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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Viele Mäuselöcher sind keine Gefahr für den Deich

Von Carla Hanus 29.10.2012, 11:33

Waldersee/MZ. - Nach Ansicht des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW) bedeutet das örtlich überdurchschnittliche Mäuseaufkommen, das neben den landwirtschaftlichen auch die Deichflächen betrifft, keine Bedrohung für die Standsicherheit der Hochwasserschutzanlagen.

Das geht aus einem Schreiben des Flussbereichsleiters Wittenberg, Frank Beisitzer, hervor. Beisitzer reagiert damit auf einen Brief des Walderseer Ortsbürgermeisters, der sich besorgt über die vielen Wühltierschäden in den Deichen um Waldersee herum geäußert hatte.

"Gerade an den sanierten Deichabschnitten in Dessau liegt eine hinsichtlich der Dicke ausreichend dimensionierte Dichtungsschicht vor, die weiterhin funktionstüchtig ist", erklärt Beisitzer. Seiner Ansicht nach würden die Mäuse gerade in solchen Deichabschnitten, in denen die Dichtungsschicht noch mit einer Abdeckschicht belegt ist, nur an der Oberfläche bleiben.

Beisitzer verwies zudem auf die Greifvogelsitzstangen und die Pflege der Deiche durch Mahd und so genannte Abschleppungen, um sowohl Maulwurfshügel einzuebnen als auch die Mäusewühltätigkeit zu verringern. "Allerdings sind hier kapazitive Grenzen vorhanden, so dass zwischen den Pflegegängen ein deutlicher Aufwuchs nicht zu verhindern ist", räumt Beisitzer ein. Eine Bekämpfung mit Gift sei äußerst problematisch, meint er weiter, und das mechanische Verfüllen der Gänge aufwandsmäßig nicht umsetzbar.

Wie tief die Mäuse tatsächlich wühlten, das hatte seitens des LHW noch geprüft werden sollen, hatte es bei der Deichbegehung in Waldersee in der vorigen Woche geheißen. Der Walderseer Ortschaftsrat will in seiner morgigen Sitzung um 18 Uhr unter anderem diese Deichschau auswerten.