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Handwerk Handwerk: Dessauer ist der Beste neue Elektriker in ganz Sachsen-Anhalt

Von Danny Gitter 07.07.2018, 10:00
Felix Jünemann hat seinen Traumberuf gefunden.
Felix Jünemann hat seinen Traumberuf gefunden. Lutz Sebastian

Dessau - Mit diesem Prädikat geht Felix Jünemann gerne durchs Berufsleben. Der 23-jährige Dessau-Roßlauer ist der beste Auszubildende zum Elektriker in diesem Jahr im Kammerbezirk Halle und sogar in ganz Sachsen-Anhalt. Anfang 2018 schaffte der ehemalige Auszubildende von Elektro Schulze in Mildensee seine Abschlussprüfung mit einem Notendurchschnitt von 1,5.

In einem Wettbewerb Ende Mai mit den besten Absolventen der anderen beiden Handwerkskammern im Land setzte sich der Doppelstädter ebenfalls durch und wurde Landessieger. Er verstand es am besten, eine komplexe Schaltung in 600 Minuten aufzubauen und anschließend der Jury auch noch verständlich zu erklären. „Das liegt mir halt“, sagt Jünemann ganz nüchtern. Nach dem Abitur am Philanthropinum stand für ihn fest, kein Studium aufzunehmen. „Ich wollte was Praktisches machen, was auch außerhalb des Berufs für einen selber einen praktischen Nutzen hat“, erzählt er. Da kam eine Zeitungsannonce von Elektro Schulze damals gerade recht.

Gute Zeiten für junge Menschen in Handwerksberufen

Der mittelständische Handwerksbetrieb mit aktuell 57 Mitarbeitern suchte Auszubildende zum Elektriker. Im September 2014 konnte Jünemann seine dreieinhalbjährige Ausbildung beginnen. Ziemlich schnell wusste er, dass das der richtige Beruf für ihn ist. „Man entdeckt, was alles hinter einer Anlage oder einem Schalter steckt und versteht wie es funktioniert“, resümiert er.

So viel Leidenschaft und Kompetenz für den Beruf bescherte ihm auch prompt einen Arbeitsvertrag nach der Lehre. Überhaupt ist es eine gute Zeit für junge Menschen in Handwerksberufen. „In den letzten Jahren haben wir jedem unserer Absolventen einen Arbeitsvertrag angeboten“, erzählt Volkmar Schulze, Chef von Elektro Schulze. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt.

Mildenseer haben die Elektrik in neuer Dessauer Schwimmhalle installiert

In der neuen Dessauer Schwimmhalle kümmerten sich die Mildenseer ebenso um die Installation der Elektrik wie bei den Wohnungsneubauten in der Gropiusallee und im künftigen Bauhausmuseum. Der Firmenchef, der mit seinem Unternehmen seit 1990 am Markt ist, braucht für jeden Mitarbeiter, der in den Ruhestand geht, neue Fachkräfte.

Größtenteils kann er diesen Bedarf durch den eigenen ausgebildeten Nachwuchs decken. Zwei bis drei junge Menschen können bei Schulze jedes Jahr eine Ausbildung zum Elektriker beginnen. Diese Stellen vollständig zu besetzten, wird immer schwieriger. Das Interesse ist durchaus da. „Die Bewerber müssen aber auch die Voraussetzungen für diesen doch recht komplexen Beruf mitbringen“, betont der Firmenchef.

Gute Noten in Mathe und Physik sind Muss für angehende Elektriker

Räumliches Vorstellungsvermögen sowie gute Noten in Mathe und Physik sind ein Muss. „Wir als Elektriker stehen in der Verantwortung, die immer komplexeren Komponenten moderner Schaltsysteme richtig miteinander zu verknüpfen“, sagt Schulze. Nur ein Fehler kann zu Kurzschlüssen, Schwelbränden oder Stromschlägen führen.

Felix Jünemann liebt diese Herausforderungen. Derzeit ist er glücklich, einfach als Elektriker arbeiten zu können. Die Qualifikation zum Meister oder ein Studium sind derzeit keine Optionen. Er weiß aber, dass er sich langfristig weiterqualifizieren wird, in seinem Traumberuf, in dem er landesweit der Beste ist. (mz)