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Gewerbegebiet Flugplatz Gewerbegebiet Flugplatz in Dessau: Gehäusebauer mit Problemen - Warten auf Datenautobahn

Von Heidi Thiemann 21.09.2017, 09:16
Die Servertechnik ist neu - doch die Internetleistung schwach. Stefan Grimm (re.), Chef des Schaltschrank- und Gehäusebauers am Flugplatz, und IT-Beauftragter Thomas Härtling warten auf einen besseren Internetanschluss des Unternehmens.
Die Servertechnik ist neu - doch die Internetleistung schwach. Stefan Grimm (re.), Chef des Schaltschrank- und Gehäusebauers am Flugplatz, und IT-Beauftragter Thomas Härtling warten auf einen besseren Internetanschluss des Unternehmens. Lutz Sebastian

Dessau - Neidvoll schaut Stefan Grimm über das Stück Wiese. „Dort“, deutet der Chef der Dessauer Schaltschrank- und Gehäusetechnik GmbH wenige hundert Meter in Richtung Kleinkühnau, „gibt es schnelles Internet.“ Mit bis zu 50 MBit pro Sekunde können die Kleinkühnauer surfen. Nur über ein Fünftel der Kapazität verfügt seine Firma.

Unternehmen will eigentlich wachsen

Eine viel zu kleine Datenautobahn für das Unternehmen, das 130 Mitarbeiter beschäftigt und wachsen will. „Die Stadt schreibt Gewerbeflächen aus. Dazu gehört nicht nur der Anschluss an Wasser und Strom, sondern auch leistungsfähiges Internet“, sagt Grimm.

In der Firma am Gewerbegebiet Flugplatz vollzieht sich gerade „der Umbau vom Schaltschrank- zum Gehäusebauer“, erklärt der Chef. Die Firma biete mehr als nur die originäre Blechfertigung und Standard-Baureihen, verweist er. Sie hat auch ein Konstruktionsbüro.

Mehrere Hunderttausend Euro wurden in den vergangenen drei Jahren in Hard- und Software investiert, weil die Firma ihre Zukunft in Projekten sieht, die individuell zugeschnitten sind. „Für diese Arbeit, für die Schnittstelle von unseren Ingenieuren zu den Kunden brauchen wir eine schnelle Datenleitung.“ Damit die großen Datenpakete verarbeitet, zum Kunden transferiert und wieder zurückkommen können - ohne ewige Wartezeiten.

Maschinenbauer muss sich in Rechner von Kunden einloggen

Es werde, wie beim Projekt für den Werkzeugmaschinenbauer Trumpf, sich auch auf dem Rechner des Kunden eingeloggt und gearbeitet. Ebenfalls, um Daten zu sichern, braucht es eine bessere Leitung. Und wenn wie am Mittwoch bei einer Konferenz mit einem Kunden sich Produktmuster am Computer nicht öffnen lassen, „ist das peinlich. Wir verhandeln Millionenverträge und können nicht auf unsere Daten zugreifen“, ist Grimm sauer. Ein Aushängeschild für die Stadt ist das nicht.

„Wir wollen die Gewerbeflächen nicht abhängen“, sagt Wirtschaftsdezernent Robert Reck und versichert: „Bis Ende 2018 wird auch das Gewerbegebiet Flugplatz mit Glasfaser versorgt.“ Bereits heute, verweist er, würden leistungsfähige Einzellösungen grundsätzlich durch Telekommunikationsanbieter angeboten. Die aber sind sehr teuer, die Firmen müssten das abwägen. Doch Reck gibt zu: „Es kann nicht die Frage der Einzellösung sein.“

Das Flugplatz-Gewerbegebiet soll eher zu Anfang als zu Ende 2018 mit Glasfaser versorgt werden, erklärt Nico Nierenberg, Bereichsleiter von der Datel, auf MZ-Nachfrage. Die Datel, Tochtergesellschaft der Stadtwerke, hat den Zuschlag für den geförderten Breitbandausbau in elf Stadtteilen und 19 Gewerbegebieten in Dessau-Roßlau bekommen.

Arbeiten sollen bis Ende 2018 erledigt sein

Bis 31. Dezember 2018 muss der geschafft sein. In Gewerbestandorten würden künftig 100 MBit anliegen, bei Haushalten mindestens 50. Das werde eine nachhaltige Lösung sein, sagt Nierenberg. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung werde eine Prioritätenliste aufgestellt, „weil wir nicht überall gleichzeitig bauen können“. Noch dieses Jahr soll der erste Spatenstich erfolgen. (mz)

Die Firma am Flugplatz
Die Firma am Flugplatz