Handball-Regionalliga Handball-Regionalliga: Vorsprung bringt Chance für Jugend
Köthen/MZ/hös. - Die Köthener Zuschauer sahen eine erste Halbzeit, die niemanden von den Sitzen riss. Die Gäste eröffneten das Spiel bereits in der zweiten Minute mit dem ersten Tor. Erst in der 6. Minute konnte Matthias Schröder seine Mannschaft auf 1:2 heranbringen. Immer wieder brachten technische Fehler den Gegner in Ballbesitz, und dieser nutzte die sich ihm bietenden Möglichkeiten. Patrick Tuchen war an diesem Tag nicht in der Form, die er in den letzten Wochen zeigte. In der 13. Minute verwandelte Andreas Grube den ersten Siebenmeter für die HG 85 sicher.
Bis zur 16. Minute konnte Plauen die Partie noch offen halten (7:7), aber dann startete Köthen mit teils sehenswerten Spielzügen eine Offensive und holte sich zum ersten Mal (17. Minute) die Führung, die bis zur Halbzeit kontinuierlich ausgebaut und während des gesamten Spielverlaufs nicht mehr abgegeben wurde. Mario Schimmelpfennig brach sich bei einem Zweikampf das Nasenbein, stellte sich lobenswerter Weise nach einer Erholungspause aber wieder in den Dienst seiner Mannschaft. Nach einem Zwischenspurt war der Gegner sichtlich angeschlagen, und er konnte sich während der gesamten Spielzeit nicht mehr erholen. Es fehlten einfach die spielerischen Mittel zur Gegenwehr.
Bis dahin konnte keiner der beiden Mannschaften Unfairness unterstellt werden. Zweifelhafte Entscheidungen beider Schiedsrichter sorgten aber doch dafür, die Stimmung in der Heinz-Fricke-Halle kräftig aufzuheizen. Sie standen mit überzogenen Zeitstrafen für beide Teams und auch Heinz Prokop, der sich darüber aufregte, mehr im Mittelpunkt als die Spieler selbst. In der 23. Minute reduzierten sie die Heimmannschaft auf drei Feldspieler.
Die sich dem Ende zuneigende erste Halbzeit schlossen Andreas Grube und Guido Peter mit zwei herrlich herausgespielten Toren ab. In der zweiten Halbzeit brachte der Trainer den Nachwuchstorwart Marco Pajung aufs Parkett. Dieser rechtfertigte seinen Einsatz mit einer bemerkenswerten Partie. Er gab der ohnehin gut organisierten Abwehr den nötigen Rückhalt und parierte mehrere Würfe der zunehmend schwächer agierenden Plauener. Die HG 85 fand immer besser zu ihrem Spiel. Sie ließ während ihrer variantenreichen Angriffe sichtlich erkennen, dass sie auf der Siegerstraße war. Ein teilweise Zehn-Tore-Vorsprung der HG 85 gab dem Trainer die Chance, junge Spieler unter Wettkampfbedingungen in die Mannschaft zu integrieren. Den Zuschauern wurden einige sehenswerte Stafetten vorgeführt, in die die Nachwuchstalente Frederic Vetter und der erst 17-jährige Philipp Hickethier, der zwei schöne Tore erzielte, eingebunden waren.
Der Tabellenletzte präsentierte sich als potentieller Abstiegskandidat und hatte in der Heinz-Fricke-Halle ab dem zweiten Spielabschnitt nicht den Hauch einer Chance. Eine aggressive Deckung und die daraus resultierenden Konter waren das Erfolgsrezept der Köthener an diesem Handballabend. Ein schon seit mehreren Wochen in bestechend guter Form spielender Matthias Schröder, ein aufopferungsvoll kämpfender Guido Peter und ein sicherer Siebenmeterschütze Andreas Grube gehörten zu den besten Akteuren. Auch Maik Abels Formkurve steigt nach oben, was den sonst kritischen Fans nicht entgangen sein dürfte. In der Endphase des Spiels entschied letztlich doch die bessere Spielanlage der HG 85.
Vom HG 85-Präsidenten war am Wochenende zu erfahren, dass Mario Seifert um die Freigabe aus seinem Vertrag gebeten hat, dem auch mit sofortiger Wirkung entsprochen wurde, weil mit Stefan Pietsch, der im nächsten Auswärtsspiel gegen Goldbach-Hochheim wieder spielen wird, diese Position besetzt ist.
HG: P. Tuchen , C. Schmidt, M. Pajung , M. Abel 1, A. Grube 6/3 , P. Hickethier 2, I. Kiss 3, G. Peter 4, M. Schimmelpfennig 2 , M. Schröder 7 , M. Seifert , F. Vetter 1.