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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Daniel Holtz auf kleiner Abschiedstour

Von Daniel George 13.01.2015, 19:33
In der nächsten Saison wird Daniel Holtz die DRHV-Spiele wohl von der Tribüne aus verfolgen.
In der nächsten Saison wird Daniel Holtz die DRHV-Spiele wohl von der Tribüne aus verfolgen. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau-Rosslau - Man durfte es fast schon erwarten und doch kam es überraschend. Ganz beiläufig in einem Nebensatz erwähnte es Daniel Holtz, um auf Nachfrage zu bestätigen: „Es ist ganz klar, dass das meine letzte Halbserie auf diesem Niveau sein wird“, sagte der 34-Jährige mit Blick auf die zweite Saisonhälfte des Dessau-Roßlauer HV in der 3. Liga Ost. „Für mich“, meinte Holtz, „wird das eine kleine Abschiedstour.“

Es wird ein Abschied von der Drittligamannschaft des Dessau-Roßlauer HV - aber wohl keiner vom Verein. Manfred Breu, Sportlicher Leiter des DRHV, meint: „Daniel ist menschlich und fachlich hervorragend geeignet, um unsere Strategie für die nächsten Jahre zu begleiten.“

Vom Talent zum Rollenspieler

Im Sommer 2008 hatte sich der Allrounder, zuvor für den HSV Insel Usedom aktiv, dem Dessau-Roßlauer HV angeschlossen und war damit seinem Trainer Peter Pysall gefolgt. Was folgte, waren vor allem viele Verletzungen. Keine einzige Saisonvorbereitung lief für ihn reibungslos ab. „Seine Rolle hat sich von einem hoffnungsvollen Talent hin zu einem mannschaftsdienlichen Mitspieler gewandelt“, blickt Manfred Breu zurück. Den Durchbruch schaffte Holtz beim DRHV nicht. Und doch fand er in Dessau-Roßlau eine neue Heimat. „Ich habe beim DRHV in den vergangenen Jahren alle Höhen und Tiefen mitgemacht“, sagt Daniel Holtz, der aus Waren an der Müritz stammt, „in dem Verein steckt mein Herzblut.“ Doch: „Irgendwann“, sagt Holtz, der bei der Sparkasse arbeitet, „fällt es immer schwerer, die Arbeit und den Handball auf diesem Niveau zu verbinden.“

Ein zweiter Grund für seine Entscheidung, die Drittliga-Karriere zu beenden, war seine jüngste Verletzungsmisere. Im August hatte sich Holtz bei einem Vorbereitungsturnier in Halle am Rücken verletzt. Zunächst wurde ein Hexenschuss vermutet. „Es ist ja nicht unüblich, dass Handballer mal mit Rückenproblemen zu kämpfen haben“, weiß Holtz. Eine MRT-Untersuchung sorgte bald für eine andere Diagnose, als zunächst vermutet: Bandscheibenvorfall.

Zunächst wurde der DRHV-Routinier mit Spritzen behandelt. Er fehlte seiner Mannschaft, durchlebte keine einfache Zeit. Daniel Holtz freute sich schon, „wenn ich mal 15 Minuten auf dem Ergometer ausgehalten habe“, wie er sagt.

So begannen die Gedanken an ein Ende seiner Drittliga-Laufbahn durch seinen Kopf zu geistern. Zwar erholte sich Holtz allmählich von der Verletzung, stand zum Jahresende auch wieder im Kader des DRHV und durfte beim 31:19-Sieg gegen den HC Elbflorenz sogar für einige Minuten auf das Parkett. Aber: „Ich möchte nicht so lange spielen, bis es gar nicht mehr geht“, begründet der 34-Jährige, dem nun noch 14 Drittliga-Partien bleiben, seine Entscheidung.

Holtz trainiert seit Dezember wieder regelmäßig mit der Mannschaft, vielleicht reicht es am Sonntag beim hochkarätig besetzten Peugeot-Cup in der Anhalt-Arena erneut für ein paar Minuten. Damit wäre der Routinier schon zufrieden. „Wenn ich dem Team so helfen kann“, sagt er, „dann habe ich meine Rolle erfüllt.“

Realistische Zukunftsvision

In den kommenden Wochen und Monaten wolle er, als erfahrener Spieler, auch den jungen Akteuren im Kader noch Tipps geben, ihnen bei ihrer Entwicklung helfen. Was dann kommt, steht derzeit noch in den Sternen. Vielleicht wäre die zweite Mannschaft des DRHV eine Option. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht“, erzählt Daniel Holtz, der sich jedenfalls „sehr gut vorstellen“ kann, später einmal „ein Amt beim DRHV zu bekleiden“.

Eine Zukunftsvision, die nicht unrealistisch ist. Denn: „Unser Bestreben ist absolut, langjährige Spieler, die im Prinzip Dessauer geworden sind, an den Verein auch nach ihrer Zeit als Leistungssportler zu binden“, sagt Manfred Breu, „das trifft besonders auch auf Holtzer zu.“ (mz)