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Händel-Festspiele Händel-Festspiele: Der Haifisch schnappt sich die Händel-Fans

Von Ilka Hillger 09.06.2003, 14:09

Halle/MZ. - Die Saalestadt ist in bester Laune und feiert den großen Komponisten ihrer Stadt: Georg Friedrich Händel. Während die wahren Händelianer an diesem Abend beim Oratorium in der Marktkirche oder im Opernhaus sitzen, haben sich jene, die ihren Händel eher light mögen, auf dem Marktplatz einen Stuhl ergattert, um dabei zu sein, wenn "Händels Open", das alljährliche Rahmenprogramm, eröffnet wird. Veranstaltet wird das von Gastronomen der Stadt, die für jeden Abend der Festspiele ein Konzert auf die Bühne stellen.

Das am Freitag, dem Eröffnungsabend, ist ein ganz besonderes, denn es hat kaum etwas mit Händel zu tun, sondern dann schon eher mit Kurt Weill, dem anderen großen Komponisten aus der Nachbarstadt Halles, aus Dessau. Auf der Bühne erlebt das hallesche Publikum eine trotz Hitze gut aufgelegte Anhaltische Philharmonie unter Dirigent Golo Berg, die Jugend Big Band Anhalt und den Posaunisten Nils Landgren. "Symphonic Games" haben die Dessauer mit an die Saale gebracht. Teile des Konzertes begeisterten bereits Ende vergangenen Jahres in Dessau das Publikum, in Halle waren am Freitagabend die Reaktionen nicht anders.

Vorallem trug dazu der "alte Schwede" Landgren bei, den mit der Jugend Big Band unter ihrem Leiter Detlef Metzner mittlerweile eine nicht mehr nur musikalische Freundschaft verbindet. Sein Spiel, sein Gesang, sein Witz ließen den eigentlichen Mann des Abends - Händel - zumindest für die Zeit des Konzertes in den Schatten treten. Und spätestens als Golo Berg den Haifisch-Song aus Weills "Dreigroschenoper" ankündigte ("Für Harald Juhnke geschrieben und von Nils Landgren gesungen.") da fühlte sich auch der aus Dessau mitgereiste Fanblock zwischen all den Händel-Freaks ein bisschen heimisch.