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Hilfe für "Leipziger Tor" Hilfe für "Leipziger Tor" in Dessau: Carolin Bernhardt ist die neue Quartiersmanagerin

Von Annette Gens 23.10.2019, 09:26
Freut sich auf die neue Herausforderung in Dessau im Wohngebiet „Am Leipziger Tor“: Die neue Quartiersmanagerin Carolin Bernhardt.
Freut sich auf die neue Herausforderung in Dessau im Wohngebiet „Am Leipziger Tor“: Die neue Quartiersmanagerin Carolin Bernhardt. Thomas Ruttke

Dessau - Sie ist 30, wuchs in Bitterfeld auf und lebt inzwischen in Leipzig. Carolin Bernhardt kennt aber auch Dessau noch aus ihrer Jugendzeit. Dass ein Teil ihres Arbeitsplatzes seit wenigen Wochen in Dessau liegt, findet die Geografin spannend.

Carolin Bernhardt ist die neue Quartiersmanagerin „Am Leipziger Tor“. Sie soll in den nächsten zwei Jahren zweimal pro Woche in insgesamt zehn Wochenstunden herausfinden, was die Menschen im Wohngebiet zwischen Wasserwerkstraße, Wagner-Passage und Pollingpark bewegt, wie sie über ihre Heimat denken und was sie sich wünschen würden.

Sie selbst betrachtet sich als „Schnittstelle zwischen den Bewohnern, der Stadtverwaltung und der Politik“. In dieser Woche hat sich Bernhardt im Stadtbezirksbeirat Mitte vorgestellt.

Erste Kontakte im Wohngebiet und zu Vereinen geknüpft

„Ich stehe noch total am Anfang meiner Arbeit“, schildert die Geografin, die sich gerade in der Stadtverwaltung mit der Struktur des Wohngebiets vertraut macht. Sowohl Sozialamt als auch Stadtplanungsamt sind dabei Ansprechpartner. Die ersten Kontakte zum Wohngebiet und zu Vereinen hatte sie beim Quartiersstammtisch im September und beim Kartoffelfest der Urbanen Farm.

Manch einer im Stadtbezirksbeirat beneidet Bernhardt angesichts der relativ geringen Anzahl der Wochenarbeitsstunden und vielen Anforderungen nicht um ihren Job. Denn das Wohngebiet Leipziger Tor „ist voll von sozialem Sprengstoff. Es handelt sich nicht nur um das am meisten geschliffene Wohngebiet Dessaus, es hat auch noch die unglücklichste soziale Durchmischung“, schildert etwa Linken-Stadtrat Frank Hoffmann, der gleichzeitig Mitglied im Stadtteilbeirat ist.

Hoffmann ermuntert Bernhardt, auf die Leute zuzugehen. Denn die meisten würden nicht von selber kommen. Alle im Stadtteilbeirat sagen der neuen Quartiersmanagerin dabei ihre Unterstützung zu. Dass sich im Wohngebiet „Am Leipziger Tor“ etwas ändern muss, brennt dem Stadtteilbeirat schon sehr lange unter den Nägeln. Immer wieder mahnte dieser bei der Verwaltung eine Quartierskonzeption an.

Quartiersmanagement wurde vom Rathaus ausgeschrieben und wird mit Fördermitteln finanziert

Die neue Quartiersmanagerin ist übrigens nicht - wie man vermuten könnte - bei der Stadtverwaltung angestellt. Das Quartiersmanagement wurde vom Rathaus öffentlich ausgeschrieben und wird mit Fördermitteln finanziert. Das bundesweit tätige Unternehmen „Stadt+Handel“ mit einer Außenstelle in Leipzig gewann die Ausschreibung und damit den Auftrag.

Das Unternehmen ist in mehreren Sparten tätig. Einerseits liefern dort tätige Stadtplaner und Standortspezialisten für Kommunen maßgeschneiderte Analysen rund um eine einzelhandelsbezogene Stadt-, Regional- und Standortplanung. Es ist aber seit einigen Jahren auch mit City- und Quartiersmanagement befasst.

In ihrer neuen Tätigkeit kommt Bernhardt sicherlich entgegen, dass sie in Bitterfeld aufwuchs, die Goitzsche samt Hafen als Schmuckstück erlebt, aber die Innenstadt stiefmütterlich behandelt sieht. Und selbstverständlich hat sie inzwischen nicht nur einmal ihr Arbeitsfeld - das Wohngebiet in Dessaus Innenstadt - besucht. „Hier gibt es viele unbespielte Flächen. Städtebaulich haben Straßenzüge und Häuser erheblichen Nachholebedarf.“ Bernhardt betont, das „Leipziger Tor“ sei keinesfalls beklemmend oder befremdlich.

Quartiersmanagerin wird ab 5. November Sprechstunden durchführen

Die neue Quartiersmanagerin wird ab 5. November Sprechstunden durchführen. Dafür nutzt sie vorerst ein Büro im Krone Bildungszentrum, Heidestraße 20. In diesem markanten Backsteingebäude befand sich früher einmal eine Post. Dort ist sie jeweils dienstags 8.30 bis 10.30 Uhr und donnerstags 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr anzutreffen.

Dessau und dort speziell das „Leipziger Tor“ ist übrigens nicht das einzige Arbeitsfeld der Wahl-Leipzigerin. Carolin Bernhardt kümmert sich außerdem noch ums Citymanagement Wermsdorf in Sachsen und um das in Dahlen. Diese Arbeit, so sagt sie, macht ihr Spaß. (mz)