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Forstbetrieb Anhalt Forstbetrieb Anhalt: Einschlag im Biethe-Busch

Von silvia bürkmann 29.11.2014, 14:56

Rosslau - Im Biethe-Wald kündigen sich erneut Forstarbeiten an, übernehmen demnächst die Motorsägen die Herrschaft in der Geräuschkulisse vor den Stimmen des Waldes und seiner geflügelten Bewohner. Statt Raunen, Flöten und Zwitschern also geht es an den Holzeinschlag zwischen Triftweg und Bietheweg.

In einem Zeitfenster vom 1. bis zum 17. Dezember hat der Forstbetrieb Anhalt die neue Verkehrssicherheitsmaßnahme angesetzt und geplant. Wie Sven Kutzner, Bereichsleiter Waldschutz, und Jörg Amme, Produktionsleiter im Forstbetrieb, am Freitag über den ab der nächsten Woche anstehenden Waldeinschlag informieren, gebühre dem stadtnahen Biethewald als von Bürgern zu Erholungszwecken genutztem Waldstück seit jeher besondere Obacht. Ein Fußweg durchquert das Wäldchen schnurstracks, andere Gewohnheitspfade führen zum Beispiel zu den Gärten- und Garagenkomplexen, auf den Biethe-Sportpark oder in den Wohnblock. „In so einem sensiblen Bereich erfordert schon der Gesetzgeber mindestens zweimal im Jahr die Überprüfung der Verkehrssicherheit für Fahrzeuge oder Fußgänger, ganz unabhängig davon, ob noch Wetterkapriolen dazukommen“, sagt Sven Kutzner.

Bei den alljährlichen Sichtungen haben Landesbetrieb und Förster auch an den stärksten Eichen bereits Erscheinungen vom Absterben und Käferbefall registriert. Zudem wende sich die Eiche als typische Lichtbaumart prinzipiell vom Waldschatten ab und recke lichtbedürftige Kronen und Äste weitestmöglich zum Hellen. Oder eben in den Verkehrsraum hinein.

Neben den Kontrollen der Forstwirte und Waldarbeiter melden sich auch Anwohner: Weisen auf verdächtig überstehende oder schiefe Bäume hin. „Dieses Jahr hatte uns die Wohnungsgesellschaft als Vermieter angrenzender Wohnungen direkt angesprochen und auf mögliche Gefahren für ihre Gebäude hingewiesen“, so Kutzner. Im September gab es die Vor-Ort-Begehung zur Verkehrssicherheitsmaßnahme im Landeswirtschaftswald Biethe Roßlau.

„Wir entnehmen etwa 40 Bäume aus einem Streifen von 20 Metern Tiefe und gewinnen 210 Festmeter Holz“, beschreibt Produktionsleiter Amme das Projekt bei motormanueller Entnahme der Bäume. Nach Ausschreibung ging der Zuschlag an die Firma Waldbau Stackelitz.

Die zu fällenden Bäume sind seit Ende Oktober markiert, die Fläche (knapp ein Hektar) ist abgesperrt und freigegeben ab 1. Dezember. „Die Entnahme dauert maximal eine Woche“, schätzt Amme. Und hofft wie Kutzner auf Verständnis und Umsicht der Bürger.

Projektbegleitung: Revierförster Frank Heyer, Tel. 0172-3789074 (mz)