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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Von Äffchen, Eiskugelbären und Schneewittchen

Von ULRIKE WOHLFAHRT 10.04.2011, 17:58

DESSAU/MZ. - Und diese sollten diesmal auch besonders aktiv werden. "Wir verleihen zum ersten Mal einen Preis für die schönste Puppe, die von Künstlerinnen gefertigt worden ist. Wir küren also das erste Dessauer Sonnenköppchen", erzählt Monika Schönfeld, Vorsitzende des 1. Dessauer Puppenclubs von einer der Neuerungen der Schau. Zu den Favoriten gehört für sie "die Puppe von Sabine Gerner, die auch in unserem Klub ist". Diese scheint vielen Besuchern sehr gut zu gefallen. "Der kleine Kerl, der so süß auf seinem Stuhl sitzt, ist aber auch wirklich bezaubernd", so Monika Schönfeld. Auch die ein Meter hohe Puppe von Maria Fernandez, die so mancher Fan durch ihre Reborn-Babys und den Verkauf von amerikanischer Kindermode schon kennt, ist ein wahrer Blickfang. Die sieben Zwerge, die die Puppe umkreisen, verraten es schon. Maria Fernandez hat Schneewittchen, so originalgetreu wie im gleichnamigen Walt-Disney Film geschaffen.

Der Zuschauerpreis ist für die Puppenclub-Mitglieder und Künstlerinnen auch deshalb von großem Wert, weil es ja die Besucher sind, die die Puppen kaufen. Dass diese oft auch Ideen an die Künstlerinnen herantragen, wissen nicht nur die Dessauer. Auch Antje Grothe, die seit 2005 in Neustrelitz Teddybären zum Liebhaben macht, hat eine solche Anregung umgesetzt.

"Irgendwann hat mal jemand vorgeschlagen, ich solle einen Eisbären machen, aber keinen Eisbären im eigentlichen Sinn, sondern einen, der wie ein Eisbecher aussieht", sagt Grothe schmunzelnd. "Also habe ich einen Bären gemacht, der eher rund ist, also wie Eiskugeln und dreifarbig ist. So sieht es aus, als wären es Schoko, -Vanille- und Erdbeerkugeln- eben ein richtiger Eisbär." Der wurde dann auch ganz schnell verkauft.

Wenn der geliebte Teddy dann mal eine kleine Operation benötigt, ist Christine Knorr die richtige Ansprechpartnerin. Die Bautzenerin repariert jedes Kuscheltier und bietet zusätzlich noch handgefertigte Künstlerbären, Teddybärennähkurse, Bastelnachmittage und Material an, mit dem man dann zu Hause selbst einen Bären basteln kann. "Seit 17 Jahren nähe ich Bären und seit zwei Jahren mache ich das nun hauptberuflich und habe großen Spaß an dieser kreativen Arbeit", so Christiane Knorr.

Auch ihr Mann Frank ist quasi voll integriert. Er hilft zum Beispiel den Kindern dabei, ihr eigenes Kuscheltier zu befüllen. "Das haben heute schon drei Kinder gemacht. Ein Löwe, ein Schneehase und ein Pferd wurden von den Kleinen in Eigenarbeit gebastelt und so konnten sie ganz stolz mit ihrem eigenen Kuscheltier nach Hause gehen", freut sich Knorr.

Doch neben den plüschigen Freunden sind vor allem die Puppen ein Highlight. Die Rebornbabys von Elli Knoops, die sogar ihre Tochter und ihren Enkel als Babys modelliert hat, wirken tatsächlich wie lebendige Kleinkinder. Auch bei den Puppen von Maria Fernandez müssen so einige Dessau-Roßlauer mindestens zweimal hinschauen, bis sie sich sicher sein können, dass da wirklich keine echten Babys vor ihnen liegen.

In die Welt der Elfen und Trolle entführt Silke Friedrich, die schon einige Auszeichnungen für Puppenkunst ihr Eigen nennen darf.

Christa Rogotzki hat für die Besucher dann noch etwas ganz Außergewöhnliches. Kleine handmodellierte Reborn-Äffchen sehen originalgetreu aus. "Dafür habe ich mir im Zoo und in Büchern Anregungen geholt", erklärt Christa Rogotzki. Ihre Mutter näht und häkelt die Kleidung und alle Accessoires. "Wir sind ein richtiges Mutter-Tochter-Gespann", verrät die Künstlerin. Ihre Mutter Erika Irmscher fügt hinzu: "Mich hält das jung und ich habe unglaublichen Spaß daran, für jedes neue Äffchen etwas Passendes zu nähen."

In der Puppen- und Bärenklinik hat Myriam Richter heftig zu tun. Bis Samstagmittag gab es bereits zehn Patienten, die sie mit nach Hause musste, weil die Behandlung etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. "Dazu kommen noch sehr viele Puppen, die ich vor Ort schon wieder in Ordnung gebracht habe. Zu den heutigen Patienten gehörten auch eine Schildkröt-Puppe aus den 30er Jahren und eine besondere Puppe mit Porzellankopf von 1920 aus dem Haus Heubach-Köppelsdorf", freut sich Myriam Richter über Besonderes.