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Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Von der A-Jugend in die Stammelf

Von Werner Michaelis 04.10.2015, 19:58
Gerade einmal 18 Jahre ist Paul Kölzow und schon Stammspieler beim SV Dessau 05.
Gerade einmal 18 Jahre ist Paul Kölzow und schon Stammspieler beim SV Dessau 05. hartmut bösener Lizenz

Dessau - Vierzig Minuten waren in der Verbandsligapartie zwischen dem Schönebecker SC und dem SV Dessau 05 am vergangenen Freitagabend absolviert. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste beim Tabellenletzten noch nicht all zu viel auf die Reihe bekommen. Die 05er kontrollierten zwar die Partie, allerdings herausgespielte Torchancen blieben bis dato absolute Mangelware. Beim Stand von 0:0 erarbeiteten sich die Gäste aus der Bauhausstadt endlich einen Eckball.

Taktisch wie gewohnt

Taktisch wie gewohnt, begab sich Abwehrspieler Paul Kölzow in den gegnerischen Strafraum und verschaffte sich mit seinen 1,90 cm Körpergröße den nötigen Respekt beim Gegner. Als dann Mittelfeldregisseur Kevin Gerstmann den Ball mit Gefühl in den Schönebecker Strafraum beförderte, schraubte sich Kölzow zum Kopfball empor, traf das Spielgerät fast optimal und zwang damit SSC-Keeper Christoph Breitmeier zu einer Glanzparade. „Das hatte der Paul sehr gut gemacht und es hätte schon der Führungstreffer für uns sein müssen“, lobte 05-Trainer Marcus Jeckel den Jungspund aus seiner Truppe.

Gerade einmal achtzehn Jahre alt und schon Stammspieler beim Verbandsligadritten SV Dessau 05. Wie funktioniert so etwas? Das Jahr 2015 hatte bislang für Paul Kölzow sportlich und auch privat jede Menge positives zu bieten. Im Juni absolvierte er erfolgreich das Abitur und beim Fußball machte der eher ruhige, aber dennoch äußerst sympathische Schlacks, einen Riesensprung. „Normal könnte ich ja noch ein Jahr A-Jugend spielen. Aber da in ganz Dessau-Roßlau kein A-Jugendteam mehr existiert, habe ich davon sogar profitiert“, erklärte Kölzow.

Guten Eindruck hinterlassen

Mit seinen heutigen Mannschaftskameraden Hannes Kruschina und Konstantin Haferland kickte er in der vergangenen Saison noch erfolgreich als Mittelfeldspieler in der Verbandsliga A-Jugend der JSG Union Dessau. Die guten Leistungen der damaligen Union-Junioren registrierte auch das 05-Trainergespann Marcus Jeckel und Peer Rosemeier. So wurde Paul Kölzow für die Vorbereitungsphase zur neuen Verbandsligasaison eingeladen. Dabei wurde der Ur-05er (seit 2005 im Verein) zum Abwehrspieler umfunktioniert und hinterließ einen guten Eindruck. „Seine Physis, die Athletik und vor allem ein gutes Kopfballspiel, das sind seine Stärken“, erklärt Co-Trainer Peer Rosemeier. Aber reicht das schon um gleich Stammspieler zu werden? „So haben es die Trainer entschieden“, weiß Kölzow und fügt bescheiden hinzu: „Ein wenig habe ich aber auch davon profitiert, dass Daniel Sauer die Schuhe an den berühmten Nagel gehangen hat und Oliver Bauer verletzungsbedingt ausgefallen ist“. Das eine solche Beförderung aber auch zu einem gesunden Selbstbewusstsein eines 18-jährigen beiträgt, ist dabei nicht von der Hand zuweisen. „Ich bin von der Truppe sehr gut aufgenommen worden. Keiner ist mir gegenüber irgendwie arrogant aufgetreten. Jetzt bin ich schon soweit, gehe mit der Einstellung auf den Platz und will unbedingt jedes Match gewinnen“, so Kölzow.

„So muss es auch sein. Er hebt nicht ab, nimmt Lehren an und kann auch mit Kritik gut umgehen. Dazu hat er mit Kapitän Sven Kaluza einen hervorragenden Mentor an seiner Seite“, sagt Trainer Marcus Jeckel und fügt aber auch mahnend an: „Natürlich wird nicht immer alles glatt und reibungslos verlaufen. Es wird auch Rückschläge geben. Aber ich denke, er ist mental schon soweit, dass er auch damit klar kommt“.

Mit dem 5:0-Sieg gegen Schönebeck bleiben die 05er weiter ungeschlagen und Paul Kölzow hatte seinen Teil dazu beigetragen. (mz)