Dessauer Kinderheim Dessauer Kinderheim: Anstoß für den neuen Fußballplatz

dessau - Fast drei Monate mussten die Kinder des Kinderheimes im Querweg auf ihr geliebtes Fußballspiel verzichten. Ihr Bolzplatz war mit einem rot-weißen Band abgesperrt - um ein richtiger Fußballplatz zu werden.
„Der alte Platz ging gar nicht mehr, hatte eine Riesenkuhle im Rasen“, erläutert Heimchef Olaf Leps. Aus eigener finanzieller Kraft sei die Aufarbeitung des Rasens nicht möglich gewesen, „deshalb haben wir nach Sponsoren gesucht“. Und gefunden. Die Mildenseer Fendel KG, Fachgroßhandel für Gebäude- und Umwelttechnik, übernahm die Kosten für einen Rollrasen. Bis dieser bespielbar war, mussten sich die Kinder allerdings in Geduld üben. „Die Hitze und Trockenheit sorgten für erschwerte Ansatz-Bedingungen“, erzählt Leps, „und wir haben gewässert wie die Weltmeister.“
Selbstverständliche Sache
Am Mittwoch war es nun soweit: Der neue Fußballplatz auf dem Gelände des Heimes wurde mit einem kleinen Turnier eingeweiht. Als Zuschauer dabei war Carsten Deparade von der Firma Fendel KG. Die Spende sei von allen Mitarbeitern zusammengetragen worden, erzählt er. Und war auch nicht die erste Hilfe der Firma für das Kinderheim, wie Olaf Leps betont. Für Carsten Deparade eine selbstverständliche Sache. „Solche Unterstützung findet generell viel zu wenig statt“, findet er, „denn es gibt sehr viele, die Hilfe brauchen.“
Offene Rechnung
Am 10. September wird es bereits die nächste gemeinsame Aktion von Kinderheim und Firma geben. Ein Umwelttag wird im Querweg stattfinden und von Firmenmitarbeitern mitgestaltet werden. Am Abend schnüren Jugendliche dann die Fußballschuhe und stehen der Firmenmannschaft beim Spiel gegen die Alte Herren Mannschaft von Mildensee zur Seite. „Die Herren haben noch eine Rechnung mit uns offen, denn sie haben im vorigen Jahr gegen uns verloren“, weiß Carsten Deparade, dass das Spiel hart umkämpft sein wird. Die jugendliche Unterstützung ist also mehr als willkommen.
27 Kinder im Alter von 9 bis 17 Jahren haben derzeit im Heim im Querweg ein Zuhause. Damit sei das Haus ausgelastet, informiert Olaf Leps. Die Sommerferien haben sie bei Ferienfahrten und im Ferienlager des Paritätischen, dem Trägerverein des Heimes, verbracht. „Sie haben viel erlebt und dürften bestens erholt sein.“
Bei der Betreuung der Kinder geht es u.a. auch darum, deren soziale Kompetenzen zu erhöhen. Dafür biete man jetzt auch ein Anti-Aggressions-Training an. Die u.a. dafür benötigten Boxsäcke hat der Sportpark Dessau gespendet. Auch die Heimmitarbeiter hätten einen solchen Kurs absolviert, um deren Deeskalationsfähigkeit zu trainieren, erklärt Susanne Böckel, Leiterin des Erziehungshilfeverbundes Anhalt beim Paritätischen. (mz)