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Geschickter Mix im neuen alten Stadtbad

Von Ilka Hillger 21.07.2006, 17:13

Dessau/MZ. - Am 15. September soll es soweit sein, und Gerhard Lambrecht und Klaus Thiele treibt dieser Tage um, wie sich das große Fest zur Wiedereinweihung gestalten lässt. Einer Sache sind sich der Kulturamtsleiter und der Bäderchef der Stadt sicher: Es werden wohl sehr viele Gäste an diesem Tag kommen. Wenn diese dann auch gleich im neuen Becken baden wollen, könnte dies problematisch werden. Nicht nur, dass der Bademeister Schwierigkeiten mit der Aufsicht hätte, auch die Zahl der Umkleidekabinen und Spinde ist begrenzt und auf einen ganz normalen Badebetrieb ausgerichtet.

Der ist am 15. September wohl nicht zu erwarten. Nach dem offiziellen Teil, der ab 14 Uhr eine ganze Reihe von Reden im Vorhof der Stadtschwimmhalle verzeichnet, dürfte ein eifriges treppauf und treppab durch das Haus beginnen. Schon jetzt sei gesagt, man erkennt die alte Stadtschwimmhalle wieder. Im Vestibül gibt es noch die kleinen Fenster, wo man einst seinen Eintritt löste, und genau dort bekommt man auch künftig den Chip, der den Bader durch die Stunden in der neu gestalteten Schwimmhalle begleitet. Vorm Becken steht jedoch die Umkleide und diese empfängt den Gast in einem satten Weinrot. Kräftig griff man durchaus in allen Bereichen der Stadtschwimmhalle in die Farbauswahl. Apfelgrün und Orange dominieren den Saunabereich und bilden edle Kontraste zum durchweg dunklen Holz der Spinde, Tresen und Türen.

Gesundheitsbad mag man dieses Haus nicht nennen, denn so altbacken wie der Name ist die Stadtschwimmhalle nach ihrer Sanierung keinesfalls. Hier harmoniert der alte Charme des Bades, wo er sich erhalten ließ, mit klarem Design und ungewöhnlichen Gestaltungslösungen. Nur eines ist immer und überall gleich: Die Beckenfliesen sind blau. Und mitten aus dem noch leeren Becken ragen die Bubbler heraus. Gelb gefliest sind diese runden Becken im Becken, in die man hinein schwimmt, um sich wahlweise vom Boden oder von den Wänden von Wassersprudeln massieren zu lassen.

Wie gut das funktioniert, sollte man ab dem 16. September testen, wenn das öffentliche Schwimmen beginnt. Denn am Eröffnungstag bleibt das Becken aus genannten Kapazitätsgründen einer ganz bestimmten Personengruppe vorbehalten. Den Weg ins Wasser frei machen können Eltern und Großeltern für ihre Kinder und Enkel. Einzige Bedingung: Sie müssen einst in der Stadtschwimmhalle ihre Schwimmstufe erworben haben, und wenn es das entsprechende Dokument noch gibt, umso besser. Anmelden kann man sich ab sofort im Bäderamt der Stadt (2 04 20 42). Die Kinder, die dann ins Wasser dürfen, sollten maximal zwölf Jahre alt und im Besitz eines Schwimmzeugnisses (Seepferdchen Bronze) sein.

Klaus Thieles Mitarbeiter haben, bis die Erstbader kommen, längst das Becken gefüllt. "Zwei Tage wird es dauern, bis das Wasser am Beckenrand schwappt", meint der Bäderchef. Rund 450 Kubikmeter Stadtwasser werden dafür durch ein C-Rohr eingelassen. 29 bis 30 Grad soll die Wassertemperatur im Becken, das nach wie vor 25 mal elf Meter misst, betragen. Wohlfühlwerte. Denn erkälten soll sich schließlich niemand in Dessaus neuer Stadtschwimmhalle, dem Gesundheitsbad für Jung und Alt.