Handball Jugendarbeit Handball Jugendarbeit in Dessau: DRHV 06 und SG Kühnau wollen wieder zusammenarbeiten

Dessau - Eine Nachwuchsspielgemeinschaft zwischen dem Dessau-Roßlauer HV und der SG Kühnau ist nicht neu.
Bis vor drei Jahren hatten beide Dessauer Handballvereine auf diesem Gebiet zusammengearbeitet, sich dann aber für ein Ende entschieden. Ohne zu viele Schuldzuweisungen.
Kein Schlussstrich für immer
„Wir haben nach dem Aus der Nachwuchsspielgemeinschaft nicht das Kriegsbeil ausgegraben“, sagt Kühnaus Präsident Uwe Geyer, „sondern wir haben immer gesagt, dass es kein Schlussstrich für immer ist.“
Auch auf Seiten des DRHV hatte sich nichts aufgebaut. „Wenn wir uns bei Spielen gesehen haben, dann waren wir für 60 Minuten Gegner, aber danach haben wir uns ganz normal unterhalten“, erzählt DRHV-Vizepräsident Maik Valentin.
Gemeinsamer Nachwuchsbereich für Dessau und Kühnau
Das war der Grund, warum nun ein Neuanfang gewagt wird und es im Nachwuchsbereich wieder eine Kooperation geben soll.
„Es haben zuletzt immer wieder neue Gespräche stattgefunden, aber auf ruhiger Ebene“, berichtet Ralph Hirsch von Entwicklungen im Hintergrund und versichert: „Es war nie Stillstand zwischen dem DRHV und Kühnau. Der DRHV hat ja eine wechselvolle Geschichte in den vergangenen Jahren hinter sich“, erinnert dessen Präsident Hirsch.
„Wir sind jetzt aber an einem Punkt angelangt, an dem der Verein erstmals wieder schuldenfrei ist.“ Und die erste Mannschaft in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Auch die Kühnauer Männer haben sich in den vergangenen Jahren immer weiterentwickelt, streben in Richtung der Mitteldeutschen Oberliga.
Keiner der Vereine könnte es künftig alleine schaffen
„Bei der Nachwuchsarbeit sind wir aber mittlerweile an Leistungsgrenzen gestoßen“, erzählt Uwe Geyer, „aufgrund der demografischen Entwicklung und der Anzahl der Übungsleiter ist das von einem Verein nicht mehr zu stemmen.“
Dem kann Hirsch nur zustimmen: „Beide Vereine werden es in Zukunft nicht alleine schaffen.“
Und um die Zukunft soll es in der Zusammenarbeit beider Vereine gehen. Die Verantwortlichen denken dabei in kleinen Schritten.
In der am Wochenende startenden Saison werden fünf Mannschaften - zwei männliche C- und D-Juniorenteams sowie eine weibliche D-Juniorenmannschaft - wieder als Nachwuchsspielgemeinschaft am Punktspielbetrieb der Sachsen-Anhalt-Liga und Anhaltliga teilnehmen.
„Das sind die ersten Ergebnisse, über die wir im Hintergrund diskutiert haben“, sagt Ralph Hirsch, „das ist ein Anfang. Dafür sind wir allen Beteiligten sehr dankbar. Wir reden über Handball der Zukunft. Und diese Zukunft müssen wir im Sinne der Kinder gestalten.“
Nachwuchssuche in den Schulen
Das ist in den vergangenen Jahren bereits in Arbeitsgemeinschaften an Schulen geschehen. Dort haben die SG Kühnau und der Dessau-Roßlauer HV zahlreiche Kinder für den Handball begeistern können.
Ganz wichtig sind bei dieser Arbeit in beiden Vereinen die Spieler der ersten Mannschaft geworden. Raik Baumbach oder Frank Reckzeh betreuen auf Seiten der Kühnauer Nachwuchsteams.
Marek Vanco hat sich beim DRHV bereits in der vergangenen Saison in den Trainingsbetrieb des Nachwuchses eingebracht und wird in den kommenden Wochen von Tomas Pavlicek, Philip Ambrosius und Vincent Sohmann Unterstützung bekommen. Zudem hat Kreisläufer Sebastian Donath die Aufgaben des Jugendkoordinators übernommen.
Leistungsorientierter Handball ab der C-Jugend
Diese aktive Mitarbeit der Spieler aus dem Zweitligakader des DRHV hält auch Uwe Geyer für sehr wichtig. „Das ist für die Kinder eine große Motivation. Vielleicht gibt es ja Patenschaften von Zweitligaspielern für Mannschaften, bei denen die Spieler beim Training vorbeischauen oder auch einmal bei einem Spiel mit auf der Bank sitzen“, sagt der Kühnauer Präsident.
Ziel ist es, dass ab der C-Jugend in Dessau-Roßlau leistungsorientierter Handball betrieben werden kann. „Vor allem in der A-Jugend müssen wir einen Schritt nach vorne machen. Da ist es für die Jungs sehr motivierend, wenn es einen Zweitligisten in Dessau gibt“, so Geyer. Es ist im Interesse beider Vereine, dass der Nachwuchs bestmöglich gefördert wird. Und das geht in Dessau ab sofort wieder zusammen. (mz)