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Feier für Baumeister Feier zum Jubiläum in Roßlau: Dienstantritt des Baumeisters beim Herzog von Anhalt-Köthen jährt sich zum 200. Mal

Von Heidi Thiemann 12.10.2019, 12:00
In der Roßlauer Hauptstraße befindet sich das Geburts- und Sterbehaus von Gottfried Bandhauer.
In der Roßlauer Hauptstraße befindet sich das Geburts- und Sterbehaus von Gottfried Bandhauer. Thomas Ruttke

Roßlau - Im kommenden Jahr jährt sich der Dienstantritt von Gottfried Bandhauer beim Herzog von Anhalt-Köthen zum 200. Mal. Auf Vorschlag der Gruppe Neues Forum/Die Grünen um Altbürgermeister Klemens Koschig unterstützt der Ortschaftsrat Roßlau Aktivitäten, die zur Feier des Jubiläums geplant sind.

Christian Gottfried Heinrich Bandhauer (1790-1837) gehörte zu den größten Söhnen der Stadt Roßlau, erklärte Koschig. „Hier ist er geboren, hier verstarb er.“ Nachdem er in Darmstadt seine Studien beendet hatte, baute er in Düsseldorf eine Kavalleriekaserne. „Dann ereilte ihn der Ruf in seine Heimat nach Anhalt-Köthen.“

1820 wurde Gottfried Bandhauer von Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen zum Baukondukteur bzw. zum Baurevisor für Kirchen- und Schulbauten bestellt und leitete die Fortsetzung der Bauten am Residenzschloss Köthen. Auf dem Höhepunkt seiner Anerkennung stürzte die von Bandhauer erbaute Nienburger Hängebrücke 1825 ein.

In Roßlau hinterließ er die Pylonen des Neuen Gottesackers und das Innungsbrauhaus

In Roßlau hinterließ er die Pylonen des Neuen Gottesackers (1822/23) und das Innungsbrauhaus (1826). Das allerdings ist - wie auch sein Geburts- und Sterbehaus - derzeit in einem desolaten Zustand.

„Mit seinem Schaffen prägte er das Bild der sich zur Industriestadt entwickelnden Ackerbürgerbürgerstadt“, stellt Koschig fest. Leider aber seien in den 1960er und 70er Jahren viele dieser spätklassizistischen Fassaden verloren gegangen.

Doch an Bandhauer erinnert in Roßlau die Bandhauerstraße. 1990, anlässlich Bandhauers 200. Geburtstag, wurde in seiner Vaterstadt erstmals der Bandhauerpreis verliehen. Dieser ging an den Kreisdenkmalpfleger des Landkreises Roßlau, Klemens Koschig.

Seit 2015 vergibt die Stadt Dessau-Roßlau den Bandhauerpreis. In jenem Jahr jährte sich der 225. Geburtstag des Baumeisters.

In besonderer Weise an das Leben und Wirken des großen Roßlauers erinnern

Die 200. Wiederkehr seines Dienstantritts in Anhalt-Köthen sei nun Anlass, wieder in besonderer Weise an das Leben und Wirken des großen Roßlauers zu erinnern, wie es in dem vom Neuen Forum/Die Grünen eingebrachten Antrag heißt.

Die AG Heimatgeschichte Roßlau und der Verein für Anhaltische Landeskunde haben für das Jubiläumsjahr bereits Planungen getroffen. Vorgesehen sind eine Ausstellung über das Leben und Wirken Bandhauers.

Derzeit wird im Stadtgeschichtsmuseum im Köthener Schloss eine Bandhauer-Ausstellung gezeigt, die für Roßlau gewonnen und in der Endmontagehalle des Elbewerkes gezeigt werde solle. Auch ein Vortrag sowie die fünfte Verleihung des Bandhauerpreises, der in unregelmäßig vergeben wird, sind vorgesehen. (mz)