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Flotte Rhythmen und mehrfaches «Roßlau hinein»

Von GINA APITZ 17.01.2010, 18:37

BRAMBACH/ROSSLAU/MZ. - An Schnitzel war nach dem Einmarsch der Narren nicht mehr zu denken. Mitklatschen und Mitsingen wollte das Publikum. Die Stimmung war ausgelassen.

"Roßlau hinein" rief man an diesem Abend nicht nur einmal, aber auch das "Dessau Helau" erklang - drei Jecken des befreundeten Dessauer Karnevalvereins "Gelb-Rot" wollten sich das Programm ihrer blau-weißen Kollegen nicht entgehen lassen. Die beiden Clubs tauschten sogar ihre Orden aus.

Die Medaillen wurden an diesem Abend noch öfter verteilt - diese Aufgabe übernahm das neue Prinzenpaar. Seine Tollität Detlef I. und ihre Lieblichkeit Corina I. prosteten den Gästen mit einem Glas Sekt zu. Das hoheitliche Paar der fünften Jahreszeit verlas zu Beginn die närrischen Gesetze. Nur knutschen, tanzen und lachen sind demnach erlaubt - zumindest für einen Abend. "Wir hoffen, dass wir heute für gute Stimmung sorgen", sagt Corina Schammer. Für die 48-Jährige ist die Prinzessinnen-Rolle ein Wiedersehen mit dem Verein, denn aus Zeitgründen sind Corina und ihr Mann Detlef Schammer aus dem RKC ausgetreten. "Wir sind ganz schön aufgeregt", sagte Detlef Schammer, der früher im Männerballett des RKC tanzte.

Die Herrentruppe, die sich "die Knackärsche" nennt, hüpfte auch diesmal grazil durch den Saal - und sorgte mit ihrer Ulk-Nummer für großes Gelächter. Grinsende Gesichter sah man auch bei den einstudierten Sketchen wie "Der Pflaumenbaum" oder die der "Muddis" und natürlich bei der Büttenrede von Klaus Kitzing.

"Wir wollen einfach Spaß haben", sagte die 41-Jährige Anke Sommer, die die Sessions des RKC schon einige Jahre lang besucht. Die Lehrerin aus Roßlau war mit zwei Bekannten gekommen und hoffte, dass nach dem Programm noch getanzt wird. Auch andere Karnevalsvereine haben sich die Freunde schon angesehen. "Aber weil wir Roßlauer sind, gehen wir immer zum RKC", stellte Heiko Siebert fest. Am meisten freute er sich auf die Tanzgruppen. Die Choreografien der Jugendtanzgruppe "Girls United" begeisterten die Gäste genauso wie die Show der kleineren "Rosselflöhe". Die kleine Prinzengarde, die den Abend eröffnete, musste ihre Tanznummer sogar wiederholen. Die drei Mädchen mit ihren weißen Röckchen und den Ballerinas wollte das Publikum gleich zwei Mal sehen. Nach den professionellen Tänzern konnten sich auch alle anderen auf der Tanzfläche austoben.

Für ausgelassene Stimmung sorgen die Jecken des RKC noch an den nächsten vier Wochenenden. "Danach können wir uns erst einmal nicht mehr sehen", meinte Präsident Lutz Olbrich und grinste. Eine lange Pause gönnen sich die Narren dennoch nicht. Schon in wenigen Wochen beginnen die Proben für die nächste Session.

60 Mitglieder hat der RKC - vorwiegend Kinder und Jugendliche. "Bei den Erwachsenen ist es etwas dünne", konstatiert Olbrich. Eigentlich würde der Verein seine Sessions gern in Roßlau veranstalten. "Aber dort gibt es keine geeignete Halle", bedauert Olbrich. Die Elbe-Rossel-Halle hält der 45-Jährige für wenig geeignet. Dort verpuffe jede Atmosphäre. Deshalb wird auch die 45. Session in den Elbterrassen in Brambach stattfinden.