser Ziel war und ist es, mit dieser Ausstellung ein breites Feld sinnvoller Freizeitbeschäftigung darzustellen", sagte er zur Eröffnung. Und nach dem offiziellen Akt, an dem auch Landrat Ulf Schindler und Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander teilnahmen, machten sich die Besucher daran, die überaus bunte Welt der kleinen Marken zu bestaunen.

Briefmarken sind nicht nur kleine Kunstwerke, sondern häufig auch ein Spiegelbild politischer und gesellschaftlicher Prozesse. Sich damit zu beschäftigen, ist ein wertvoller Nebeneffekt, der diesem Hobby bildenden Charakter verleiht. Als Beispiel griff Fuchs aus der Vielzahl der ausgestellten Marken die Serie "Das Saarland im Wandel der politischen Ereignisse" heraus. "Da kann man nachvollziehen, wie dieses Land mehrmals zwischen Frankreich und Deutschland gewechselt hat", erzählte er. Und dass es dabei manche Besonderheiten gegeben hat. So ist unter anderen eine Marke mit dem damaligen deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss zu sehen, als Währung ist auf der Marke jedoch der France aufgedruckt.

Ergänzt wurde die Exposition durch Präsentationen weiterer Köthener Vereine, die ebenfalls schon auf eine langjährige Geschichte zurückblicken können. So war die Marinekameradschaft, die kürzlich ihr 100-Jähriges feierte, mit zahlreichen Schiffsmodellen vertreten. Und manches Exponat ergänzte sozusagen, was auf alten Briefmarken zu sehen war. So beispielsweise das Schicksal von Matrosen aus dem ersten Weltkrieg, die im Mittelmeer auf dem kaiserlichen Schlachtschiff Goeben unterwegs waren. Auch ein Modell dieser "S.M.S. Goeben" gab es zu sehen, wobei das Kürzel S.M.S. mit dem heutigen Handyzeitalter überhaupt nichts zu tun hat, sondern für "Seine Majestät Schiff" steht. Noch ein weiterer Jubilar stellte sich auf der "Jubila 2002" vor, der CHC 02, der in diesem Jahr gleichfalls auf eine 100-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken kann.

Wie es sich bei einer Jubiläumsausstellung gehört, boten die Köthener Philatelisten auch Erinnerungsstücke an, die den 25. und 26. Mai 2002 sicher nicht in Vergessenheit geraten lassen. Es gab einen Sonderbriefumschlag und eine Sondermarke der Serie Weltkulturerbe der Unesco mit dem Gartenreich Dessau-Wörlitz. Und dazu natürlich einen Tagessonderstempel.