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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Wo ein Ei nicht dem anderen gleicht

Von sylke kaufhold 25.03.2012, 18:15

dessau/MZ. - "Die sind ja entzückend, die haben ja einen richtigen Gesichtsausdruck", schwärmten die Besucher vor den farbigen Hasenplastiken, die Christine Rammelt-Hadelich am Wochenende in ihrem Atelier präsentierte. "Seitdem ich die großen Hasenplastik für den Hasenwinkel gemacht habe, bin ich auf den Hasen gekommen", schmunzelt die Künstlerin angesichts der großen Vielfalt an Langohren, die sich auf dem Tisch tummelt.

Und so hatte das Künstlerpaar Christine und Olaf Rammelt ihre vorösterliche Ausstellung bezeichnenderweise auch unter das Motto "Hasen vor Ostern" gestellt. Dabei gab es weitaus mehr zu sehen, als besagte Langohren. Christine Rammelt-Hadelich überraschte unter anderem mit einer Auswahl an Gefäßen, die als Grundform das Ei variieren. Hier hat sie beispielsweise mit der berühmten Fabergé-Eierform experimentiert und diesen durch eine ganz spezielle Farbgestaltung einen Hauch von Bauhaus gegeben. Entzückend auch die "Eierschalen", die sich nicht nur in der Form an die Eischale anlehne, sondern auch als Schale zu verwenden sind. "Diese Reihe werde ich noch weiter entwickeln", macht Rammelt-Hadelich auf weitere kunstvoll gestaltete und aufwändig gebrannte "Eiereien" neugierig.

Die großen und kleinen Dosen, nicht nur in Eierform, waren bei den Besucher(innen), die am Sonnabend das Rammelt'sche Atelier besuchten, die absoluten Lieblingsstücke. Und so wechselte das eine oder andere Stück schon gleich die Besitzerin. Andere kündigten an, "ich komme wieder".

Einen Lichtpunkt im wahrsten Sinne des Wortes hat Olaf Rammelt mit seinen neuen Ölgemälden in die Ausstellung gebracht. "Glanzvolle Tierwelt" nannte er die Reihe, mit der er seiner Liebe zu den Tiermotiven treu geblieben ist. Eulen, Uhu, Fische, eine blaue Katze, Eisvögel, Pfau strahlen in leuchtenden Farben vor einem goldenen Hintergrund um die Wette. "Ich habe einen wirkungsvollen Hintergrund für die Tiermotive gesucht", erzählt Olaf Rammelt. "Dabei habe ich Blattgold entdeckt." Und so kam es, dass er nun "echte Goldschätze" im Atelier hängen hat. Den Besuchern des Wochenendes gefiel die Auswahl "ganz großartig" und sorgte für einen echten Aha-Effekt, denn selten haben Ölgemälde solch herzerfrischende Wirkung.

Selten dürften Nasenhörner so viel Bewunderung erfahren, wie die beiden, die als Federzeichnung im Großformat die Atelierwand schmückten. Nach Weihnachten begann Olaf Rammelt mit dieser Arbeit. "Ich wollte schon lange mal wieder etwas Großes machen", erzählt er. Die Naturstudie betrieb er übrigens im Leipziger Zoo. Der Rostocker hingegen lieferte ihm die Vorlage für sein nächstes Bild in dieser Reihe. Die älteste noch lebende Elefantenkuh Europas traf Olaf Rammelt dort und hielt sie im Skizzenblock fest.

Kaum ist die Osterausstellung abgebaut, geht es für das Dessauer Künstlerpaar an die Vorbereitung der nächsten. In Kühlungsborn werden sie den Sommer über, ab dem 1. Juni, eine Auswahl an Schmuck, Plastiken und Bildern zeigen.