Großer Andrang in Klassenräumen
Roßlau/MZ. - Warum kann eine Kerze, wenn sie hinter einem Glas steht, ausgehen, wenn man versucht diese auszupusten? "Das ist ganz einfach, die Luft strömt um das Glas herum", erklärt Physikass Max Glatho aus der achten Klasse den Verlauf des Experimentes. Genau wie er hatten viele Schüler die Möglichkeit ihr Wissen an Interessierte weitergeben. So lauschten einige Eltern im Geschichtsraum einer sechsten Klasse gespannt den Ausführungen von Jannic Engelmann, der einen Vortrag über römische Bauten hielt.
"Ich bin stolz auf meine Schüler", lobt Geschichtslehrerin Ellen Obst die Kreativität ihrer Klasse, welche mit Hilfe Projektarbeiten in einem Raum das römische Reich wieder aufleben ließ. Nicht weniger phantasievoll war auch die Raumgestaltung einer fünften Klasse, die steinzeitliche Behausungen modellierte.
Zu einer Tasse echtem englischen Tee luden indes die Englischlehrer ein, während man im Französischraum "Chansons" mitsingen durfte oder mit dem Lateinlehrers über dessen Lebensmotto "Carpe diem" philosophierte.
Im Literaturcafé, das von einer zwölften Klasse organisiert wurde, kamen die Gäste bei einer Tasse Café in den Genuss von selbst geschriebenen Gedichten und Geschichten der AG "Schreibende Schüler".
Den "Profis" wollten auch die jüngeren Jahrgänge in nichts nachstehen, so dass Fünftklässler im Rahmen einer Lesewerkstatt Szenen aus ihren Lieblingsbüchern lebendig werden ließen. "Die Kleinen waren sehr aufgeregt während der Präsentation, aber sie haben sich große Mühe gegeben", bemerkt Deutschlehrerin Doris Teichler anerkennend.
"Mir gefällt der Tag der offenen Tür, weil es wirklich viel Sehenswertes zu entdecken gibt", meint Danny Behrendt, der erst vor kurzem sein Abitur am Goethe-Gymnasium absolvierte. Ein bisschen Wehmut befällt ihn dann schon, wenn er seine alte Schule wieder betritt. So schwelgt der ein oder andere in Erinnerungen an die eigene Schulzeit beispielsweise beim Durchblättern alter Schülerzeitungen oder beim Betrachten des neuen Schulkalenders, in welchem stets die besten Schülerarbeiten präsentiert werden.
Für Eltern von Schülern der jetzigen vierten Klassen gab es eine Informationsveranstaltung, die den gymnasialen Bildungsweg sowie die Voraussetzungen dafür erläuterte. "Die Eltern sollen wissen, was da auf ihre Kinder zukommt", erklärt Schulleiter Hans Henning Messer.
Natürlich blieben auch Pannen an diesem Tag nicht aus. So musste die Theatergruppe aufgrund eines Mangels an Schauspielern ihren Auftritt in der Aula absagen. Dafür formierte sich spontan der Chor des Gymnasiums, dessen Auftritt ursprünglich nicht vorgesehen war. "Unsere Leiterin ist zur Weiterbildung, deshalb konnte keine Probe stattfinden", bemerkte Chormitglied Martin Mittag. So kam er auf die Idee die Sache selbst in die Hand zu nehmen.