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Expo-Weltausstellung Die Expo-Stelen in Dessau werden marode. Finanzierung für Restauration nicht gesichert.

Von Sylke Kaufhold 12.03.2016, 17:20
Eine der Spiegel-Stelen steht an der Puschkinallee.
Eine der Spiegel-Stelen steht an der Puschkinallee. Lutz Sebastian

Dessau - Als sie im Jahr 2000 aufgestellt wurden, waren sie echte Hingucker, die sogenannten Expo-Stelen, zu erkennen an den geschwungenen Spiegelflächen. Zur Expo-Weltausstellung im Jahr 2000 fanden 25 dieser touristischen Informationsträger ihren Platz im Stadtgebiet. Heute stehen noch 18.

Und die bieten nicht mehr wirklich einen guten Anblick, wie MZ-Leser kritisch bemerkten. Ungepflegt seien sie, beschmiert und verschmutzt. Als Beispiele genannt seien die Stelen am Johannbau, am Stahlhaus in Dessau-Süd oder dem Infopunkt Am Dreieck.

Zukunft der Stelen klärt sich dieses Jahr

Annegret Meyer findet das beschämend für die Stadt, die ein Bauhausmuseum bauen will und damit Touristen aus aller Welt anlocken möchte. Neugier, zu lesen, was dort geschrieben steht, machen die Stelen schon lange nicht mehr, findet Meyer.

Änderung ist in Sicht, erfuhr die MZ auf Nachfrage aus dem Rathaus. Das gesamttouristische Leit- und Informationssystem der Stadt werde überarbeitet, heißt es von dort.

Die Expo-Stelen sind Bestandteil dessen. „Wir haben die Planungsleistungen für das Leit- und Informationssystem ausgeschrieben“, erklärt Carsten Reinsdorf, amtierender Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, „und wir hoffen, dass wir bis Mai einen Planer gefunden haben.“

Dessen Aufgabe sei es dann, ein Gestaltungskonzept zu erarbeiten. Eine wichtige Frage dabei wird sein, was mit den Stelen wird. „Es muss entschieden werden, ob die Stelen stehen bleiben und aufgewertet werden oder ob sie alle oder teilweise abgebaut werden“, so Reinsdorf, der diese Entscheidung noch in diesem Jahr erwartet.

Das Städtedreieck Dessau- Bitterfeld-Wittenberg war mit den dazugehörigen Landkreisen „Korrespondenzregion“ für die Expo 2000 in Hannover. Eines der nachhaltigen und dauerhaften Projekte war dabei zum Beispiel der Expo 2000 Pfad. Er verbindet in Dessau - in Form einer Acht - zahlreiche städtebaugeschichtlich bedeutende Objekte verschiedener Epochen. Entstanden ist der Rundgang unter der Trägerschaft der Stadt Dessau zusammen mit der Stiftung Bauhaus.

„2019 werden wir längst fertig sein.“

Vorbehaltlich einer Fördermittelzahlung soll die Umsetzung des gesamten neuen Informations- und Leitsystems noch in diesem Jahr beginnen. Liege das Konzept des Planers auf dem Tisch, beginne das politische Beteiligungsverfahren in den Fachausschüssen, dem Gestaltungsbeirat und schließlich im Stadtrat, erklärt Reinsdorf das Vorgehen.

Auch wenn der Amtsleiter derzeit noch keinen genauen Zeitpunkt für die Realisierung des Leitsystems nennen kann - „das muss mit dem Planer besprochen werden“ - eines steht für ihn fest: „2019 werden wir längst fertig sein.“

Reinsdorf wirbt in diesem Zusammenhang bei den Kritikern um Verständnis dafür, dass es bis zur endgültigen Klärung keine Reinigungs- oder Aufwertungsarbeiten an den Stelen geben werde. „Wenn wir endgültig wissen, wie es weitergeht, werden wir auch das Thema Pflege neu besprechen.“ (mz)