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Handball - 3. Liga Handball - 3. Liga: Dessau-Roßlauer HV leistet hartes Stück Arbeit

Von christian kattner und carsten roloff 01.03.2015, 20:16
Im Derby ging es teilweise heftig zur Sache. Hier diskutieren Dessaus Daniel Schmidt (rechts) und Bernburgs Frank Grohmann direkt vor den Augen des Schiedsrichters.
Im Derby ging es teilweise heftig zur Sache. Hier diskutieren Dessaus Daniel Schmidt (rechts) und Bernburgs Frank Grohmann direkt vor den Augen des Schiedsrichters. hartmut bösener Lizenz

Dessau - Es war nicht das erste Mal. Mehrfach hatte der Dessau-Roßlauer HV in diesem Derby mit zwei oder drei Toren in Führung gelegen. Mehrfach hatte die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas in diesen Situationen die Chance, den Vorsprung gegen den SV Anhalt Bernburg entscheidend auszubauen. Doch immer wieder vergaben die Gastgeber diese Möglichkeiten, teilweise sogar fahrlässig. „Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann dass wir in den entscheidenden Phasen Chancen so vergeben, als wären wir in einem Vorbereitungsspiel“, sagte DRHV-Trainer Jungandreas, „in so einem Spiel kann ich schon einmal mit dem Ball ins Tor springen.“

Bis zum Schlusspfiff spannend

Weil seine Mannschaft das dann aber nicht tat, blieb es bis zum Schlusspfiff spannend. „Bis fünf Minuten vor dem Ende habe ich gedacht, dass es ein Unentschieden wird“, so Jungandreas. Er war sicherlich nicht enttäuscht, dass ihn sein Bauchgefühl täuschte, seine Mannschaft als 27:23-Sieger das Duell mit dem SV Anhalt Bernburg beendete. Während die Heimmannschaft jubelte, gingen die Gäste mit hängenden Schultern nach dem Abpfiff des Prestigeduells aus der mit 1665 Zuschauern sehr gut gefüllten Anhalt-Arena. Zum Jubel hatte der DRHV allen Grund. Denn zum ersten Mal seit dem 1. November 2008 gewannen die Dessauer gestern Abend ein Heimspiel gegen Bernburg. Doch das war ein hartes Stück Arbeit. Nach ausgeglichenem Beginn konnte sich der DRHV erst zehn Minuten vor der Pause etwas absetzen. Frank Grohmann und Robin Hoffmann mussten jeweils mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Feld, auf Dessauer Seite erwischte es Daniel Schmidt. In Überzahl setzten sich die Gastgeber auf 9:7 ab. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde das große Problem des DRHV in diesem Derby sichtbar: Das Auslassen großer Chancen. Anstatt den Vorsprung auszubauen, kassierte das Team immer wieder den Ausgleich. Aus dem 9:7 wurde ein 9:9, mit dem Pausenpfiff aus dem 11:9 ein 11:11. Die Bernburger bejubelten den Treffer von Gabor Pulay wie den Sieg, doch noch waren dreißig Minuten zu spielen.

Gebrauchter Tag

Dabei hätten es die Gastgeber doch viel einfacher haben können. Bernburgs Arseniy Buschmann erwischte einen gebrauchten Tag, erzielte nur ein Tor aus dem Feld. Steffen Cieszynski, der nach seinem Ermüdungsbruch im linken Schienbein erst sein zweites Spiel bestritt, hatte eine zu hohe Fehlerquote. Und dann mussten die Gäste auch noch die Ausfälle von Abwehrchef Andreas Steinbrink und Rechtsaußen Martin Hoffmann hinnehmen. Doch trotz aller Handicaps hielten die Bernburger die Partie auch im zweiten Abschnitt offen, gingen in der 34. Minute sogar mit 14:13 in Führung. Es sollte zwar die letzte Führung in dieser Partie sein, doch blieb das Spiel weiter lange offen. „Es ist eine besondere Atmosphäre, so ein Derby ist noch einmal ein besonderer Kick“, sagte Steffen Cieszynski, „vor so einer Kulisse spielt man nicht oft in einer Saison.“

Zuschauerrekord

Das gilt aber auch für den Dessau-Roßlauer HV - die 1665 Zuschauer vom Sonntagabend waren ein Saisonrekord und schienen vielleicht auch ein wenig in den entscheidenden Situationen zu lähmen. Zehn Minuten vor dem Ende war die Partie trotz mehrfacher Chancen beim Stand von 20:20 ausgeglichen. Marek Vanco und Tomas Pavlicek nahmen allerdings in dieser Phase das Heft in die Hand und brachten den DRHV mit 23:20 nach vorn. Drei von den Gästen heftig diskutierte Zwei-Minuten-Strafen gegen die Bernburger Frank Grohmann, Enrico Lampe und Robin Hoffmann halfen in dieser Situation. „Es ist natürlich schwer, sich in Unterzahl durchzusetzen“, so Cieszynski. Für den SV Anhalt Bernburg war es an diesem Abend zu schwer. (mz)

Dessau: Sincich, Hoffmann (bei drei Siebenmetern); Pavlicek (7/3), Schöne, Breu, Donath (1), Vanco (4), Lux (6), Sliwka (5), Krug, Schmidt, Hüls (4)

Bernburg: Gawlik, Flemming; Cieszynski (4/1), Kraft (2), Pulay (4), Lampe (2), R. Hoffmann (5), Ackermann, Grohmann (2), Buschmann (3/2), Stiebler (1), Pajung

Der Dessau-Roßlauer HV (in Schwarz) und Anhalt Bernburg (blau) lieferten sich vor der Rekordkulisse von 1635 Fans in der Dessauer Anhalt-Arena ein umkämpftes Derby in der 3. Handball Liga Ost.
Der Dessau-Roßlauer HV (in Schwarz) und Anhalt Bernburg (blau) lieferten sich vor der Rekordkulisse von 1635 Fans in der Dessauer Anhalt-Arena ein umkämpftes Derby in der 3. Handball Liga Ost.
Hartmut Bösener Lizenz