Fairplay-Fußballcamps Fairplay-Fußballcamps: Trainieren mit dem Profi

Dessau - Gern erinnert sich Tom Pinkau an die letzte Sommerferienwoche. Beim Sparkassen-Fairplay-Fußballcamp hat der 11-jährige Kicker vom ESV Lok Dessau so manche Tricks gelernt und Technik-Tipps bekommen. Auch die Mini-WM war lustig. „Nicht schön war, dass Sie sich nicht doll angestrengt haben“, blickt er seinen Nebenmann an - Ex-Bundesliga-Profi und Champions-League-Gewinner René Tretschok.
Nicht nur beim Sparkassen-Fair-Play-Fußballcamp wird es im nächsten Jahr ein Wiedersehen mit René Tretschok in Dessau geben, sondern auch am 19. März, wenn erstmals wieder die Sparkassen-Fairplay-Soccer-Tour nach Dessau, in die Anhalt-Arena, kommt. Bei dem Turnier gibt es nicht die im Fußball üblichen Schiedsrichter. Hier stehen vielmehr Streitschlichter als Beobachter am Rand und bewerten das Fairplay der Mannschaften, Betreuer, Trainer, Zuschauer, Eltern und Unterstützer. Ein Workshop für die Streitschlichter findet im Januar statt. (HTH)
Tretschok muss lachen: „Es ist ein Fairplay-Fußballcamp“, sagt der ehemalige Profi, der sich schon seit Jahren für die Förderung des Nachwuchses einsetzt. Respekt und Fair Play auf und neben dem Platz zu vermitteln, das verfolgt der gebürtige Wolfener seit 1996 mit seiner Fußballschule. Und die Feriencamps gehören dazu.
Zwei hat Tretschok in diesem Jahr in Dessau-Roßlau durchgeführt - und zwar beim ESV Lok und bei TuS Kochstedt. Unterstützt hatte das die Stadtsparkasse Dessau mit je 2 000 Euro, wie Kathrin Abé, Leiterin Marketing der Sparkasse erklärt. „Die Teilnahmegebühr pro Kind von 99 Euro für das zweitägige Camp ist für manche Familie eine Hürde“, erklärt sie, „deshalb subventionieren wir das, damit niemandem die Teilnahme verwehrt bleibt.“ Möglich machen diese Förderung die Teilnehmer an der PS-Lotterie der Sparkassen. Jedes Los, erklärt Abé, koste fünf Euro, wovon vier gespart werden.
Der eine Euro komme in den Lostopf und mache Geld-, Technik- oder Reisegewinne möglich. 25 Cent je Los kommen wiederum gemeinnützigen Einrichtungen in der Region zugute. 2014, sagt Sparkassen-Vorstand Konrad Dormeier, konnten dadurch 35 000 Euro an gemeinnützige Vereine übergeben werden. „In den letzten Jahren kamen 278 000 Euro zusammen, mit denen wir 200 Projekte und Vereine fördern konnten.“
Konzept entwickelt
Die Fußball-Camps, sagt Abé, passen hervorragend in die Förderung durch die PS-Lotterie. „Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Tretschok Fußballzentrum ein Konzept entwickelt, dieses Event auch in den nächsten Jahren fest in unserer Region zu verankern.“ Konkret heißt das: Jedes Jahr gibt es eine Ausschreibung für zwei Fußballcamps. „Dafür können sich alle Vereine bewerben, die sich im Bereich Kinder- und Jugendförderung engagieren“, sagt Abé, egal, ob es sich um große oder kleine Vereine handelt. Auch Kinder, die noch nicht im Verein sind, könnten davon mit profitieren und bekommen vielleicht Lust, fest im Verein zu trainieren.
Nicht nur den Kindern, weiß Abé, mache das Camp Spaß. Auch ESV-Jugendtrainer Marco Fehler und Schatzmeister Jens Schmidt können dies bestätigen. „Wir als Übungsleiter haben auch einiges gelernt. Und unsere Eltern fanden es sensationell, wie mit den Kindern gearbeitet wurde“, sagt Fehler. Doch besonders beeindruckt hatte ihn ein Satz von René Tretschok: „Immer daran denken: Zuerst kommen die Familie und die Schule und dann erst der Fußball.“ (mz)