In Würfelhausen macht Mathe Spaß
Coswig/MZ. - Seit drei Jahren gehört die Coswiger Grundschule zu den Teilnehmern am 2005 gestarteten Projekt "Sinus Transfer an Grundschulen". Träger dieses Projekts ist das Leibnitz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften in Kiel. In Sachsen-Anhalt wird es betreut vom Institut für Fort- und Weiterbildung Halle. Am Donnerstag nun besuchten neun Lehrer aus ebenfalls teilnehmenden Schulen die Bildungsstätte in der Elbestadt.
In den vier Arbeitsgruppen der zwei 1. Klassen stand Geometrie im Mittelpunkt. "Würfelhausen" sollte gebaut werden mit Steckbausteinen und nach Bauplänen mit Vorgaben für Anzahl und Farben der Würfel. Zwei Kinder arbeiteten jeweils gemeinsam an der Lösung. Entsprechend dem Leistungsstand der Kinder gab es unterschiedliche Wege: Bauplan als Vorlage oder Anfertigung des Plans nach dem Zusammenbau oder Erstellung der Bauten am Computer.
Im Computerkabinett der Schule arbeiteten fünf Erstklässler und bauten am Bildschirm die Würfelhäuser zusammen. Alle Kinder waren eifrig beschäftigt und hatten Spaß bei der Lösung der Aufgaben.
Andrea Peter-Wehner vom Institut in Halle begrüßt diese neue Form, die Kinder durch eigene Überlegung zu Lösungen zu bringen, die dann auch nachhaltig begriffen werden. Bisher beteiligten sich zehn Schulen aus Sachsen-Anhalt am Projekt, es könnten durchaus noch mehr sein. Ein Teilziel ist dabei noch, die Übergänge vom Kindergarten in die Grundschule effektiver zu machen.
In den 4. Klassen war die Aufgabenstellung verbunden mit der Stadt Coswig (Anhalt). Bei Stadtführungen zurückgelegte Entfernungen zu Sehenswürdigkeiten sollten festgelegt werden, Fährüberfahrten pro Tag oder pro Jahr nach Kilometern und Zeiten mussten errechnet werden. Die erforderlichen Schwimm- und Laufzeiten der Elbebader beim Überqueren der Elbe und zurück waren zu berechnen und Paddeltouren sollten entsprechend der vorgegebenen Entfernungen geplant werden. Zu diesen Aufgaben der Viertklässler gehörte auch das Anfertigen von Diagrammen und Schautafeln. Dazu notwendige Angaben waren in den schriftlichen Aufgabenstellungen für die vier Arbeitsgruppen zu finden.
Die Methode, den Heimatort in mathematische Aufgabenstellung einzubinden, fand bei den Lehrern aus Magdeburg, Mansfeld, Wernigerode und Gerwisch viel Beifall und großes Interesse. Eigene Möglichkeiten wurden überlegt.
Die Aufregung von Doreen Matysiak und Marion Friebel für die 1. Klassen und von Schulleiterin Brigitte Kühne und Hannelore Heinze für die 4. Klassen war unbegründet, denn ihr Konzept fand volle Anerkennung. Ebenso wie das Auftreten ihrer Schützlinge.