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Basar auf dem Hauptbahnhof Eine Aktion mit Herz vor Nikolaus für die Bahnhofsmission Dessau

Als die Dessauerin Ira Barkusky erfuhr, dass der Basar der Bahnhofsmission vor Nikolaus im Dessauer Hauptbahnhof vor dem Aus steht, weil es an Personal fehlt, hat sie dafür das Zepter in die Hand genommen. An zwei Tagen verkauft sie selbst gefertigte Dinge. Noch am heutigen Donnerstag bis 17 Uhr ist sie vor Ort.

Von Heidi Thiemann 01.12.2022, 13:00
Ira Barkusky (l.) hat für zwei Tage den Weihnachts-Kunstmarkt zugunsten der Bahnhofsmission im Dessauer Hauptbahnhof aufgebaut. Verena Lanfermann, Leiterin der Bahnhofsmission, (r.) ist dankbar für das Engagement.
Ira Barkusky (l.) hat für zwei Tage den Weihnachts-Kunstmarkt zugunsten der Bahnhofsmission im Dessauer Hauptbahnhof aufgebaut. Verena Lanfermann, Leiterin der Bahnhofsmission, (r.) ist dankbar für das Engagement. Foto: Thomas Ruttke

Dessau/MZ - Kerzen, Weihnachtskugeln, Geschenkschachteln, Weihnachtskarten, Schmuck, Mützen und Handschuhe – die Tische von Ira Barkusky auf dem Dessauer Hauptbahnhof quellen schier über. „Alles selbst angefertigt. Alles Unikate“, sagt die Frau, die für ihr Leben gern bastelt und die schönen Dinge für den guten Zweck zu verkauft.

Im Umweltbundesamt ist Ira Barkusky schon seit 15 Jahren bekannt für ihre Basare vor Ostern und Weihnachten

Im Umweltbundesamt ist Barkusky schon seit 15 Jahren bekannt für ihre Basare vor Ostern und Weihnachten. Erst vor kurzem hat sie den Erlös von 1.000 Euro an die Tafel spenden können. Nun ist ein dritter Basar hinzugekommen, nachdem sie in der Zeitung gelesen hatte, dass die Bahnhofsmission ihren Markt vor Weihnachten in der Bahnhofshalle nicht mehr stemmen kann. Nach 30 Jahren hatte Benita Lanfermann, die Leiterin der Bahnhofsmission, das Aus verkündet. Für Barkusky stand schnell fest, hier muss sie helfen.

„Ab August ist bei mir Weihnachten“, sagt die engagierte Dessauerin. Dann fängt sie an erste Kerzen zu gestalten. Dann geht es weiter mit den Schachteln, Collagen und anderen Sachen, die zur Weihnachtszeit Freude bereiten. Massenware gibt es bei ihr nicht.

Nach einem Aufruf haben auch mehrere Dessauer Damen gestrickte Sachen für den Basar gespendet

Die gestrickten Sachen wie Schals, Mützen, Handschuhe, Topflappen und Pullover haben „liebe Damen nach einem Aufruf gespendet“, wie Barkusky erzählt. Denn schon auf den Weihnachtsbasaren, die die Bahnhofsmission traditionell ausgerichtet hatte, war Gestricktes angeboten worden, berichtet Benita Lanfermann. Mit dem Erlös der Weihnachtsaktionen - etwa 1.000 Euro - war in den Vorjahren immer die Weihnachtsfeier für etwa 50 Gäste der Bahnhofsmission ausgerichtet worden.

Auch in diesem Jahr wird es die Weihnachtsfeier geben. Am 22. Dezember ist sie im Georgenzentrum geplant, sagt Lanfermann. Die Räumlichkeit der Bahnhofsmission wird dafür zu klein. „Man merkt, dass mehr Leute bedürftig sind“, erzählt sie.

Die Familie von Ira Barkusky hilft tatkräftig mit, dass der Verkauf an den beiden Tagen abgesichert ist

Alle Einnahmen des Weihnachts-Kunstmarktes werden der Bahnhofsmission für die Weihnachtsfeier zur Verfügung gestellt. Für Ira Barkusky ist das Ehrensache. Sie freut sich, dass schon am Mittwoch etliche Reisende und Passanten Dinge für den guten Zweck auf dem Markt gekauft haben. Am heutigen Donnerstag von 11.30 bis 17 Uhr gibt es noch einmal Gelegenheit dazu.

Unterstützt wird Ira Barkusky dabei von ihrer Familie. „Ich habe sie angesteckt“, sagt sie. Am Mittwoch kamen ihr Bruder und ihr Neffe aus Berlin. Sie hatten dafür extra frei genommen. Heute helfen ihr Sohn, seine Freundin und zwei weitere Freunde.