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Frauen von Turbine Potsdam gegen Roßlaus Männer Frauen von Turbine Potsdam gegen Roßlaus Männer: Ein Hauch von Champions League

Von felix zilke 08.08.2015, 08:20
Werden die Turbinen auch in Roßlau jubeln können?
Werden die Turbinen auch in Roßlau jubeln können? Peter Czech/Turbine Lizenz

dessau-rosslau - Stetiges Bemühen zahlt sich irgendwann aus. Nach vielen missglückten Versuchen gibt es für Germania Roßlau und Präsident Gerd Möbius am Wochenende ein Happy-End. Mit dem 1. FFC Turbine Potsdam wird am Sonntag um 15 Uhr einer der prestigeträchtigsten Vereine des Frauenfußballs in den Elbesportpark kommen und gegen die Männer von Germania Roßlau antreten.

Dass der sechsmalige Deutsche Meister, dreimalige Pokalsieger und zweimalige Titelträger der UEFA Womens-Cup/Champions League dieses Jahr zum Spiel anreist, ist schon etwas überraschend. „Wir haben schon nicht mehr damit gerechnet“, sagt ein glücklicher Präsident Gerd Möbius. In den vergangenen Jahren hatte es von Roßlauer Seite aus viele Versuche gegeben, die Turbinen herzulotsen. „Es hat terminlich aber nie gepasst“, erklärt Möbius. Doch Roßlau gab nicht auf und probierte es in diesem Jahr erneut: „Und diesmal ging dann alles ganz unkompliziert.“

Von der Weltmeisterschaft zurück, sind mit Bianca Schmidt, als Neuzugang aus Frankfurt, Jennifer Cramer und Tabea Kemme drei aktuelle deutsche Nationalspielerinnen im Team. Bianca Schmidt, ebenfalls bei der WM im Einsatz, wechselte vor der Saison nach Lyon. Asano Nagasoto (Japan), Lia Wälti (Schweiz) und Wang Fei (China) kommen ebenfalls frisch von der WM.

Nationalspielerinnen sind ebenfalls Lidija Kulis, Amela Krso (Bosnien-Herzegowina) und Magdalena Szaj (Polen). 

Kontakt zu den Potsdamern entstand durch die Heldin im Champions League Finale 2010: Torhüterin Anna Felicitas Sarholz, in der Jugend selbst für Germania Roßlau aktiv, hielt damals zwei Elfmeter und verwandelte einen selbst. Nun, fünf Jahre später, wird sie beim Aufeinandertreffen gegen ihren alten Verein allerdings fehlen. Sarholz spielt mittlerweile beim Brandenburgligisten Babelsberg.

Ihr alter Cheftrainer bei Turbine Potsdam - Bernd Schröder - begrüßt den Test in der Vorbereitung auf die kommende Bundesliga-Saison in Roßlau: „Wir wissen, dass auch eine große Anzahl an Fans aus dieser Region kommt und uns unterstützt.“ Für die Potsdamerinnen, bei denen auch alle Nationalspielerinnen der Weltmeisterschaft wieder an Bord sind, ist der Auftritt in Roßlau der vierte Vergleich mit dem anderen Geschlecht von insgesamt sechs Partien in der Vorbereitung auf die kommende Bundesligasaison: „Bei Spielen gegen Männermannschaften ist die Spielgeschwindigkeit deutlich höher, so dass unsere Spielerinnen, zweikampfstark und stabil spielen müssen“, begründet Turbines Co-Trainer Dirk Heinrichs diese Wahl.

Für die Kicker von Germania ist es jedoch schon etwas anderes, gegen Frauen zu spielen. „Ich werde aber mein Zweikampfverhalten nicht ändern“, sagt Christopher Mieth. Roßlaus Mittelfeldspieler hat auch keine Angst vor der Häme, falls es gegen die Frauen eine Pleite setzt: „Jeder weiß, dass Potsdam eine sehr gute Mannschaft ist. Es wird auf jeden Fall nicht leicht werden.“

Die Elbbrücke zwischen Dessau und Roßlau ist am Sonntag noch gesperrt. Wer aus Dessau anreist, muss den Umweg über die A9 - Abfahrt Coswig nehmen und dann auf der B187 nach Roßlau fahren. (mz)