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Fundgrube für Anhalt-Fans Fundgrube für Anhalt-Fans: Nachlass eines Sammlers wird im Dessauer Johannbau verkauft

Von Danny Gitter 01.02.2019, 10:48
Hans-Joachim Mellies (rechts) sichtet die Sammlung mit Karin Weigt und Ralf Schüler.
Hans-Joachim Mellies (rechts) sichtet die Sammlung mit Karin Weigt und Ralf Schüler. Veranstalter

Dessau - Drei Tage wurde ausgepackt , das umfangreiche Material gesichtet und auf zahlreichen Tischen in der Cafeteria im Johannbau platziert. Damit ist alles vorbereitet für den Bücherflohmarkt am Samstag zwischen 11 und 17 Uhr.

Von einem engagierten Sammler von Anhalt-Literatur, der vor kurzem verstorben ist, wird der Nachlass zum Verkauf angeboten. „Ihm war es wichtig, dass die Sachen andere Liebhaber von Anhalt-Literatur glücklich machen und vor allem in der Region bleiben“, erzählt Hans-Joachim Mellies. Der ehemalige Museologe des Dessauer Museums für Stadtgeschichte hat für die Familie, die anonym bleiben möchte, die Nachlassverwaltung der umfangreichen Literatursammlung übernommen und federführend mit dem Förderverein des Museums für Stadtgeschichte den Flohmarkt organisiert.

Mehrer hundert Bücher für Anhalt-Kenner stehen zum Verkauf

Wie viele Bücher konkret zum Verkauf stehen, kann Mellies nicht sagen. „Auf jeden Fall sind es mehrere hundert“, schätzt er. Was er aber mit Sicherheit weiß, für Anhalt-Kenner und Interessierte ist der Flohmarkt eine wahre Fundgrube. Philosophische Schriften von Moses Mendelssohn rund um 1820 sind genauso dabei, wie ein Dessauer Adressbuch von 1933. Der Dessauer Kalender, in seiner Erstauflage 1957 und vielen weiteren Jahrgängen, bis hin zur aktuellen Ausgabe von 2018 liegt ebenfalls auf den Tischen der zum Verkauf angebotenen Sammlung.

Bücher zur Kunst-, Kultur- und Architekturgeschichte Dessaus und der Region sowie Mundart-Literatur warten ebenfalls auf neue Besitzer. Das Spektrum ist weit gefasst. „Die Preise sind moderat“, verspricht Mellies. Von einem Euro für einen Dessauer Kalender bis hin zu 100 Euro für zwei Originalbände der Anhaltischen Fürsten-Bildnisse lässt sich für jeden Geldbeutel was finden. Gefeilscht wird nicht. Es gibt Festpreise.

Bücher werden fair der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und nicht höchstbietend versteigert

Die Anhaltischen Fürsten-Bildnisse sind um 1900 verlegt worden. Biografien und Stammtafeln vom Fürstengeschlecht, von den Ursprüngen Anhalts bis in die damalige Gegenwart des beginnenden 20. Jahrhunderts, sind ausführlich beschrieben und opulent bebildert. Auf einschlägigen Plattformen im Internet werden laut Auskunft von Mellies die Fürsten-Bildnisse mit bis zu 400 Euro gehandelt.

Doch es war, laut seiner Auskunft, der ausdrückliche Wunsch des verstorbenen Sammlers, die Bücher wieder fair der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und nicht Höchstprofite damit zu erzielen. Die Erlöse des Flohmarkts teilen sich der Förderverein des Museums für Stadtgeschichte und die Nachfahren. (mz)