Handball-Bundesliga Handball-Bundesliga: Deutsche Mannschaft besiegt Weltmeister in Rumänien

Cluj - Der Sieg über den Weltmeister zum Abschluss seiner ersten Arbeitswoche ist für Jakob Vestergaard ein erster Höhepunkt als Handball-Bundestrainer der Frauen. Das 25:20 gegen Brasilien am Sonnabend bei der Karpaten-Trophy im rumänischen Cluj und Platz drei bei dem Nationen-Turnier besiegelten eine erfolgreiche Premiere für den Dänen. „Das war ein guter Start“, bilanzierte Vestergaard.
In der vergangenen Woche absolvierte er noch in Aschersleben ein dreitägiges Trainingslager, an dessen Ende eine wichtige Information für die Sportstadt Dessau-Roßlau verkündet wurde: Am 7. Juni wird das Nationalteam der Frauen in der Anhalt Arena das erste von Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft gegen Russland bestreiten.
Der Vorverkauf für das WM-Qualifikationsspiel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft startet am Mittwoch, den 25. März. Tickets für diese Partie gegen Russland gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen in Dessau-Roßlau und unter www.ticketmaster.de.
Erwachsene zahlen zwölf Euro für eine Karte. Ermäßigte Tickets kosten sieben Euro. Aller Voraussicht nach wird es auch ein Kombi-Ticket für das Länderspiel und das Anhalt-Meeting der Leichtathleten am 29. Mai im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion geben. (dg)
Verstergaard lobt starke Defensive
Auf dem Weg zu diesem richtungsweisenden Spiel für den deutschen Frauenhandball war das Team nun in Rumänien und musste sich, im ersten Spiel unter der Leitung des neuen Trainers, zum Turnierauftakt mit 32:33 nach Siebenmeterwerfen unglücklich gegen den späteren Turniersieger Schweden geschlagen geben. Der EM-Dritte besiegte im Finale Gastgeber Rumänien mit 26:17.
Vestergaard, der gemeinsam mit seiner neuen Teammanagerin und Co-Trainerin Grit Jurack die deutsche Frauen-Auswahl zurück in die Weltspitze führen will, war vor allem von der Abwehr seines Teams und den starken Torhüterinnen Clara Woltering und Katja Schülke angetan. „Wie unsere Defensive gegen Brasilien nach nur sechs Trainingseinheiten gestanden hat, war brillant, absolut stark“, lobte der 40-Jährige.
Mit Blick auf die WM-Qualifikationsspiele gegen Rekord-Weltmeister Russland am 7. Juni in Dessau-Roßlau und am 13. Juni in Astrachan gab Vestergaard beim einzigen richtigen Test allen Spielerinnen Einsatzzeiten. Während WM-Torschützenkönigin Susann Müller gegen Schweden einen rabenschwarzen Tag hatte und gegen Brasilien verletzungsbedingt fehlte, machten andere auf sich aufmerksam.
Spieler-Überraschungen in Cluj
Eine Gewinnerin war Nina Wörz. Die 34 Jahre alte Spielmacherin war von Vestergaard nach mehr als vier Jahren unfreiwilliger Auswahlabstinenz reaktiviert worden. Und die Ungarn-Legionärin bewies gute Leistungen und Vielseitigkeit. „Es war so, als ob ich nie weg gewesen wäre“, meinte die frühere Leipzigerin, die gegen Brasilien auf ungewohnter Position am Kreis eingesetzt wurde, weil sich die Stammkräfte Luisa Schulze und Anne Müller verletzt hatten. „Ich denke, wir können alle sehr positiv nach vorne auf die beiden Qualifikationsspiele gegen Russland schauen.“
Zu den Lichtblicken zählte auch die 22-jährige Shenia Minevskaja vom TuS Metzingen, die mit elf Treffern erfolgreichste deutsche Torschützin in Cluj war. „Ich mag diese neue Rolle, dass ich mehr Verantwortung übernehmen darf“, sagte die Rückraumspielerin, die davon begeistert war, dass Rekord-Nationalspielerin Jurack zur Teamführung gehört. „Wir alle profitieren davon, dass Grit Jurack jetzt bei der Mannschaft ist. Sie gibt ihre Erfahrung an uns weiter.“
Minuspunkte im deutschen Spiel waren die Chancenverwertung und Konstanz im Angriff. „Wir wissen, woran wir arbeiten müssen“, betonte der neue Bundestrainer. (mz/dpa)