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Verstärkung für Jugendbauhütte Drei Frauen helfen ab September bei Sanierung des Dessauer Mausoleums

Von Annette Gens 03.08.2021, 09:30
Die Jugendbauhütte am Mausoleum geht nahtlos in den fünften Jahrgang. Im neuen Jahr werden drei Frauen zeigen, was sie können.
Die Jugendbauhütte am Mausoleum geht nahtlos in den fünften Jahrgang. Im neuen Jahr werden drei Frauen zeigen, was sie können. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - Es ist kein gewöhnlicher Stein, der in dieser Woche in einer Schubkarre in Sand gebettet vor dem Dessauer Mausoleum liegt. Dieser Stein nennt sich Staffelstein. Auf seinen Seiten sind alle Jahrgänge der Dessauer Jugendbauhütte verewigt. In dieser Woche wurde die fünfte Steinseite beschriftet. Mit dem aktuellen Jugend-Bauhüttenjahr, das in Dessau bevorsteht. Das vierte neigt sich in wenigen Tagen dem Ende entgegen. Die Teilnehmer des fünften Jahrgangs stehen in den Startlöchern. Der 1. September ist ihr erster Arbeitstag.

Die jungen Frauen habe keine Angst vor der körperlichen Arbeit am Mausoleum

Der Dessauer Förderverein Mausoleum startet mit drei jungen Frauen - mit den Dessauerinnen Anna Lena Mehltretter, Sonja Starke und Nadine Weimer - in das fünfte Jahr des Bestehens der Jugendbauhütte. Zwei von ihnen kennen das Mausoleum von Kindheit an und freuen sich auf ihr freiwilliges, soziales Jugendbauhüttenjahr. Vor körperlicher Arbeit haben sie keine Angst. „Ich will herausfinden, wie das Arbeitsleben ist“, sagte die 16-Jährige Sonja Starke, die vor wenigen Tagen noch in der Sekundarschule Schillerpark die Schulbank drückte.

 Klaus-Dieter Mehlhorn  auf der aktuellen Baustelle. Das Mauerwerk muss bis zum Fundament abgetragen und dann neu aufgebaut werden.
Klaus-Dieter Mehlhorn auf der aktuellen Baustelle. Das Mauerwerk muss bis zum Fundament abgetragen und dann neu aufgebaut werden.
(Foto: Thomas Ruttke)

Die Helfer der Jugendbauhütte haben in den vergangenen vier Jahren bereits sehr viel geschafft. Sie hatten unter anderem einen Springbrunnen saniert und alte Wegeverbindungen vor dem historischen Gebäude aus dem 20. Jahrhundert wiederhergestellt. Sie erneuerten Zugangsrampen oder Podest vor dem Eingang zum Gebäude. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Freitreppe wieder exakte Stufen hat, die nicht kippeln und damit keine Unfallquelle sind. Das war eine Voraussetzung, um die Treppe für Aufführungen des Anhaltischen Theaters nutzen zu können. Die Konzerte vor dem Mausoleum sind inzwischen allseits beliebt.

 Ein Staffelstein ersetzt den Staffelstab.
Ein Staffelstein ersetzt den Staffelstab.
(Foto: Thomas Ruttke)

Wer sich allerdings im hinteren Bereich des historischen Kuppelbaus umschaut, der wird an den Spruch erinnert: „Vorne hui, hinten pfui“. „Es wartet noch Arbeit für viele Jahre“, sagte Vereinsvorstandsmitglied Mirko Kirschner. Insofern wünscht sich der Verein noch viele Bauhüttenjahre und fleißige Helfer wie den letzten Jahrgang: Für Sophie Carlotte Arndt, Jacob Anton und Friedrich Born endet das Jahr. Zwei von ihnen wollen Bauingenieure werden, der dritte hat inzwischen seine Ausbildung zum Tischler begonnen. Die drei Helfer haben im vergangenen Jahr unter anderem die Inschriften dokumentiert, die nach dem Weltkrieg im Umgang der Kuppel geschrieben wurden.

Bis Spätherbst soll der erste Bauabschnitt vollendet werden

Sie haben aber auch auf der östlichen Seite schon geschachtet, um das Fundament freizulegen. Dazu wurden zunächst einige Pylonen vom Sockel gehoben und die Platten der Vorsatzschale abgebaut, um an das desolate Mauerwerk zu gelangen. Untersucht werden soll abschnittsweise die Beschaffenheit des Fundaments. Klaus-Dieter Mehlhorn, der die Jugendlichen anleitet, sieht in diesem Punkt noch Arbeit für Jahre. Bis zum Spätherbst soll ein erster Bauabschnitt vollendet werden. Im Winterhalbjahr sollen die Jugendlichen lernen, wie man Bauwerksschäden kartiert und dokumentiert. „Auch das sind wichtige Arbeiten“, erklärt Mehlhorn.