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DWG investiert 1,2 Millionen Euro DWG investiert 1,2 Millionen Euro: Neue Fassaden im Zentrum von Dessau

Von Lisa Garn 22.09.2018, 07:00
In der Zerbster Straße 12 wurde bereits der Putz abgetragen, die Nummer 14 ist schon eingerüstet.
In der Zerbster Straße 12 wurde bereits der Putz abgetragen, die Nummer 14 ist schon eingerüstet. Lutz Sebastian

Dessau - Die Zerbster Straße wird aufgehübscht: An den Fassaden der Wohnhäuser auf der Ostseite haben Sanierungsarbeiten begonnen. In den vergangenen Jahren war immer mehr Putz abgeplatzt, die Fassaden sind desolat. Nun soll er in den Bereichen ab dem Rathaus bis zum Café Hilde komplett abgetragen und erneuert werden. Farblich sind Töne von grau bis sandfarben vorgesehen. Die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) will 1,2 Millionen Euro investieren.

Bau in den 50er Jahren: 14 Häuser werden saniert

In drei Bauabschnitten werden die Fassaden der Anfang der 50er Jahre gebauten Häuser saniert. Die Sanierungsarbeiten umfassen insgesamt 14 Häuser, dazu zählen auch drei in der Rabestraße und in der Muldstraße. Die Arbeiten sollen zunächst bis zum Frühjahr 2019 dauern. Während des Bauhausjubiläums wird pausiert, dann geht es 2020 weiter. „Der zentrale Wohnstandort am Markt ist sehr nachgefragt und damit wichtig für die DWG. Das gilt auch für die Gewerberäume in diesem Bereich“, erklärt Sprecher Walter Mathias.

Der Bereich „im Herzen der Innenstadt“ sei nicht nur Zeugnis für die Geschichte des Wiederaufbaus. Die Häuser seien auch eng mit der Vergangenheit der DWG und deren Vorläufer, der Kommunalen Wohnungsverwaltung, verknüpft.

Die Fassaden vor allem auf der Ostseite hatten in den vergangenen Jahren gelitten. Ein Grund ist, dass dieser Bereich der Zerbster Straße der Witterung extrem ausgesetzt ist. Es gibt dort tagsüber die längste Sonneneinstrahlung, außerdem liegt der Bereich in der Hauptwindrichtung.

Marktplatz mit dem Rathaus und der Stadtbibliothek gilt als Denkmalbereich

„Zu DDR-Zeiten war mit den zeitüblichen Materialien, zum Beispiel zementlastigen Putzen, saniert worden. Das führte witterungsbedingt zur Versprödung der Oberfläche und zum Verschleiß der Fassade“, so Matthias.

Der Marktplatz mit dem Rathaus und der Stadtbibliothek im ehemaligen Palais Waldersee gilt als Denkmalbereich. Bei der Vorbereitung der Sanierung hatte die DWG die Untere sowie die Obere Denkmalschutzbehörde einbezogen.

Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie stellte einen Restaurator zur Verfügung. Er hatte die Fassaden untersucht, drei Varianten zur Sanierung standen danach zur Debatte. „Es ging um die nachhaltigste Methode“, so der Pressesprecher. Statt für Ausbesserung oder Abstrahlen entschied sich die DWG, den Putz komplett abzutragen. Damit sei auch eine längere Haltbarkeit verbunden, so Matthias.

Großer farblicher Unterschied zur Westseite soll vermieden werden

Die Farbgebung orientiert sich grob an den Fassaden der Westseite in der Zerbster Straße. „Zwar wäre aus rein restauratorischen Gesichtspunkten das bauzeitliche Erscheinungsbild im ,DDR-Putzgrau’ sicher empfehlenswert gewesen“, sagt der DWG-Pressesprecher. Allerdings hatte es diesen Farbton der Entstehungszeit in den vergangenen 30 Jahren nicht mehr gegeben. „Diese andere Farbigkeit im Vergleich zu damals prägte aber die Sehgewohnheiten der Bewohner und der anderen Bürger.“

Außerdem sollte ein zu großer farblicher Unterschied zur Westseite vermieden werden. „Es würde sonst zu einem ästhetischen Bruch des einheitlichen Gebäudeensembles führen. Deshalb setzen wir auf eine ,vermittelnde Farbigkeit’.“ (mz)