Frühjahrskontrolle auf 69 Spielplätzen Frühjahrskontrolle auf 69 Spielplätzen : Wie steht es um die Spielplätze in Dessau?

Dessau-Rosslau - Der Steiger kommt - zweimal im Jahr auf den Freizeitplatz in der Elballee. Dabei geht es nicht in die Tiefe, sondern in die Höhe. Der dortige so genannte Tarzan-Schwinger bedarf regelmäßiger Sicherheitskontrollen. „Das ist unser Sorgenkind hier“, sagt Marion Krause, im Grünflächenmanagement des Stadtpflegebetriebes für die Spielplätze zuständig, mit Blick auf den gesamten Platz. Der obere Balken des Tarzan-Schwingers steht unter besonderer Beobachtung. Vielleicht zwei Jahre, so schätzt Krause, hält das beliebte Sportgerät noch durch. Der idyllisch gelegene kleine Spiel- und Freizeitplatz wurde auf Betreiben einer Elterninitiative um die Jahrtausendwende - nach Entstehen der dortigen Siedlung - angelegt. Inzwischen ist er in die Jahre gekommen und hat schon einige seiner Spielgeräte eingebüßt. „Die Schaukel mussten wir abbauen, da die Pfosten morsch waren“, erklärt Marion Krause. „Wir werden aber eine neue bauen.“ Handlungsbedarf zeigten bei der diesjährigen großen Frühjahrskontrolle auch die Fundamente der Rutsche an. „Das muss verändert werden“, befindet Krause. Insgesamt sei der Platz aber einer „der noch geht“.
69 Spielplätze im Stadtgebiet Dessau-Rosslau
69 Spielplätze im Stadtgebiet von Dessau-Roßlau haben Krause und ihre Kollegen in Obhut. Damit die jüngsten Doppelstädter dort ungetrübte Spielfreuden genießen können, sind wöchentlich zwei Mitarbeiterinnen unterwegs, um die Spielplätze Sauberkeits- und Funktionskontrollen zu unterziehen. „Da geht es um sichtbare größere Mängel“, erklärt Krause. Mit Spaten und großer Werkzeugkiste bewaffnet und in Begleitung eines Sicherheitsingenieurs stattet sie einmal im Jahr allen Spielplätzen einen Besuch ab. „Im Frühjahr werden die Plätze auf Herz und Nieren geprüft, da werden auch Fundamente und Pfosten angegraben, um genau hinschauen zu können.“
Ergebnis der 2015er Kontrolle: Richtig desolat ist kein Spielplatz. Erfreulich ist außerdem, dass es kaum richtig bösen Vandalismus auf den Spielplätzen gibt. „Um die Jahrtausendwende war das ein echtes Problem, aber das ist zurückgegangen“, freut sich Marion Krause. Als Schwerpunkte haben sich die Plätze herauskristallisiert, die Mitte bis Ende der 90er Jahre angelegt wurden, wie beispielsweise in Waldersee, in der Mozartstraße in Roßlau, im Großen Loos, in Mühlstedt, an der Südschwimmhalle und am Zoberberg (Ellerbreite und Kastanienhof). „Da muss dringend etwas passieren.“
An der Südschwimmhalle ist auch deshalb Handlungsbedarf, weil sich durch die Haussanierungen das Wohngebiet vergrößert hat und viele junge Familien dorthin gezogen sind. Ein neues Spielgerät, informiert Krause, sei schon gekauft. „Das wird demnächst aufgestellt und das Areal, zu dem auch ein Bolzplatz gehört, auf Vordermann gebracht.“
Das ist in der Hohen Lache bereits passiert. Der kleine Spielplatz, der laut Marion Krause ein echter „Oma-Enkel-Platz“ sei, erhielt vor einigen Wochen eine neue Balancierstrecke. Demnächst soll noch eine kleine Schaukel hinzukommen, die von einer Spende der Wohnungsgenossenschaft Dessau finanziert wird. Auch hier waren einige Geräte aus Alters- und damit Sicherheitsgründen abgebaut worden. Nun wird nach und nach wieder aufgebessert.
Mehr Mittel als in Vorjahren zur Verfüguing
Im Haushalt stehen dafür 45.000 Euro zur Verfügung. „Das ist schon eine Hausnummer und etliches mehr als in den Vorjahren“, so Krause. Ausreichend ist das Geld dennoch nicht, bedenkt man, dass die Grundausstattung für einen Spielplatz etwa 20. 000 Euro kostet. Dennoch ist es gelungen, mit Hilfe des Förderprogrammes „Soziale Stadt“ die Spielplätze Am Rondell und im Pollingpark grundhaft zu sanieren. Beide wurden im vorigen Jahr fertiggestellt. Ebenfalls 2014 wurde ein neuer Bolzplatz in Dessau-Nord seiner Bestimmung übergeben und ein weiterer in Roßlau in der Porsestraße. Diese Plätze wurden mit Mitteln aus den Sanierungsprogrammen für Nord und Roßlau finanziert.
Ein kleines Schmuckstück ist übrigens der Spielplatz in der Mosigkauer Knobelsdorffallee. „Hier ist alles in Ordnung“, freute sich Marion Krause und berichtet, dass sich Eltern für die Pflege engagieren und vieles in Eigeninitiative angelegt haben. (mz)