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Internationale Weichensteller

Von Heidi Thiemann 05.07.2007, 17:35

Dessau/MZ. - Die bei internationalen Projekten mit der Deutschen Bahn, Bombardier, Siemens und anderen renommierten Firmen zusammenarbeiten.

Fahrzeuge und Strecken

Seit 2001 gibt es die Railistics GmbH mit Büros in Wiesbaden und Dessau. In der Muldestadt führt Guido Huke die Geschäfte. "Wir beschäftigen uns mit vielen Dingen rund um die Bahn", erklärt er und macht dies gleich an einem Beispiel fest. Wenn am Mittelmeer oder anderswo eine neue Stadtbahn geplant wird, so müssen Fahrzeuge, Streckennetz, Fahrplan, Instandhaltung und Finanzierung optimal kombiniert werden. Auch in Spitzenzeiten sind alle Fahrgäste zu transportieren, und nicht zuletzt sollen sie nicht durch lange Wartezeiten die Lust am Fahren verlieren. Die Fahrzeuge selbst sollen perfekt funktionieren und noch dazu gut aussehen.

Railistics erarbeitet mit Verkehrsbetrieben und Fahrzeugherstellern entsprechende Fahrzeug- und Betriebskonzepte. "Wir begleiten dies bis zur praktischen Umsetzung", sagt Huke, was bis hin zur Vorbereitung von Ausschreibungen für Unternehmen reiche. Und auch die Lieferung selbst könne von den Railistics-Mitarbeitern überwacht werden.

"Wir beurteilen auch die Effizienz von Fahrzeugtypen für Finanzinstitute, und damit die Chancen, Fahrzeuge nach gewissen Laufzeiten neu dem Markt anzubieten", spricht Huke von einer Art Schwacke-Liste für den Bahnverkehr. Ebenso im Qualitätsmanagement ist Railistics tätig und erstellt auch Standortbeurteilungen oder Markt- und Wettbewerbsanalysen.

Die Arbeit, sagt der Geschäftsführer, ist projektbezogen. Die typische Laufzeit liege zwischen zwei Wochen und sechs Monaten. "Jedes Projekt ist einzigartig und neu für uns. Wir machen nichts zweimal." Sowohl internationale Konzerne als auch mittelständische Unternehmen bedienen sich der Fachberatung in Dessau. Vor allem auf dem internationalen Markt ist Railistics tätig, 70 bis 80 Prozent der Aufträge entfallen darauf. Was bedeutet, die Mitarbeiter müssen nicht nur fachlich fit und mit einem komplexen Verständnis ausgestattet sein, sondern auch sprachlich auf der Höhe. Das Training von Fremdsprachen, insbesondere Fach-Englisch, ist fester Bestandteil der Arbeitswoche.

"Wir suchen permanent Spezialisten, doch geeignete Mitarbeiter zu finden", gibt Huke zu, "ist schwer." Obwohl das Büro in Dessau eröffnet wurde, weil hier ein traditioneller Bahnstandort ist - mit dem ehemaligen Waggonbau und dem DB-Werk. Vierzehn feste Mitarbeiter beschäftigt Railistics bisher, hinzu kommen externe Fachleute, um die sich das Unternehmen bei Bedarf verstärkt. Doch ein Teil der Mitarbeiter ist 55 bis 60 Jahre alt, einige haben das Rentenalter bereits erreicht. Was dem Geschäftsführer Sorgen bereitet, denn das Fachberater-Unternehmen braucht dringend Nachwuchs.

Vom Wissen profitieren

Vor kurzem erst ist Railistics von der Bauhausstraße ins Fürst-Leopold-Carré umgezogen. Im Büro, bedeutet Huke, gibt es gut und gerne noch Platz für neue Kollegen. Die zu finden, soll auch eine Offensive helfen, die die Firma an Gymnasien gestartet hat. Auf Plakaten wird für das Studieren im Betrieb ab dem Wintersemester 2007 geworben.

"Wenn junge Leute von Anfang an in der Firma sind, dann ist das sicher eine zusätzliche Motivation. Sie können vom Wissen der anderen profitieren", so Huke, denn von Beginn an soll die Integration in gemischte Projektteams mit erfahrenen Experten erfolgen. Letztlich wird auch die finanzielle Unabhängigkeit der Studenten vom ersten Tag an gefördert. "Auch hier werden wir im Wettbewerb gemessen", so Huke. Kommentar

Railistics GmbH, Antoinettenstraße 37, Dessau-Roßlau (Leopold-Carré), Kontakt über Bettina Latell, Tel. 0340 / 21 69 00. Im Internet: www.railistics.com