Franz-Treff in der Franzstraße Franz-Treff in der Franzstraße: Warme Suppe in der kalten Jahreszeit und mehr

Dessau - Der Platz an der Kreuzung von Franzstraße und Friedhofs-/Gliwicer Straße ist markant: Früher als roter Stern bekannt, bis heute durch das Punkthochhaus unübersehbar - erhält Hausnummer 147 in der Franzstraße nun eine neue Bestimmung. In den ersten Stock des Hochhauses zieht der „Franz-Treff“ als neuer Begegnungsort im Quartier innerstädtisch Mitte.
Begegnungsstätte soll wieder Leben ins Quartier bringen
Der Auftakt am Montag ist mehr offizieller Natur, mit Info-Aufsteller, Transparent und Foto von Initiatoren und Machern. Faktisch haben die Handwerker noch das Sagen und Regiment. Nach dem Kellerbrand vom Wochenende inspiziert zudem noch ein Brandursachenermittler das Objekt. In der ersten Etage sind Trockenbauer und Maler zugange, um zwei Wohnungen herzurichten. In einer bisherigen 5-Raum-Wohnung und einer Ein-Raum-Wohnung im DWG-Block sollen künftig verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote unterbreitet werden. Eröffnet werden soll der „Franz-Treff“ Mitte November.
Ein Anfang aber wird schon jetzt gemacht. „In dieser Woche wird am Donnerstag von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr erstmals ein warmes Mittagessen für Hilfebedürftige ausgereicht“, kündigt Jens Krause, in Dessau-Roßlau Beigeordneter für Gesundheit, Soziales und Bildung an.
Nach der Schließung der Suppenküche der Evangelischen Stadtmission in der Steneschen Straße zum Jahreswechsel 2019/20 hatte die Kreisarbeitsgemeinschaft der Liga Freie Wohlfahrtspflege gemeinsam mit der Stadt Dessau-Roßlau nach einer Lösung gesucht und gefunden.
Gerade in der bevorstehenden kalten Jahreszeit, sei die regelmäßige warme Mahlzeit für Hilfebedürftige enorm wichtig, so Krause. Allein auf eine heiße Suppe aber soll sich der „Franz-Treff“ nicht reduzieren. So könnte die Einrichtung künftig den Nutzern etwa in den Bereichen Sucht- oder Schuldnerberatung zur Seite stehen. Damit komme wieder Leben ins Quartier. Von den 39 Wohnungen im Hochhaus sind aktuell noch 13 belegt. Der Franz-Treff will zur gut besuchte Adresse werden. Mit Trägerschaft und Koordination der neuen Einrichtung beauftragte die Arbeitsgemeinschaft schließlich das Deutsche Rote Kreuz.
Essen gibt es für einen kleinen symbolischen Obolus
DRK-Mitarbeiter und Ehrenamtliche reichen vorerst zweimal in der Woche am Dienstag und Donnerstag warmes Essen aus. Zubereitet und gespendet werden die Mahlzeiten von der Küche des Anhaltischen Diakonissenkrankenhauses.
Um wie viele Portionen es geht, das werde sich am Bedarf zeigen. Sowohl Jens Krause als auch DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Zaizek sehen im dicht bewohnten Schwerpunkt-Quartier die Nachfrage aufwachsen. In der Steneschen Straße hatten zuletzt pro Tag sieben bis acht Bedürftige angeklopft. Auch in der Franzstraße wird das warme Essen ausgeteilt für einen kleinen, symbolischen Obolus. (mz)
