Herzen-Öffner beim "Promigeflüster": Herzen-Öffner beim "Promigeflüster": Ex-Bayern-Profi Christian Lell und Kult-Blondine Marijke Amado in Dessau

Dessau - Da wurde manche Träne verdrückt am Montagabend - vor Lachen und Betroffenheit. Im Radisson Blu feierte mit dem „Promigeflüster“ ein neues Format Premiere - und hatte für den guten Zweck gleich mehrere Schwergewichte aufzubieten: Mit Christian Lell einen ehemaligen Profi vom FC Bayern München und Hertha BSC und heutigen Immobilienunternehmer sowie mit Marijke Amado eine Fernseh-Kultfrau, die mit ihrer erfrischenden Art im Sturm die Herzen im Saal erobert hatte.

Herzen zu öffnen für den Verein Mukoviszidose Selbsthilfe um den Vorsitzenden Daniel Kemp, ist auch das Anliegen des „Promigeflüsters“. Das hat den „Showtalk“ mit André Holst abgelöst. Der MDR-Moderator hat mit seiner Show in den zurückliegenden Jahren den Verein sehr unterstützt. An den Erfolg will „Promigeflüster“ anknüpfen, bei dem ebenfalls alle Einnahmen des Abends 1:1 an den Verein Mukoviszidose Selbsthilfe gehen.

Doch das neue Format schlägt auch neue Wege ein und hat Susi Brandt vom MDR als Moderatorin gewinnen können. Von der Zahl her weniger prominente Gäste, dafür mehr Zeit für Gespräche, auch für Hintergrundinformationen zur Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose, die bislang unheilbar ist, ist das neue Rezept des Abends. Der verläuft aber nicht eintönig, auch dank mehrerer kurzer Filme. Da grüßt Harry Wijnvoord von der Leinwand und lädt als Moderator der Schutzengel-Spendengala am 14. September nach Leipzig ein. Die wird im Schulterschluss von Daniel Kemp und der Stiftung von Christian Lell veranstaltet.

Beide Männer eint, dass ein Familienmitglied von der Krankheit betroffen ist. Bei Kemp ist es die kleine Tochter. „Das prägt einen“, weiß Lell. Die Krankheit seiner verstorbenen Schwester habe ihn als Fußballprofi „am Ende des Tages auf dem Boden gelassen“. Und er ist überzeugt: „Wenn jeder versucht etwas zurückzugeben, dann kann man viel erreichen.“ Deshalb steht er an Kemps Seite, der die klinische Forschung voranbringen will. Doch das kostet viel. Das Ziel: Bis zum Jahresende eine Million Euro zu sammeln. „Es gibt keine Zeit zu verlieren“, sagt Kemp, „und keine größere Motivation, als für andere Menschen da zu sein.“

Auch Tess D. Smith grüßt von der Leinwand - und man fragt sich, ob das nicht Tina Turner ist. Als „The Soul of Tina“ ist sie am 29./30. November im Dessauer Autohaus Peter zu erleben. Ebenfalls hier fließen alle Einnahmen zu 100 Prozent dem Verein zu.

Der Premieren-Abend lebt aber vor allem von den Gesprächen - auch mit „Schlagerbaron“ Philipp Schmidt, Sänger und Schlossbesitzer aus Gerbstedt in Sachsen-Anhalt. Nicht nur Kemps Verein unterstützt er, er engagiert sich auch zum Thema Organspende. „Ich zeige Dir, wie man Brücken baut“, ist daher eine musikalische Botschaft.

Doch eine Frau drückt dem Abend einen besonderen Stempel auf: Marijke Amado, die herrlich über sich selbst lachen kann. Im Vorjahr schon unterstützte sie als Moderatorin die Schutzengel-Spendengala in Leipzig.

Bevor die Holländerin fürs Fernsehen durch Rudi Carrell entdeckt wurde und später die Kultsendung „Mini Playback Show“ moderierte, war sie als Reiseleiterin für Neckermann unterwegs. Selbst spricht sie von sich als „Katastrophen-Lilli“ und gibt Anekdoten zum Besten. „Ich möchte Lachen in die Wohnzimmer bringen“, sagt die 65-Jährige. In Dessau ist ihr das gelungen.

Für kurzweilige Unterhaltung sorgte auch Axel Hüpkes bei der Versteigerung. Allein die brachte 770  Euro für den Spendentopf ein. Insgesamt kamen 3.200 Euro zusammen. (mz)