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Entspannung bei der Pandemiesituation Fallende Inzidenzen: Macht das Coronavirus in Dessau-Roßlau Sommerpause?

Seit Anfang Mai fällt die Inzidenz in der Doppelstadt stetig und es leeren sich die Coronastationen. Wo die Pandemie aber dennoch ein Thema bleibt.

Von Sylke Kaufhold Aktualisiert: 23.05.2022, 14:54
Immer seltener zeigt der Coronatest zwei rote Striche.
Immer seltener zeigt der Coronatest zwei rote Striche. (Foto: DPA)

Dessau/MZ - Mit einer deutlich entspannten Coronalage geht die Stadt Dessau-Roßlau in den Sommer. „Seit Anfang Mai können wir aufatmen“, berichtete Oberbürgermeister Robert Reck in seiner Funktion als Leiter des Pandemiestabes in dieser Woche im Hauptausschuss. Die Zahl der täglichen Neuinfizierten liege inzwischen im zweistelligen Bereich, seit Tagen müsse kein Patient mehr auf der Intensivstation betreut werden.

Entsprechend rasant ist die Inzidenz gesunken, von 845 in den ersten beiden Mai-Tagen auf 200 am Freitag. Seit Pandemiebeginn sind in Dessau-Roßlau 160 Patienten an oder mit dem Coronavirus verstorben.

Dessau-Roßlau liegt bei den Impfquoten an der Landesspitze

Dass das Pandemiegeschehen in der Stadt trotz der zwischenzeitlich immens hohen Fallzahlen dennoch weitgehend kontrollierbar blieb, führt Oberbürgermeister Robert Reck auch auf die gute Impfquote zurück. „Wir liegen in allen Impfstadien über dem Landesdurchschnitt“, anerkennt er das städtische Engagement in diesem Bereich. 67.100 Dessau-Roßlauer, das sind knapp 85 Prozent, verfügen über eine Erstimpfung. Die Quote im Land liegt bei 74 Prozent. Ähnlich sieht es bei den Zweitimpfungen aus: Die haben 83 Prozent der Dessau-Roßlauer, im Land sind es 73 Prozent. Auch bei den Boosterimpfungen waren die Dessau-Roßlauer vorbildlich. 63 Prozent von ihnen haben die erste Auffrischungsspritze bekommen, im Land liegt die Quote bei 55 Prozent. Einige Dessau-Roßlauer, nämlich 2.912, sind bereits das zweite Mal geboostert. Das entspricht einer Quote von 3,7 Prozent, Sachsen-Anhalt-weit liegt sie bei 3,1 Prozent. Trotz des sehr guten Impfstandes wird die Stadt Dessau-Roßlau ab Juni wieder ein ergänzendes zentrales Impfangebot zu den impfenden Haus- und Fachärzten anbieten. Das wird derzeit vorbereitet. Das große Impfzentrum im Dessau-Center wurde Anfang Mai geschlossen, da die Finanzierungsförderung auslief. Zuletzt hatte der Zuspruch stark abgenommen. Insgesamt wurden dort 18.500 Impfungen vorgenommen.

Aufatmen können nun auch die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Auf 39 Personen war das Corona-Team aufgestockt worden. Bei mehreren hundert Neuinfizierten am Tag leisteten sie viel Arbeit und waren zeitweise wegen der vielen Fälle auch am Wochenende im Einsatz. Elf Mitarbeiter aus anderen Fachämtern der Stadtverwaltung hatten das Coronateam verstärkt. Wie Reck informiert, kehrten diese am 1. Mai nach und nach an ihre angestammten Arbeitsplätze zurück und werden schrittweise durch zehn neue befristete Stellen in der Kontaktnachverfolgung ersetzt. Die letzte Einstellung wird zum 1. Juli erfolgen. „Das Coronateam wird dann insgesamt aus 17 Personen bestehen“, so Reck.

Stadt will Kontrollen der Impfpflicht behutsam angehen

Die Umsetzung des einrichtungsbezogenen Beschäftigungs- und Betretungsverbotes gehe die Stadt „behutsam“ an, erklärte der Oberbürgermeister. Mit Stand vom 16. Mai hatten 112 Einrichtungen 395 Mitarbeiter gemeldet, die noch nicht geimpft sind und damit die für sie geltende Impfpflicht nicht erfüllen. Diese Personen seien angeschrieben und Unterlagen abgefordert worden. Voraussichtlich ab dem 1. Juni wird die Stadt beginnen, sagte Reck, Anhörungen zu versenden. Aktuell würden genesene und inzwischen geimpfte Personen als „erledigte Fälle“ erfasst.

Trotz des gesunkenen Pandemiegeschehens werden weiterhin kostenlose Bürgertests geboten. Eine Übersicht der Orte findet sich auf der Internetseite der Stadt Dessau-Roßlau.