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Eröffnung Bauhaus-Museum Eröffnung des Bauhaus-Museums in Dessau: Neuer Anlauf für verkaufsoffenen Sonntag nach Verdi-Klage

Von Detmar Oppenkowski 23.08.2019, 05:00
Rund um die feierliche Eröffnung des Bauhausmuseums am Sonntag, dem 8. September, werden die Läden geöffnet.
Rund um die feierliche Eröffnung des Bauhausmuseums am Sonntag, dem 8. September, werden die Läden geöffnet. Thomas Ruttke

Dessau - Nachdem Dessau-Roßlau im vergangenen Advent die drei geplanten verkaufsoffenen Sonntage nach einer Gewerkschaftsklage nicht durchführen konnte, unternimmt die Stadt einen erneuten Anlauf.

Geht es nach dem Willen von Rathausspitze und Einzelhändlern, dann sollen die Läden im Zentrum zur Eröffnung des Bauhaus-Museums am 8. September in der Zeit von 13 bis 18 Uhr auf haben. So steht es zumindest im Amtsblatt. Doch bislang gibt es noch zwei Knackpunkte.

Auf der einen Seite ist bislang unklar gewesen, wie sich die Verdi-Dienstleistungsgewerkschaft, die sich im vergangenen Jahr erfolgreich gegen die Laden-Öffnung an den Advents-Sonntagen stemmte, diesmal positioniert. Nach Bekanntmachung der sogenannten „Allgemeinverfügung“ über den verkaufsoffenen Sonntag im städtischen Amtsblatt kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe ein Widerspruch erhoben werden. Das Datum der Veröffentlichung war der 26.  Juli.

Legt Verdi wieder Widerspruch gegen die Sonntagsöffnung ein?

Bislang hat man im Rathaus nach eigenen Angaben noch keine Aussage der Gewerkschaft erhalten. Auf MZ-Nachfrage beim verantwortlichen Verdi-Landesfachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago heißt es: „Wir haben den Sachverhalt geprüft.“ Aus seiner Sicht habe der verkaufsoffene Sonntag - anders als im vergangenen Jahr - einen begleitenden Charakter und mit der Eröffnung des Bauhaus-Museums auch einen konkreten Anlass. Zudem befinden sich die Läden, die geöffnet haben sollen, im direkten Umfeld. „Daher streben wir keine gerichtliche Auseinandersetzung an.“

Auf der anderen Seite war bislang auch unklar, ob und welche Auswirkungen ein Fehlerteufel, der sich ins Amtsblatt geschlichen hat, haben könnte. Obwohl in dem amtlichen Verkündungsblatt viele gewichtige Argumente ins Feld geführt werden, die eine Ladenöffnung am zweiten Septembersonntag plausibel erscheinen lassen, heißt es dort: „Durch die Anordnung der sofortigen Vollziehung soll sichergestellt werden, dass die Verkaufsstellen des Innenstadtrings am 7. September 2019 geöffnet werden können.“ Das heißt: Die Verwaltung hat nicht den eigentlichen Sonntag (8. September), sondern offenbar versehentlich den Sonnabend (7. September) zum verkaufsoffenen Sonntag erklärt.

Manager der beiden innerstädtischen Center begrüßen, dass der verkaufsoffene Sonntag stattfinden kann

Zwar darf sich die Kommune nach dem Ladenöffnungszeitengesetz selbst eine entsprechende Erlaubnis für die Sonntagsöffnung erteilen. Allerdings stellt sich die Frage, ob die auch gilt, wenn ein falsches Datum veröffentlicht wird. Auf Nachfrage beim Landesverwaltungsamt in Halle heißt es: „Der Stadt Dessau-Roßlau ist im Amtsblatt zwar ein Schreibfehler unterlaufen, aus dem Gesamtzusammenhang ist jedoch ohne weiteres erkennbar, dass die Sonderöffnung am Sonntag, dem 8. September, erfolgen soll. Daher hat dieser Fehler keine rechtlichen Folgen.“

Damit dürfte nun alles wie geplant über die Bühne laufen, so dass die Läden ihre Türen für die zahlreich erwarteten Besucher öffnen können.

Dass der verkaufsoffene Sonntag stattfinden kann, begrüßen die Manager der beiden innerstädtischen Center. „An diesem Tag werden viele Menschen von außerhalb nach Dessau kommen. Wir wollen daher unseren Beitrag leisten, dass die Eröffnung des Bauhaus-Museums ein unvergessliches Erlebnis wird und die Stadt in positiver Erinnerung bleibt“, sagt der Chef des Rathaus-Centers Hans-Jörg Bliesener.

Vom Dessauer Händlerverband „Citynet“ gibt es derweil noch einige offene Fragen

Auch der Manager des Dessau-Centers Christoph Berndt ist erfreut, dass es diesmal keine Einwände der Gewerkschaften gibt. „Denn mit dem verkaufsoffenen Sonntag wird zur Eröffnung des Bauhausmuseums die Attraktivität des Events erhöht und das Innenstadterlebnis abgerundet.“

Vom Dessauer Händlerverband „Citynet“ gibt es derweil noch einige offene Fragen. So sei beispielsweise noch nicht klar, wo und wie lange Straßen wegen des angekündigten Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesperrt sind und ob dies Einfluss auf die Besucherströme hat. Ein Stadtsprecher meint auf Nachfrage indes, dass von den „verkehrsbegleitenden und temporären Maßnahmen keine Beeinträchtigungen“ ausgehen. (mz)

Am 8. September können die Läden des eng definierten Innenstadtrings in der Zeit von 13 bis 18 Uhr öffnen. Der Bereich wird begrenzt durch die Kavalierstraße, Franzstraße, Rennstraße, Kantorstraße, Steinstraße, Zerbster Straße und Poststraße.

Wie viele Geschäfte in Summe geöffnet haben werden, kann nicht beantwortet werden, da die Teilnahme freiwillig ist. Nach Aussagen der verantwortlichen Manager sollen im Rathaus-Center (80 Geschäfte) und im Dessau-Center (35) alle Läden in dem angegebenen Zeitraum geöffnet haben. Gleichzeitig wird durch deren Öffnung die sanitäre Versorgung und zusätzlicher Platz zum Parken in den vorhandenen Parkhäusern gewährleistet.

Die Stadt wird zusätzlich zwischen dem 6. und 8. September ein Bürgerfest im Stadtpark veranstalten.

Blick ins Dessau-Center
Blick ins Dessau-Center
Ruttke