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Fußball Fußball: Zwei müssen kämpfen

Von Werner Michaelis 26.12.2013, 17:48
Mosigkaus Spielmacher Marcel Kretschmann (l.) im torlosen Derby gegen den ESV Lok Dessau.
Mosigkaus Spielmacher Marcel Kretschmann (l.) im torlosen Derby gegen den ESV Lok Dessau. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau/MZ - Drei Mannschaften aus Dessau-Roßlau gehen in der Landesklasse Staffel fünf in dieser Saison auf Punktejagd. Dabei sind mit dem TSV Mosigkau und dem ESV Lok Dessau zwei Aufsteiger aus der Kreisoberliga am Start. Dagegen ist Germania Roßlau ein alteingesessenes Team und gehört fast schon zum Inventar der Landesklasse. Das Fazit der Hinrunde fällt für die beiden Neulinge recht positiv aus. Die Mosigkauer überwintern auf Platz neun. Die Eisenbahner vom Dietrichshain stehen momentan auf Rang 13, haben aber noch ein Nachholspiel zu absolvieren. Die Kicker aus dem Roßlauer Elbesportpark sind aktuell Zehnter und blieben damit hinter den Erwartungen zurück.

TSV Mosigkau

Was lief gut?

Der Verein hatte sich nach dem Aufstieg den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben. Mit 20 Punkten auf dem Konto kann die Truppe von Trainer Jörg Dämmrich auf ein gutes Zwischenresultat verweisen. „Wir haben unser Minimalziel erreicht, haben ein gutes Mannschaftsgefüge und sind immer als Team aufgetreten. Die jungen Spieler wie Christopher Felgenträger -mit je vier Treffern gemeinsam mit Marcel Schoene bester Torschütze des Teams - und Toni Gerngroß haben sich hervorragend integriert. Ich meine, wir sind auf einem guten Weg und können die Klasse halten“, resümiert TSV-Kapitän Matthias Schuran.

Was muss besser werden?

Die TSV-Kicker haben beim Fairplay einigen Nachholbedarf. So manche gelbe, oder auch gelb-rote Karte war vermeidbar. Mosigkau steht in der Fairness-Tabelle auf dem drittletzten Platz. Dabei muss der Aufsteiger einfach noch cleverer und abgezockter werden. Hinzu kommt eine mangelhafte bis schludrige Chancenverwertung. So hat man in den Spielen gegen Jessen und Trebitz wichtige Punkte regelrecht verschenkt. „Das hat uns wirklich mächtig geärgert. Die Jungs müssen einfach lernen, in einigen Situationen routinierter zu agieren, und sie müssen akzeptieren, dass von der Kreisoberliga zur Landesklasse doch ein kleiner Unterschied ist“, meint TSV- Präsident Tobias Winkler.

Der Ausblick

Oberste Priorität beim TSV hat der Klassenerhalt, und dieser soll so schnell wie möglich gesichert werden. Pratau, Jessen, Lok Dessau und Trebitz müssen in der Rückrunde auf dem Sportplatz am Bahnhof antreten. „Da gilt es einfach, Heimstärke zu demonstrieren und mit unseren Fans im Rücken Siege einfahren“, fordert der Präsident. Kapitän Schuran meint: „So schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken, und dann wird auch niemand nervös.“

Germania Roßlau

Was lief gut?

Mit 31 erzielten Toren auf dem Konto stehen die Roßlauer gut da und gehören damit ins obere Tabellendrittel. Trainer Torsten Kopocz will sich über seine Offensivabteilung, Stefan Krug führt die interne Torschützenliste mit 12 Treffern an, nicht beklagen. „Das ist okay und entsprach auch unseren Vorstellungen. Außerdem: Trotz einer Achterbahn-Hinrunde sind wir immer als Team aufgetreten“, lobt der scheidende Coach seine Mannschaft.

Was muss besser werden?

Die Mannschaft muss endlich in ein ruhigeres Fahrwasser kommen und sich ihrer individuellen Stärken bewusst werden. Die Germania muss endlich lernen, gute Leistung konstant abzurufen. „Lieber mal mit einem dreckigen 0:0 in die Kabine, als ein grandioser Sieg über ein Spitzenteam (Annaburg) und zwei Wochen später eine Heimpleite gegen den Tabellenletzten (Zahna). Einmal Himmel hoch jauchzend und dann wieder zu Tode betrübt. So etwas geht gar nicht und nervt nicht nur mich“, grummelt Mannschaftskapitän Lars Lang.

Der Ausblick

Ein neuer Trainer kommt und wird im neuen Jahr seinen Job antreten. Wer auch immer es sein wird, er bekommt die Chance, in einem gut organisierten Verein zu arbeiten und er wird eine erfahrene Landesklassemannschaft übernehmen. „Es besteht bei uns überhaupt kein Grund, in irgendeiner Form abzuheben, aber Platz zehn kann einfach nicht der Anspruch von Germania Roßlau sein“, erklärt Präsident Gerd Möbius und will in der Endabrechnung auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen. „Das ist machbar“, meint Möbius.

Lok Dessau

Was lief gut?

Die Kicker aus Haideburg mussten sich erst einmal an die doch etwas rauere Luft eine Etage höher gewöhnen. Das hat dann im Verlauf der Hinrunde relativ gut geklappt, und es wurden Spieler für das Abenteuer Landesklasse verpflichtet, die sich schnell anpassten. „Unsere Bilanz mit 17 Punkten sieht so schlecht nicht aus. Sollten wir unser ausstehendes Nachholspiel gewinnen, hätten wir ganz ordentliche 20 Punkte auf dem Konto“, meint Fußballabteilungsleiter Mario Pompiati. Marcel Lorch ist mit sechs Treffern bester Torschütze des Teams.

Was muss besser werden?

Ganz eindeutig das blauäugige und teils sogar naive Abwehrverhalten. Vor allem im ersten Spieldrittel kassierten die Lok-Kicker nach haarstäubenden Fehlern billige Gegentore. Diese Misere soll nun beendet werden. Nötige Stabilität soll in der Rückrunde der 32-jährige Stephan Schulze bringen. Schulze kommt vom Landesligisten Dessau 05, war dort neun Jahre unter Vertrag und hat in der Ober-, Verbands- und Landesliga gespielt. „Er bringt genug Erfahrung mit, und ich bin überzeugt, damit bekommt unsere Defensive die nötige Stabilität“, erklärt Coach Steffen Scherz.

Der Ausblick

Der Klassenerhalt steht an erster Stelle und dem wird laut Scherz „alles untergeordnet“. Er meint: „Wir können uns dabei nicht mit Nebenbaustellen beschäftigen.“ Dass der Klassenerhalt kein leichtes Unterfangen wird, weiß beim ESV Lok jeder. „Das bleibt bis zum Schluss eine heiße Kiste. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen und drin bleiben“, sagt Abteilungsleiter Pompiati.