Insolvenz Insolvenz: Gläubiger treffen sich in Celle
Celle/MZ/SB. - Im Amtsgericht Celle in Niedersachsen hat am Dienstag die erste Gläubigerversammlung der insolventen 1. Dessauer Beteiligungs AG stattgefunden. Die Firma hatte bis Mitte Januar noch unter dem Namen Pauly Biskuit AG firmiert, sich dann aufgesplittet in eine Besitzgesellschaft und in eine Produktionsgesellschaft und dann umbenannt. Am 22. März stellte die 1. Dessauer Beteiligungs AG Insolvenzantrag.
Kurz zuvor war eine Unternehmensanleihe fällig geworden, die die Pauly Biskuit AG 2010 aufgelegt hatte. Mehrere hundert Privatanleger hatte mehrere Millionen Euro in den Keks-Produzenten investiert - in der Hoffnung auf einen Zins von 7,25 Prozent. Die offizielle Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte Anfang Juni.
Nur weniger Gläubiger vor Ort
Wer bei der Gläubigerversammlung einen großen Andrang erwartet hatte, hat sich aber getäuscht. Gerade einmal 20 Gläubiger hatten sich eingefunden, um mit Insolvenzverwalter Tim Gätcke aus Hannover das weitere Vorgehen zu beraten. "Wir sind daran interessiert, das Unternehmen zu verkaufen und alle Arbeitsplätze zu erhalten", sagte der Rechtsanwalt auf MZ-Anfrage.
Die Produktion wird seit dem 6. März von der Pauly Biskuit Chocolate GmbH & Co geführt. Mit der alten Geschäftsführung der Pauly Biskuit AG. Gätcke bestätigte das Interesse diverser Kaufinteressenten, ohne Namen zu nennen. Die Verhandlungen sollen jetzt intensiviert werden. Noch in diesem Jahr wolle man Klarheit haben.
800 Gläubiger mit Ansprüchen
Vom Verkaufspreis wird ganz entscheidend abhängen, ob die Käufer der Unternehmensanleihe etwas von ihrem investierten Geld zurückerwarten können. Nach Angaben von Gätcke haben bislang 800 Gläubiger ihre Ansprüche geltend gemacht. "Darunter viele Anleihezeichner, aber auch Lieferanten und das Finanzamt." In welcher Höhe die Forderungen schon anerkannt sind, darüber machte der Insolvenzverwalter keine Angaben. Wann die nächste Gläubigerversammlung stattfindet, ist offen.