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DFB-Stützpunkttrainer DFB-Stützpunkttrainer: Frank Jaenecke verabschiedet sich nach 18 Jahren

Von Werner Michaelis 21.08.2020, 14:59
18 Jahre war Frank Jaenecke Stützpunkttrainer.
18 Jahre war Frank Jaenecke Stützpunkttrainer. Jaenecke

Dessau - Frank Jaenecke hat schon einiges gesehen und erlebt. Als ehemaliger Torhüter des Halleschen FC Chemie hat der heute 63-Jährige in seiner Fußball-Karriere von 1971 bis 1985 viele Höhen und Tiefen mitgemacht. Fast nahtlos an seine aktive Zeit war er bis 2018 in verschiedenen, regionalen Vereinen als Trainer im Herren- und Nachwuchsbereich tätig.

Und 2002 übernahm Jaenecke schließlich eine weitere, verantwortungsvolle Aufgabe und wurde als Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz zum Leiter des DFB-Nachwuchsstützpunktes in Dessau-Roßlau berufen. Nun, nach 18 Jahren, ist aber Schluss.

Seit kurzem ist Frank Jaenecke nicht mehr für die größten Talente zuständig. Er hat Schluss gemacht und blickt nun um Gespräch mit der MZ auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurück: „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, junge und talentierte Kicker zu trainieren“, erzählt er stolz. „Und manchen konnten wir ja sogar den Weg auf die Sportschulen ebnen.“

Auch Tom Müller war einer der Schützlinge Jaeneckes

Unter den zahlreichen Nachwuchstalenten im Dessau-Roßlauer Stützpunkt befand sich unter anderem auch Anna Felicitas Sarholz. Die Torhüterin spielte damals im Nachwuchs von Germania Roßlau und wechselte später zum 1. FFC Turbine Potsdam, mit dem sie 2010 als 17-Jährige die Champions League gewann.

Oder auch Tom Müller war einer der Schützlinge Jaeneckes. Der heute 22-jährige, dessen Heimatverein die SG Empor Waldersee ist, kam über den SV Dessau 05 ebenfalls in den DFB-Stützpunkt und von da aus an das Sportgymnasium nach Halle und zum HFC. Über die B- und A-Jugend-Bundesliga schaffte er es in den heutigen Drittligakader.

Auch für Niklas Schneider, der zuerst für TuS Kochstedt spielte, waren Jaenecke und der Stützpunkt ein Sprungbrett für höhere Aufgaben. Mittlerweile spielt er beim Regionalligisten Lok Leipzig. „Das sind nur drei von vielen Spielerinnen und Spielern, die danach ihren Weg gegangen sind. Das macht einen dann rückblickend schon stolz“, so Jaenecke, der selbst als Vereinstrainer mit der D-Jugend des SV Dessau 05 2016 Landesmeister wurde und dabei die Leistungszentren des HFC und FCM auf die Plätze verwies.

„Nur zirka 30 Prozent sind Talent, der Rest spielt sich im Kopf ab“

„Das war damals die Überraschung in Sachsen-Anhalts Nachwuchsfußball. Wir hatten eine Supertruppe, aus der dann Julian Kirchner zum HFC wechselte“, blickt Frank Jaenecke zurück. Kirchner ist mittlerweile wieder zurück beim SV Dessau 05.

Was Jaenecke nach seinem Ausscheiden als Stützpunkttrainer den jungen Talenten nun mit auf den Weg gibt, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen? „Es gehört mehr als nur Talent dazu. Und: Jeder ist dabei seines Glückes Schmied“, sagt Jaenecke und präzisiert: „Nur zirka 30 Prozent sind Talent, der Rest spielt sich im Kopf ab. Man muss als Kind oder Jugendlicher auf vieles verzichten. Da gibt es meist nur das Training, die Spiele und Schule und somit eine begrenzte Freizeit“, so der Trainerfuchs. „Vieles müssen die Talente selbst auf die Reihe bekommen. Und fehlt dann die Unterstützung des Umfeldes, wird es schwer, trotz Talent.“

Nach dem Ende als Trainer des Stützpunktes bleibt Frank Jaenecke dem Fußball nun aber erhalten. Bei der SG Reppichau steht er allen Großfeldteams als Torwarttrainer zur Verfügung und gibt sein fundiertes Wissen an die nächste Generation weiter. „So lange ich mich noch fit fühle und Spaß dabei habe, stehe ich auch zur Verfügung“, sagt Jaenecke. (mz)