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Ein Kreisel mitten im «Ampelland»

Von Annette Gens 07.08.2008, 18:01

Dessau/MZ. - Dann können Auto- und Lkw-Fahrer von der Kühnauer Straße aus die Eisenbahnstraße oder Gropius- allee erreichen. Am Donnerstagnachmittag war die Bauabnahme. Alles ist in Ordnung. Die Räder können rollen.

Ronald Schwandtke wollte sicher gehen. Deswegen hat der Planer der Dessauer Hydro-Geo-Plan-Consult GmbH vor rund 14 Tagen den ersten richtigen Kreisel in Dessau von einem Lkw-Fahrer testen lassen. "Ohne Quatsch", wiederholt Schwandtke das Urteil des Kraftfahrers, nachdem dessen Sattelschlepper aus unterschiedlichsten Richtungen den neuen Knoten befuhr: Er sei noch nie durch solch einen bequemen Kreisel gefahren.

Im März war mit den Arbeiten am Kreisverkehr, über den im kommenden Jahr auch die im Bau befindliche Bahnhofstraße erreichbar ist, begonnen worden. Entstanden ist in knapp einem halben Jahr ein Kreisel mit einem Außendurchmesser von 35 Metern und einem Innenring mit 18 Metern Durchmesser sowie einer Fahrbahnbreite von 8,50 Metern. Das kann sich wahrlich sehen lassen, findet nicht nur Schwandtke die Arbeit gelungen. Nach der Bauabnahme gab es auch Lob vom Straßenverkehrsamt. "Das war eine angenehme Baustelle. Wenn es Probleme gab, haben wir uns zusammengesetzt und gemeinsam nach Lösungen gesucht", schaut Karl-Heinz Richter, Sachgebietsleiter Verkehr der Stadtverwaltung, auf ein gutes Miteinander zwischen Behörden, Bauunternehmen und Planer zurück. So muss das laufen.

Mit dem Bau des Kreisverkehrs im Stadtteil Siedlung war indirekt im März auch der Startschuss für den Bau der neuen Bahnhofstraße gegeben worden. Bis zu deren Eröffnung voraussichtlich im April 2009 entstehen 800 Meter Straße und ein Brückenbauwerk, welches an die Brücke des Hauptbahnhofes angebunden wird. Auch hier würden die Arbeiten weiterlaufen, versicherte am Donnerstag Peter Thiele, Sachgebietsleiter im städtischen Tiefbauamt, und erklärte, weshalb auf der Bahnhofsbrücke seit Wochen eine Verkehrseinschränkung gilt. Die sei notwendig, weil weitere Lkw-Ladungen mit Erde erwartet werden und "es ist besser, man konfrontiert Kraftfahrer nicht jede Woche mit einer anderen Verkehrslösung", meinte er.

Insgesamt 800 000 Euro sind in den Kreisel investiert worden. Seine Besonderheit: er ist nicht nur großzügig gebaut, sondern wurde auch mit so genannten Leuchtmarkern versehen. Wenn in der Nacht die Laternen scheinen, leuchten die Marker. Es soll aussehen, wie auf einem Verkehrslandeplatz. Man darf gespannt sein.