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Getötete StudentinGetötete Studentin: Chinesen nehmen deutschlandweit Abschied von Yangjie Li

Dessau/Dresden - Chinesen in ganz Deutschland haben am Wochenende Abschied von Yangjie Li genommen. So fanden in sieben Städten Gedenkveranstaltungen statt, unter anderem in München, Stuttgart, Hamburg und Dresden. Dort hatten sich etwa 100 Menschen versammelt. Ein Banner mahnte: „Tiefste Trauer um Yangjie Li - Eine Tragödie wie die in Dessau darf nie wieder passieren!“. Teilnehmer trugen eine weiße Schleife – Weiß gilt in Asien als die Farbe der Trauer. Die Organisatoren hatten eine Chronik der bisherigen Vorfälle in Dessau aufgestellt. Blumen umrankten ein Schwarz-Weiß-Foto der getöteten ...

Von Lisa Garn 13.06.2016, 13:01

Chinesen in ganz Deutschland haben am Wochenende Abschied von Yangjie Li genommen. So fanden in sieben Städten Gedenkveranstaltungen statt, unter anderem in München, Stuttgart, Hamburg und Dresden. Dort hatten sich etwa 100 Menschen versammelt. Ein Banner mahnte: „Tiefste Trauer um Yangjie Li - Eine Tragödie wie die in Dessau darf nie wieder passieren!“. Teilnehmer trugen eine weiße Schleife – Weiß gilt in Asien als die Farbe der Trauer. Die Organisatoren hatten eine Chronik der bisherigen Vorfälle in Dessau aufgestellt. Blumen umrankten ein Schwarz-Weiß-Foto der getöteten Architekturstudentin.

Spendensammlung für Bestattung

Die Anteilnahme ist deutschlandweit weiterhin hoch. Das Spendenkonto für die Eltern der ermordeten Studentin ist inzwischen auf über 21.000 Euro gestiegen. „Unter chinesischen Verbänden und anderen Organisationen gab es Spendenaufrufe. Es sind sehr viele Chinesen unter den Spendern“, sagt Kreisoberpfarrerin Annegret Friedrich-Berenbruch. Aus der Dessau-Roßlauer Bevölkerung gingen Spenden ein, aber auch deutschland- und sogar weltweit wird auf das Konto eingezahlt.

Mit dem Geld wird die Bestattung für Yangjie Li bezahlt und weitere Rechnungen, die noch zu erwarten sind. Etwa für Anwaltskosten bei einem möglichen Prozess. Zwar ist eine Prozesskostenhilfe beantragt, allerdings ist mit Restkosten zu rechnen.

Alles soll den Eltern zugute kommen

Die Rechnungen, die derzeit an die Kreisoberpfarrerin weiter geleitet werden, werden direkt beglichen. Das Konto soll Ende Juni geschlossen werden. „Bleibt etwas übrig, soll der Betrag direkt an die Eltern überwiesen werden. Darüber werden wir uns noch mit der chinesischen Botschaft abstimmen“, so Friedrich-Berenbruch. „Es soll alles den Eltern zugute kommen, jeder Euro und jeder Cent. Dafür haben wir das Konto eingerichtet - um sie zu unterstützen.“

Der Spendenaufruf der evangelischen und katholischen Kirche sowie des Stadtratspräsidenten Lothar Ehm war am 24. Mai veröffentlicht worden. Bereits Anfang Juni stand das Konto bei über 11.000 Euro. (mz)