«Die Kiebitzensteiner»: «Die Kiebitzensteiner»: Kabarett im Rathaushof

Dessau/MZ/sb. - "Darum nehmen wir auch einen neuen Anlauf", sagt Olaf Bülow. Der Mann vom Haus Kreuzer organisiert Dessaus schlaflose Nächte im Rathausinnenhof - dieses Jahr erstmalig mit sechs Kabarett-Abenden. "Wir schauen immer nach etwas Neuem", sagt Bülow. "Das Angebot der halleschen Kiebitzensteiner hat einfach gepasst."

"Das ist eine neue Herausforderung, ein neues Publikum", meint Ulf Herden, Manager des Kabaretts und in Dessau kein Unbekannter. Wenn es Jazz in der Marienkirche gibt, ist es meist Herden, der als Veranstalter auftritt. Bülow und Herden haben schon oft zusammengearbeitet: Im Sommer 2004 steht das Kabarett an, am 9. Oktober bringen beide Dirk Zöllner auf die Bühne der Marienkirche.

Drei Jahre lang sind "Die Kiebitzensteiner" jetzt privatisiert: "Es gib uns noch", bilanziert Herden die schwierige Zeit in einem schwierigen Umfeld. Halle habe fast ein Überangebot an Kultur. "Wir haben nie aufgehört zu zittern." Jahr für Jahr sinken die städtischen Zuschüsse für das Kabarett, das seine Heimat im halleschen Händelhaus hat.

Vier Schauspieler gehören zum festen Ensemble, zwei Programme bringen "Die Kiebitzensteiner" nach Dessau. Carola Bläss, aus Wittenberg bekannt, steht beide Male auf der Bühne im Dessauer Rathaushof, einmal mit Michael Kost, einmal mit Rainer Koscharz.

"Affentheater" wird an diesem Freitag, Sonnabend und Sonntag, jeweils 20 Uhr, im Rathausinnenhof gezeigt. "Wir haben uns im Zoo umgeschaut", sagt Herden. Bei den schreienden Affen, den begriffsstutzigen Gnus und den immer bereiten Mungos. Parallelen zur wirklichen Welt sind unübersehbar. "Sonnenbrand und Mückenstiche" gibt es am 6., 7. und 8. August. "Das ist ein typisches Sommerprogramm", gibt Herden zu. "Es geht um den Urlaub. Es beginnt im Stau und endet im Stau." In Halle war das Stücke erfolgreich. "Ich hoffe, auch die Dessauer lassen sich das nicht entgehen."

Dass der Sommer 2004 ein besonderer und schwierig ist, Herden weiß es. "Doch deshalb können wir ja nicht gar nichts machen." Die Kiebitzensteiner kommen nach Dessau - so oder so.