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Diebe in der Winterzeit Diebstahl in Dessau: Die Gartenlaube vor Einbruch schützen - aber richtig

Von Tina Schwarz 10.12.2016, 13:00
In den Herbst- und Wintermonaten wird besonders häufig in Lauben eingebrochen.
In den Herbst- und Wintermonaten wird besonders häufig in Lauben eingebrochen. Archiv

Dessau-Roßlau - Sobald die Nächte länger und die Tage kürzer werden, sind Kleingartenanlagen ein beliebtes Ziel von Einbrechern. Aber auch das restliche Jahr über treiben Räuber und Randalierer zum Leidwesen der fast 7.000 Gartenfreunde in Dessau-Roßlau ihr Unwesen.

„In der Spätherbst- und Winterzeit werden die häufigsten Einbrüche in Gartenlauben bei der Polizei angezeigt“, teilt Polizeisprecherin Bianca Müller auf Nachfrage der MZ mit. Der Grund: Außerhalb der Gartensaison werden Einbrecher selten erwischt. Schließlich werden die Gärten im Winter von ihren Besitzern unregelmäßiger besucht.

Diebe suchen wertvolle Gegenstäne, aber auch Alkohol oder Konserven

Insgesamt 77 Kleingartenanlagen gibt es in Dessau, 13 in Roßlau. Über gehäufte Einbrüche in Gärten der Anlagen „Rosenfreunde“ und „Stadtgarten“ in Roßlau klagt Otmar Walther, Vorsitzender des Regionalverbandes Mittlere Elbe und Umgebung.

Die Polizei dagegen hat keine Angaben zu einer Häufung von Diebstählen in bestimmten Gartensparten. „Die Täter suchen nach wertvollen und leicht zu transportierenden Gegenständen, aber auch alkoholische Getränke oder Lebensmittelkonserven werden entwendet“, sagte Müller.

Auch kann es sich um reinen Vandalismus handeln. Erst im November brannte in der Gartenanlage „Rosenfreunde“ eine Laube vollständig aus.

Auch die Lauben sollten winterfest - und einbruchssicher - gemacht werden

Gegen Diebe können sich Kleingärtner durch einfache Mittel schützen. Die Polizei rät nicht nur die Pflanzen, sondern auch den Rest des Gartens winterfest zu machen. „Die Terrassen sollten leergeräumt, Satelliten-Schüsseln abgebaut und sicher verschlossen werden.“

Vor allem Bargeld und Wertgegenstände wie Kameras, Fernseher, Stereoanlagen und Werkzeug sind beliebte Beute. „Wertgegenstände sollten im Winter nie in der Laube gelassen werden. Besser wäre es, diese Dinge mit nach Hause zu nehmen“, sagt Wolfgang Kröniger vom Stadtverband der Gartenfreunde Dessau.

Spaten, Hacken oder auch Beile sollten in der Laube verschlossen werden, da diese gerne als Einbruchshilfen genutzt würden, bemerkt Polizeisprecherin Bianca Müller.

Auch sollten alle Fenster der Laube von außen vollständig mit einer massiven Voll- oder Schichtholzplatte abgedeckt werden, um den Einstieg zu erschweren. Notschlüssel für die Laube sollten nicht im Garten versteckt werden.

Gartenfreunde sollen aufeinander achten

„Wichtig ist aber auch, dass unsere Gartenfreunde unter einander auf ihre Gärten Acht geben und sich gegenseitig informieren, wenn irgendwo eingebrochen wurde. Das klappt aber meist ganz gut“, erzählt Wolfgang Kröniger. „Wenn ein Einbruch entdeckt wurde, sollte umgehend die Polizei informiert werden“, sagt Müller.

Zur Anzeige kommt es aber oftmals nicht. Walther versucht zu erklären: „Selbst wenn eine Anzeige erstattet wird, kommt meist nichts dabei raus, deswegen rufen viele erst gar nicht bei der Polizei an.“

Grundsätzlich empfiehlt der Stadtverband der Gartenfreunde allen Kleingärtnern, eine Versicherung für ihren Garten abzuschließen. „Das machen leider noch nicht alle“, so Kröniger.

Die Vereine selbst können nicht viel gegen die Diebe ausrichten. „Wir können die Anlagen nicht sichern. Wir sind ja kein Hochsicherheitstrakt, sondern bewusst öffentlich zugänglich, damit Spaziergänger die Gärten anschauen und sich daran erfreuen können“, sagt Kröniger. „Wir können die Kleingärtner nur beraten und warnen. Was die aber letztendlich machen, ist jedem selbst überlassen.“ (mz)