Gaststätte in Sollnitz Gaststätte in Dessau-Sollnitz: "Seeblick" lädt wieder zum Verweilen ein

Sollnitz - „Das hier hat uns sofort gefallen, da kann man was draus machen. Das ist doch ein schönes Ausflugsziel.“ Peggy Lange und Heiko Nowak kommen ins Schwärmen, wenn sie vom „Seeblick“ in Sollnitz erzählen. Direkt am See gelegen ist die kleine Gaststätte.
Und seit März steht das Paar hier hinterm Tresen und in der Küche. Zur Freude von Radfahrern, Badegästen und Dorfbewohnern. Denn lange Zeit stand der „Seeblick“ leer.
Von Dresden nach Sollnitz
Im Internet ist das Paar, das bisher in Dresden sein Zuhause hat, auf Sollnitz gestoßen. Von Dresden nach Sollnitz? Peggy Lange lacht und wehrt ab. Nein, das sei nicht ungewöhnlich. „Wir hatten im vergangenen Jahr auf dem Campingplatz in Dobbrikow einen Saisonbetrieb. Doch wir wollten was fürs ganze Jahr“, erklärt sie, warum beide auf der Suche waren.
„Zwar hatte es uns auf dem Campingplatz gefallen, wir hätten auch gerne weitergemacht“, sagt Heiko Nowak, doch das ging eben nicht. In Brandenburg waren sie an einem See - nun sind sie es wieder. „Die Natur hier ringsum, die ist doch schön“, haben beide die Idylle längst für sich entdeckt.
Neueröffnung des „Seeblick“ war Anfang März
Anfang Februar haben sie den Pachtvertrag unterschrieben, dann gemalert und den Gastraum auf Vordermann gebracht. Am 3. März wurde erstmals geöffnet. „Wir hatten gleich von Anfang an gute Resonanz“, freut sich Nowak. Auch Ostern, als schlechtes Wetter war, war der „Seeblick“ voll. „Plätze gab es nur auf Reservierungen. Das ist jetzt auch am Wochenende so“, sagt Lange. Längst habe sich herumgesprochen, dass da immer ein Spezialgericht auf der Speisekarte steht. Insgesamt ist deutsche Hausmannkost im Angebot.
Gelernte Gastronomen sind Peggy Lange und Heiko Nowak nicht. Sie ist Friseurin, er hat von 1975 bis 1994 bei Carl Zeiss Jena Fußball gespielt. Der Mittelfeldspieler war auch in der DDR-Auswahl bei den Junioren von der U 14 bis U 17. „Doch verletzungsbedingt musste ich aufhören“, sagt er. „Die Kreuzbänder...“
„Irgendwann sind wir drauf gekommen, dass wir das, was wir gerne tun, zum Beruf machen“
Bei der SG Schmölln hat der 48-Jährige den Nachwuchs und auch die erste Männermannschaft trainiert, aber irgendwann die Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Als Moderator für ein Wasserunternehmen war Nowak in Deutschland und der Schweiz unterwegs, hat mit Peggy Lange auch in der Eventgastronomie gearbeitet. Auf Weihnachtsmärkten waren sie anzutreffen oder beim Moto-GP.
„Irgendwann sind wir drauf gekommen, dass wir das, was wir gerne tun, zum Beruf machen“, sagt die Mittvierzigerin. „Wir sind ein eingespieltes Paar und gut organisiert.“ Menschen bedienen, das mache ihr Spaß. Und Heiko Nowak steht gern am Herd. Seine Mutter, erzählt er, war gelernte Köchin. „Da habe ich mir vieles abgeschaut.“ Denn auch seine Eltern hatten früher eine Gaststätte, in der er mitgeholfen hatte. Und von seiner Mutter auch hatte er gelernt, „nie ein Essen zu verkaufen, was ich nicht auch selber essen würde“. Auch das Auge esse mit.
Terrasse lädt im Sommer zum Verweilen ein
35 Plätze bietet der Gastraum, dazu kommt noch die Terrasse, die im Sommer zum Verweilen einlädt und die Lange und Nowak nach ihren Vorstellungen gestaltet haben. Das soll auch mit dem zweiten Raum des „Seeblicks“ geschehen. „Dann haben wir für Familienfeiern und Feste noch einen Veranstaltungsraum“, erzählen sie. Denn auch für Geburtstage und ähnliches ist der „Seeblick“ gefragt. Nicht nur das freut sie.
Wenn Sollnitz am 8. Juli sein Stadtteilfest feiert, „statten wir das mit Getränken und Speisen aus“. Was allerdings bedeutet, am Freitag und Sonnabend ist die Gaststätte geschlossen, weil sich dann alles auf dem Gelände der Feuerwehr abspielt. „Doch am Sonntag geht es hier gewohnt weiter. Dann haben wir eine Familienfeier hier“, sagt Nowak.
Der Kiosk bleibt besonderen Veranstaltungen vorbehalten
Doch was ist eigentlich mit dem Kiosk, der auch zum „Seeblick“ gehört? Der, sagt Peggy Lange, ist nur zu besonderen Veranstaltungen offen, wie Männertag, Grill- oder Spanferkelabend. „Das ganze Kiosk-Angebot kann man aber immer in der Gaststätte erhalten, als auch Bock- oder Bratwurst“, erklärt sie. Das sei alles kein Problem.
In Sollnitz, erzählt das Paar, ist es gut aufgenommen worden. Wenn alles weiterhin so gut läuft, wollen sie im Herbst hierher ziehen, ihre Wohnung in Dresden auflösen. Was noch fehlt, sei eine passende Wohnung im Ort. (mz)
Die Gaststätte „Seeblick“, Mildenseer Straße 41, ist Mittwoch bis Sonntag geöffnet. Kontakt über Tel. 01515 6246475 oder die Facebook-Seite „Seeblick-Sollnitz“.