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Große Pläne für 2017 Große Pläne für 2017: Wohnungsgenossenschaft Dessau beendet 2016 mit Überschuss

Von Sylke Kaufhold 29.01.2017, 11:00
Der Neubau der Wohnungsgenossenschaft in der Ebertallee ist vollendet.
Der Neubau der Wohnungsgenossenschaft in der Ebertallee ist vollendet. Lutz Sebastian

Dessau - Der Neubau in der Ebertallee ist vollendet, die Mieter haben zum Jahresende ihre neuen Wohnungen bezogen. Nur die Außenanlagen müssen noch hergerichtet werden. Dann ist ein 2016er Großprojekt der Wohnungsgenossenschaft Dessau abgeschlossen.

11,1 Millionen Euro hat der zweitgrößte Dessauer Vermieter im vorigen Jahr insgesamt investiert - in Neubauten, den Großteil aber in die Modernisierung und Sanierung des Bestandes. „Das wird auch in Zukunft so sein“, betont Vorstandsvorsitzender Hans Tschammer. Eines ihrer Ziele sei es dabei, den Anteil an barrierearmen und barrierefreien Wohnungen zu erhöhen.

Die Wohnungsgenossenschaft Dessau schließt das Jahr 2016 mit einem Überschuss ab

Das Jahr 2016 war für die Wohnungsgenossenschaft ein erfolgreiches. „Wir konnten das Jahr mit einem Überschuss von 2,3 Millionen Euro abschließen“, verkündet Tschammer stolz.

Es ist der höchste Überschuss seit Jahren, 2015 lag er bei 1,9 Millionen Euro, 2014 bei 1,8 Millionen Euro. Auf dem Erfolg ausruhen würden sie sich aber auch 2017 nicht, verweist Vorstand Nicky Meißner auf die anstehenden Vorhaben.

Mehr als zehn Millionen Euro will die Wohnungsgenossenschaft in diesem Jahr investieren. Das größte Sanierungsvorhaben wird die Muldstraße 74/76 sein. Hier stehen umfangreiche Maßnahmen auf dem Plan.

Es werden größere Balkone angebaut, die Fassade wärmegedämmt, die Fenster erneuert, ein Aufzug eingebaut. „Die Architektur wird dem bereits sanierten Blockteil angepasst“, erläutert Nicky Meißner, so dass es am Ende ein einheitliches modernes Bild ergeben wird.

Eine neue wärmegedämmte Fassade und neue Fenster werden im Verlauf des Jahres die Häuser Amalienstraße 104 bis 107 und Friedhofstraße 51 bis 57 erhalten.

Neubauten in der Gropiusallee in Dessau geplant

Auch bauen wird die Wohnungsgenossenschaft wieder. In der Gropiusallee 53 bis 55 entstehen 25 Wohnungen. Parkdeck, Aufzug, Balkone und teilweise Terrassen gehören zur Ausstattung des neu entstehenden Hauses.

Mit dem Abriss der ehemaligen DWG-Bauten, die die Genossenschaft erworben hatte, wurde 2016 die notwendige Baufreiheit geschaffen. „Eine Sanierung der bestehenden Häuser wäre wirtschaftlich nicht machbar gewesen“, erklärt Meißner die Entscheidung für den Neubau an dieser Stelle.

Wie bei den vorhergehenden Neubauprojekten auch, sind die Wohnungen zum Großteil schon jetzt vermietet. Obwohl der Einzug erst im Sommer 2018 möglich sein wird. „Wir freuen uns über diesen Vertrauensvorschuss“, betont Hans Tschammer.

Gründezeitvilla neu im Betsand der Genossenschaft

Nicht nur gebaut, saniert und modernisiert hat die Wohnungsgenossenschaft im vergangenen Jahr. Auch gekauft. Sowohl Grundstücke als auch ein Objekt. Neu im Bestand der Wohnungsgenossenschaft ist die Gründerzeitvilla am Friederikenplatz 55.

Die sieben Mietparteien sind inzwischen auch alle Genossenschaftsmitglieder geworden. „Was uns ganz besonders freut“, hebt Nicky Meißner hervor, der auch dies als Vertrauensbeweis wertet. Mit diesem Zukauf - und weiteren geplanten - wolle man den Wohnungsbestand vielfältiger machen und damit noch mehr Geschmäcker und Bedarfe erfüllen können.

Starterwohnungen für Berufsanfänger, Studenten und Auszubildende geplant

„Wir wollen nicht nur unsere Bestandsmieter glücklich machen, sondern auch neue Mieter gewinnen, möglichst junge Leute“, erklärt Hans Tschammer die Strategie. Die könnten zum Beispiel in der Rathenowstraße/Gropiusallee ein Zuhause finden.

Das Grundstück hat die Wohnungsgenossenschaft gekauft und eine Bauvoranfrage gestellt. Starterwohnungen für Berufsanfänger, Studenten, Auszubildende sollen hier entstehen. Aber auch junge Familien hat die Wohnungsgenossenschaft im Blick.

„Wenn wir neu bauen, werden wir vorrangig auch deren Bedürfnisse berücksichtigen, zum Beispiel mit einer möglichen Gartennutzung oder großzügigen Hofgestaltung zum Spielen“, erörtert Nicky Meißner. Konkrete Ideen seien vorhanden. „Jetzt suchen wir die passenden Grundstücke.“ Bis 2019 hat der Vermieter knapp 30 Millionen Euro für Investitionen eingeplant, darunter 2018 den Start für den Neubau in der Flössergasse. (mz)

Entgegen dem Trend in der Stadt konnte die Wohnungsgenossenschaft Dessau ihre Leerstandsquote im vorigen Jahr auf 3,2 Prozent senken. 2015 lag sie bei 3,7 Prozent.

Für die gesamte Stadt Dessau-Roßlau wurde per 31. Dezember 2016 ein durchschnittlicher Leerstand von 14 Prozent ermittelt.

Mit der Investitionssumme von 11,1 Millionen Euro in 2016 hat die Wohnungsgenossenschaft nach eigenen Angaben die Grenze des Machbaren erreicht.

Die unternehmenseigene Technikabteilung, in deren Regie sämtliche Baumaßnahmen laufen, hat nur vier Mitarbeiter. Im Jahr 2015 wurden 8,5 Millionen Euro investiert, in diesem Jahr werden es rund zehn Millionen sein.

Gestiegen ist seit 2014 auch die Zahl der Genossenschaftsmitglieder. Und zwar um 145 auf 4.577. (mz/syk)