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FFW Dessau-Süd FFW Dessau-Süd: "Rotes Telefon" für Krisenfälle kommt

Von Danny Gitter 26.01.2014, 18:04
Tino Groschupf (li.) und Olaf Braun (re.) mit Martin Willerding, Marcel Kirschke, Bodo Hanke, Mario Schurstein, Christoph Könnecke, Patrick Wehrmann, Benjamin Uhle und Matthias Richter (von li.).
Tino Groschupf (li.) und Olaf Braun (re.) mit Martin Willerding, Marcel Kirschke, Bodo Hanke, Mario Schurstein, Christoph Könnecke, Patrick Wehrmann, Benjamin Uhle und Matthias Richter (von li.). Lutz Sebastian Lizenz

Dessau/MZ - Die symbolische „Stunde Null“ läutete Tino Groschupf am Freitagabend ein. Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Dessau-Süd trafen sich am Standort in der Innsbrucker Straße zahlreiche Kameradinnen und Kameraden. „Heute machen wir einen Haken hinter 2013. Die Erfolge des vergangenen Jahres zählen dann nicht mehr. Wir müssen wieder neue Zeichen setzen“, so Groschupf, Leiter der aktiven Wehr in Süd.

86 Einsätze stehen für 2013 auf dem Konto der Wehr. 29 Brandeinsätze sind darunter, aber eben auch 28 Hochwassereinsätze. Über 1 300 Stunden wurden da von 20 Kameraden geleistet. „In vielerlei Hinsicht glaubte man, 2002 noch einmal zu erleben“, so Groschupf. Die Prognosen aus Sachsen waren ähnlich dramatisch wie elf Jahre zuvor. Laut Berechnungen drohten Teile von Mildensee und die Ortschaften Kleutsch und Sollnitz zu überfluten. Fast überall in der Stadt packten die 20 Kameraden aus Süd mit an. Beim Befüllen von Sandsäcken, beim Errichten eines Schutzwalls an der Bundesautobahn 9, beim Sandsackverbau am Elbzollhaus, im Überflutungsgebiet der Scheplake und und. Viele Fotos auf einer Leinwand sind beredter Beweis dafür.

„Das ist sicherlich ein Jahr, was wir nicht so schnell wiederhaben wollen“, konstatierte Roland Schneider, der Chef der Dessauer Berufsfeuerwehr am Freitagabend. „Wir als Stadt hatten Glück.“ Er sieht die Gründe dafür in den bedauerlichen Überflutungen in anderen Landkreisen und in dem Lernprozess seit 2002. „Wir konnten dem neuen Hochwasser organisatorisch und personell besser begegnen. Die errichteten Hochwasserschutzanlagen haben uns stark entlastet“, betont der Chef der Berufsfeuerwehr. Dennoch wurde ein Katalog von Schlussfolgerungen erstellt. So soll es auch ein „rotes Telefon“ geben, das im Katastrophenfall für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Einsatzstäben der einzelnen Landkreise sorgt.

Auf der Agenda der Freiwilligen Feuerwehr in Süd für 2014 stehen wieder Blutspendetermine im Gerätehaus, der Pokallauf der städtischen Freiwilligen Wehren, der Abschluss der Renovierungsarbeiten am Gerätehaus in Törten, weiterhin der rege Austausch und die gute Zusammenarbeit mit anderen Freiwilligen Wehren der Stadt und die konstante Einbindung in das Vereinsleben des Eisenbahnsportvereins (ESV). Wehrleiter Groschupf weiß, dass er sich auch im Einsatzfall auf seine 25 Kameradinnen und Kameraden verlassen kann. „Der Ausbildungsstand ist alles in allem gut, die Einsatzbereitschaft hoch.“ Auch die Arbeit der Nachwuchsabteilungen würdigt er. „Die Leiter unserer Kinder- und Jugendfeuerwehr sorgen für eine stabile Nachwuchsquote“. 18 Jugendliche und zehn Kinder bereiten sich derzeit auf einen Dienst in der aktiven Wehr vor.