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Hinterhof wird geöffnet Hinterhof wird geöffnet: Wohnungsgenossenschaft Dessau kauft Wohnblock in Wolfframsdorffstraße um ihn abzureißen

Von Sylke Kaufhold 29.03.2018, 07:29
Blick in das Karree: Im Vordergrund steht die Regenbogenschule. Die über Eck stehenden Wohnblöcke sollen abgerissen und damit der Hinterhofcharakter aufgebrochen werden. Geplant ist dann eine lockere Bebauung.
Blick in das Karree: Im Vordergrund steht die Regenbogenschule. Die über Eck stehenden Wohnblöcke sollen abgerissen und damit der Hinterhofcharakter aufgebrochen werden. Geplant ist dann eine lockere Bebauung. Lutz Sebastian

Dessau - Die Wohnungsgenossenschaft Dessau ist seit dem 1. März Eigentümer des Wohnblockes Wolfframsdorffstraße 27-37, unmittelbar neben der Regenbogenschule gelegen.

Für die verbliebenen Mieter des ehemaligen DWG-Blockes wird es trotz des Eigentümerwechsels keine Zukunft in ihren Wohnungen geben. „Wir werden den Block nur noch bis zum 30. November bewirtschaften und ihn dann abreißen“, macht Nicky Meißner, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft deren Pläne deutlich.

Von den 60 Wohnungen sind nur noch 16 bewohnt, zwei weitere sind von den Mietern bereits gekündigt. „So ein hoher Leerstand macht eine Bewirtschaftung sehr schwierig und teuer, auch für die Mieter“, erklärt Meißner die Entscheidung.

„Wir werden die Mieter nicht alleine lassen“, betont der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft

Die Mieter seien gleich nach dem Kaufabschluss über die Pläne informiert worden. „Wir wissen, dass das schwierig für sie ist, die meisten wohnen seit vielen Jahren dort, immer in der Hoffnung, dass mal saniert wird“, so Meißner. Deshalb würden sie in allen Fragen des Umzugs - von der Wohnungssuche, über die Organisation bis hin zur Kostenbeteiligung - von der Wohnungsgenossenschaft unterstützt. Erste Wohnungsbesichtigungen seien bereits erfolgt. „Wir werden die Mieter nicht alleine lassen“, betont der Vorstandsvorsitzende.

Auch für die zwei Wohnschulen, die die Regenbogenschule in diesem Block eingerichtet hat und betreibt, soll eine Lösung gefunden werden. „Wir suchen gemeinsam mit der DWG ab dem 1. Dezember einen langfristigen Ersatz“, informiert Meißner.

Die Abrissbagger sollen 2020 anrollen. Dann wird nicht nur dieser Block, sondern auch der über Eck stehende (Wolfframsdorffstraße 17-25) fallen. Letzteren hat die Wohnungsgenossenschaft als Eigentümerin bereits vor zwei Jahren leergezogen. „Wir haben jetzt die Chance einer kompletten Neugestaltung des Quartieres, das eine sehr attraktive Lage hat“, erklärt Nicky Meißner einen wesentlichen Aspekt. Mit dem Kauf des Blockes habe man sich diesen Weg geebnet.

Die Wohnungsgenossenschaft hat im Umfeld bisher rund elf Millionen Euro investiert

Die Wohnungsgenossenschaft hat im Umfeld durch Modernisierungen am Bestand und Neubauten bisher rund elf Millionen Euro investiert. „Daran wollen wir anknüpfen und das Begonnene vollenden.“

Die Zeiten des „Hinterhofes“ soll für das Karree Wolframsdorffstraße, Breite Straße und Böhmische Straße bald vorbei sein. Nach den Plänen der Wohnungsgenossenschaft wird das Quartier mit einer aufgelockerten Bebauung neu gestaltet, werden die historischen Wegebeziehungen zwischen Dessau-Nord und Zentrum wiederhergestellt.

„Mit dem Neubau können wir außerdem zusätzliche Wohnungsangebote, außerhalb der Ratiogrößen, anbieten“, sagt Meißner. Großzügige grüne Außenanlagen sollen als Bindeglied zwischen Nord, Zentrum und Mulde gestaltet werden. „Es wird ein grünes Quartier“, schaut der Vorstand in die ersten Projektideen. (mz)

Das neu gestaltete Quartier soll eine lockere Bebauung und viel Grün erhalten. Die Verbindungswege in die Stadt sind offen.
Das neu gestaltete Quartier soll eine lockere Bebauung und viel Grün erhalten. Die Verbindungswege in die Stadt sind offen.
Skizze: Wohnungsgenossenschaft