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In Dessau-Roßlau werden Kleingartenvereine geehrt Im „Küchengarten“ ist es am schönsten - Dafür gibt es den Pokal des Oberbürgermeisters

Stadtverband der Gartenfreunde zeichnet die sechs besten Anlagen aus. Damit geht das Gartenjahr 2024 zu Ende, das die Laubenpieper mit einer reichen Tomatenernte verwöhnt.

Von Sylke Kaufhold 09.09.2024, 19:00
Andreas Michaelis mit dem Wanderpokal  im Eingangsbereich der Anlage
Andreas Michaelis mit dem Wanderpokal im Eingangsbereich der Anlage kaufhold

Dessau/MZ. - Im Kleingartenverein „Küchengarten“ dürfte an diesem Wochenende gejubelt werden: Der Verein wurde für seine Arbeit in diesem Jahr mit dem Wanderpokal des Oberbürgermeisters ausgezeichnet. Die Gartenanlage an der Mulde wurde von der Jury des Stadtverbandes der Gartenfreunde als die schönste in der Stadt bewertet.

Hinweis auf den Herzoglichen Küchengarten fehlt

„Das ist eine schöne Anerkennung unserer Arbeit“, sagte Vereinsvorsitzender Andreas Michaelis am Tag nach der Auszeichnung. „Wir sind ja als der einstige fürstliche Küchengarten eine Anlage, die sehr engen Bezug zur Geschichte der Stadt hat und deshalb wollen wir ein Aushängeschild für Dessau sein“, erklärt Michaelis. Dabei soll für Besucher und Gäste nicht nur die historische Bedeutung deutlich werden, sondern die Anlage auch ein Ort der Naherholung sein, der zum Verweilen im Grünen einlädt. Für Letzteres wird im Verein unermüdlich gearbeitet, stehen jährlich Projekte auf dem Plan, mit denen die Aufenthaltsqualität erhöht werden soll. So wird beispielsweise ein Leergarten zum Spielgarten umgestaltet. Für die Herausstellung des historischen Wertes des „Küchengartens“ wünschten sich Michaelis und sein Team indes die Unterstützung der Stadt. „Es steht entlang der Mulde nirgends ein Hinweisschild auf den Herzoglichen Küchengarten und auch der Weg zu uns, vom Eierschneider kommend, ist ungepflegt. Hier verschenkt die Stadt Potenzial.“

Jacqueline Lohde (3.v.l.), Joachim Ullrich, Katrin Grunde und Frank Unger (re.) gratulieren den Vereinen, hier dem Zoberggrund.
Jacqueline Lohde (3.v.l.), Joachim Ullrich, Katrin Grunde und Frank Unger (re.) gratulieren den Vereinen, hier dem Zoberggrund.
Fotos: R. Schüler; S. Kaufhold

Bei der Bewertung durch den Stadtverband gepunktet hat der „Küchengarten“ mit seinem gepflegten Erscheinungsbild im Eingangs- und Innenbereich, der Gemeinschaftsanlage und dem sozialen Miteinander. Bei der Unterstützung sozial schwacher und alter Mitglieder, der Integration von Migranten, der Kinderfreundlichkeit und dem Kontakt zu Schulen und Kitas wird dem Verein von der Jury vorbildliche Arbeit bescheinigt. Der Verein wurde bereits 2022 mit dem Wanderpokal des OB geehrt.

Vorsitzender lobt Zustand der Gartenanlagen

Nach der Auswertung der Begehungen hat der Stadtverband der Gartenfreunde sechs Vereine für den Wanderpokal des OB vorgeschlagen. In diesem Jahr sind die ganz großen und ganz kleinen Gartensparten begutachtet worden. So gehört der Erstplatzierte mit seinen 132 Parzellen zu den großen. Der Zweitplatzierte, der Gartenverein Südend an der Heidestraße, ist mit seinen 14 Parzellen der kleinste Verein der Stadt überhaupt. Zu den Ausgezeichneten, die in einer Festveranstaltung im Gartenlokal Riekchen von Bürgermeisterin Jacqueline Lohde geehrt wurden, gehören außerdem die Vereine Erholung, Zoberberggrund, Schäferbreite und Lessing. „Grundsätzlich kann man sagen, dass sich alle 75 Gartenanlagen in einem guten und sehenswerten Zustand befinden“, schätzt Joachim Ullrich, geschäftsführender Vorsitzender des Stadtverbandes der Gartenfreunde ein. „Die sechs, die hier heute ausgezeichnet werden, heben sich noch etwas von den anderen in puncto Ordnung, Sauberkeit und individueller Gestaltung ab.“ So hätten sich zum Beispiel die Vereine Erholung und Lessing auf diesen Gebieten und der kleingärtnerischen Nutzung in den letzten beiden Jahren sehr verbessert, lobt er.

Seit zwei Jahren ist auch das Thema Umwelt- und Naturschutz ein Bewertungskriterium, das insbesondere bei den Jurymitgliedern vom städtischen Umweltamt und dem Tiefbauamt im Fokus steht. Hier zeigen alle Vereine ein großes Engagement, beispielsweise mit Insektenhotels und Nistkästen.

Erntefazit: Keine Kirschen und Pfirsche, aber viele Tomaten

Die Auszeichnungsveranstaltung läutet das Ende des Gartenjahres ein. Das, so findet Joachim Ullrich, sei ein gutes gewesen, auch wenn es kaum Stein- und Kernobst zu ernten gibt. „Aber es gibt viele Tomaten und die haben keine Braunfäule.“