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Hochschule Anhalt Hochschule Anhalt: Bonbon zum Zehnjährigen

Von Katrin Löwe 26.05.2002, 15:10

Köthen/MZ. - "Jeder Mensch braucht irgendwann im Leben immer mal ein bisschen Glück. Ich wünsche Ihnen, dass Sie es haben, wenn es nötig ist." Wohl meinende Worte von Landrat Ulf Schindler an einen 27-Jährigen. Dass jener, Axel Richter, am Samstag vor ihm stand, hatte allerdings weniger mit Glück zu tun, wie auch Schindler feststellte. Viel mehr mit Fleiß und Ehrgeiz, mit Leistung. Richter wurde an der Hochschule Anhalt der Karl-Hermann-Zipp-Preis für den besten Jahrgangsabsolventen am Fachbereich Elektrotechnik verliehen. Er ist der Neunte, dem diese Auszeichnung zuteil wird, eingebunden war die Übergabe am Samstag in die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Fachbereiches.

Richter, aufgewachsen in der Nähe von Wittenberg, hat nach seiner Lehre als Kommunikationselektroniker und dem Besuch der Fachoberschule von Oktober 1997 bis Oktober 2001 Elektrotechnik in Köthen studiert. Seine Diplomarbeit, übrigens mit der Note 1,3 bewertet, hat er bei der heptec GmbH in Dessau angefertigt. Dort ist er inzwischen als Entwicklungsingenieur fest angestellt - eine Tatsache, die auch bei Hochschulrektor Prof. Dr. Dieter Orzessek Begeisterung hervorrief. Habe man in den vergangenen Jahren die Preisträger gefragt, wo sie hingehen, habe es stets geheißen München, Baden-Württemberg usw. "Wir brauchen Sie hier, in unserer Region. Nur dann kann es wirtschaftlich vorangehen", so Orzessek.

Insofern war das Hierbleiben Richters wohl auch ein kleines Bonbon zum zehnjährigen Bestehen des Fachbereiches, das am Samstag mit einem Kolloquium mit zahlreichen Fachvorträgen und Diskussionen sowie mit einem abendlichen Absolvententreffen gefeiert wurde. Mit der Entwicklung des Fachbereiches in Köthen, der 1992 wiedergegründet wurde, habe man würdig eine über 100-jährige Tradition fortgesetzt, die nur von 1952 bis 1992 aufgrund der DDR-Hochschulreform unterbrochen war, so Dekan Prof. Wolfgang Twieg.

Fast 1000 Studenten sind in den vergangenen zehn Jahren immatrikuliert worden - nach einem Anfang mit 35 Studenten ist deren Zahl von Jahr zu Jahr gestiegen. Dabei habe sich der Fachbereich jederzeit fähig zur Veränderung gezeigt, seine Studieninhalte den jeweiligen Entwicklungen angepasst und so modern und praxisbezogen gestaltet, dass den Studenten gute Berufschancen eröffnet würden.

Unter anderem sind dabei neue Studiengänge eingeführt wurden: 1997 die biomedizinische Technik, 1998 Kommunikations- und Medientechnik, im vergangenen Jahr ein Masterstudiengang "Biomedical Engineering" gemeinsam mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Letzteren bezeichnete Orzessek als "Meilenstein in der deutschen Bildungslandschaft". Der Fachbereich Elektrotechnik, wie kein anderer in Sachsen-Anhalt im Wettbewerb mit anderen Hochschulen und Unis, habe sich zu einem stabilen Träger der Hochschule Anhalt entwickelt, lobte der Rektor. Heute sind an ihm 15 berufene Professoren, ein Gastprofessor sowie Lehrkräfte und weitere Mitarbeiter tätig. Erreicht wurde eine Gesamtkapazität von 350 Studierenden.